Samstag, 30. Mai 2020

Spaziergang mit Überraschungen


















Die erste Überraschung wartete gleich am Stadtrand: Wollgras!


















Wollgras wächst nur in feuchten Wiesen und ist relativ selten. 























Hübsch, nicht wahr?


















Ein Stück weiter am Waldrand die nächste, weniger schöne Überraschung:























Zecken. Hunderte! An jedem hohen Grashalm sitzen sie.
Da setzt man seinen Weg sehr vorsichtig fort und sucht sich zuhause sorgsam ab. Klamotten über der Badewanne ausschütteln ist auch sinnvoll. Ein Zeckenbiss ist kein Weltuntergang (mich lieben die Viecher, ich bin das gewohnt), aber da wir hier im FSME-Risikogebiet wohnen, muss man es ja nicht drauf anlegen. Borreliose verbreiten sie auch, und außerdem finde ich sie einfach fies.
Zum Glück waren das nur ein paar Meter, die so ungut bevölkert waren.


















Dass der Holunder blüht, ist jetzt keine große Überraschung. Aber schön sieht er aus!




















Auf dem Rückweg schlage ich einen Bogen um die Zeckenstelle. Gemähte Wiesen bieten denen wenig Möglichkeiten.



















Auch das Geißblatt blüht.


















Und zum Abschluss habe ich noch einen leicht zerfeldderten Schmetterling: Ein Waldbrettspiel.
Weil heute Samstag ist, macht dieser Post bei der Frühlingsglücklinkparty von Gartenwonne mit!

Donnerstag, 28. Mai 2020

Statt Blumen























...kann man sich auch mal schlichtes Grünzeug in die Bude stellen. Sogar ganz bescheidene Vertreter wie Kleeblätter, Grashalme, Efeuranken, Weidenzweige oder Himbeertriebe.























Ist zwar nicht bunt, hat aber Vorteile: Kostet nichts, riecht nicht (nicht jeder Blüten-"Duft" ist angenehm, inbesondere nicht in konzentrierter Form in Wohnräumen), hält sich lange und bröselt weder Blütenblätter noch Pollen aufs Tischtuch.

Mittwoch, 27. Mai 2020

Wipfelsaft



Aus den hellgrünen Trieben von Tanne und Fichte kann man einen Saft oder Sirup kochen, der gut gegen Husten sein soll.
Die Wipfel enthalten ätherische Öle (das, was so gut riecht) und Vitamin C.


















Ich habe mir also eine gute Handvoll gesammelt, abgewaschen und mit zwei Esslöffeln Zucker, einer Prise Zitronensäure und ca. 2 Tassen Wasser eine Stunde lang köcheln lassen. Die Triebe werden bräunlich und weich, so dass man sie gegen Ende auch noch etwas auspressen kann.

Wenn ihr das auch machen wollt, dürft ihr natürlich nicht einfach irgendwo irgendwas von irgendwelchen Bäumen abreißen... Ihr solltet unbedingt Fichten und Tannen sicher erkennen, damit ihr nicht versehentlich die giftige Eibe erwischt, nicht an zu jungen Bäumen pflücken, keine Zweige komplett kahl rupfen, und wenn euch der Baum nicht selber gehört, den Besitzer um Erlaubnis fragen. Auch die Bäume im Wald gehören jemand.


















Das wenig fotogene Ergebnis schmeckt (wie zu erwarten) süß und ein bisschen nach Badezusatz. Mangels Husten konnte ich noch nicht ausprobieren, ob es wirklich was dagegen hilft - aber schaden kann es nicht, das ist sicher.

Montag, 25. Mai 2020

Die Mischung macht's


















Nachdem es am Samstag nun sage und schreibe einen Tag geregnet hat (also: nicht etwa den ganzen Tag, nur ein paar Stunden), gab es am nächsten Morgen auch mal wieder ein bisschen Stimmung mit Nebelschwaden und Tautropfen.


















Und mit Enten.
Sonne und blauer Himmel sind was Schönes, aber bitte nicht monatelang ohne Unterbrechung. Das macht einen auf Dauer doch genauso depressiv wie immer nur duster und Regen.
In Mitteleuropa hätte ich schon gerne von allem etwas und eine gewisse Abwechslung. Von der Dürre und ihren Folgen mal ganz abgesehen.




















Obwohl die Fotos nett geworden sind, reichen sie bei Weitem nicht an die Realität heran. All diese winzigen Tröpfchen im Gras sind ja in leiser Bewegung und funkeln.


















Ich kann mir aber damit schmeicheln, dass die Kälber trotzdem mich interessanter fanden.


















Rinder schätzen an Gras wohl doch eher den kulinarischen Aspekt.




















Je höher ich fahre, desto weniger wird der Tau und der Nebel.

























Weil die letzte Woche abgebrannte Sägerei eh auf meiner Radrunde liegt, habe ich ein bisschen Katastrophentourismus gemacht.
Ich weiß, das tut man eigentlich nicht, aber es war nur Sachschaden, und den zahlt hoffentlich die Versicherung.
Das große Holzlager drumherum und alle übrigen Gebäude haben zum Glück nicht Feuer gefangen - da hat die Feuerwehr ganze Arbeit geleistet.























Im ungefähr dritten oder vierten Versuch habe ich endlich ein scharfes Bild von diesem Kreuz hingekriegt. Es steht in einer relativ steilen und etwas unübersichtlichen Kurve, und immer im Schatten. Das sind für fotografierende Radfahrer nicht so gute Voraussetzungen.
Gestiftet wurde das Kreuz 1880 von einem Mathias Läufer und seiner Ehefrau Afra Weber, was zeigt, dass damals die Frauen (noch) nicht den Namen ihres Mannes angenommen haben. Das ist mir schon öfter aufgefallen an alten Inschriften. Offenbar war der obligate Namenswechsel gar nicht so schrecklich lange Sitte, wie man denken sollte.


















Für den Rückweg habe ich noch eine sehr nette Umfahrung gefunden, die mich für ein ganzes Stück von der Landesstraße wegbringt, ohne mir zusätzliche Berge oder freilaufende Hofhunde zu bescheren.


















Das ist nicht nur ruhiger, sondern auch noch schöner.


Sonntag, 24. Mai 2020

Leben auf dem Balkon























... und um ihn herum. Nicht nur ich verbringe da viel Zeit.


















Die Wacholderdrosseln füttern ihre schon ziemlich ausgewachsenen Jungen...























das Rotschwänzchen singt...


















und der Storch flappt obendrüber.























Auch die Pflanzen wachsen und gedeihen. In diesem Topf noch die Osterglockenblätter, Storchschnabel und eine Bohnenpflanze.


















Ganz winzig geworden, aber immer noch am Leben: ein Hornsauerklee. Es gibt im Internet reichlich Tipps, wie man ihn vernichten oder wo man ihn für 10,- €  kaufen kann. Ich lasse beides sein. Der Klee hat sich vor vielen Jahren in einigen Blumentöpfen angesiedelt, hat ein paar Jahre eifrig gewuchert und geht jetzt wieder zurück. Beides ganz von alleine.























Das ist irgendein anderer Klee, der der erfolgreichste Überlebende aus der Blumenwiesenmischung vom letzten Jahr ist. Ein paar Kornblumen sprießen auch noch.


















Die Hummeln besuchen immer noch die Lupine. Die ist die reinste Hummel-Bar.


















Diese winzigen Wildbienchen sehe ich auch regelmäßig.  Man beachte bitte auch den dramatischen Schattenwurf.


















Käfer mögen besonders die Margeriten,


















 Schwebfliegen fliegen vor allem auf die kleinen Gelben aus dem Supermarkt.
Ich hätte noch mal auf den Topf schauen sollen, wie die heißen. Die sind nämlich bis jetzt sehr nett und pflegeleicht. Ich muss sie nur gießen und sie blühen wie die Großen. Bis jetzt auch ganz ohne Schädlinge.


















Was mich auch freut: alle drei Topfrosen vom letzten Jahr sind noch am Leben und blühen sogar wieder.



Samstag, 23. Mai 2020

Radtour am Donnerstag


















Wenn an Christi Himmelfahrt schönes Wetter ist, sollte man früh aufstehen und es nutzen. Später tun das dann alle anderen auf einmal, und spätestens wenn wieder die Krampfadergeschwader auf ihren Motorrädern durch die Gegend knattern, verkrieche ich mich lieber.


















In den Eschen hängen seltsame, große Knubbel. Blätterkugeln. Ich habe online nichts dazu gefunden. Der Pilz, der den Eschen so zusetzt, macht keine Kugeln, die Eschen-Zwieselmotte auch nicht. Gallwespen sind das glaube ich auch nicht, die machen eher Kugeln auf Blättern, nicht aus Blättern. Wobei es an Heckenrosen welche gibt, die riesige Gallen machen... aber nicht an Eschen. Die Kräuselkrankheit kriegen nur Obstbäume. Einfach so viele Blattläuse, dass sich die Blätter einrollen?
Wer weiß.
























Damit es spannend bleibt, bin ich mal wo langegfahren, wo ich noch nie war.



















Landschaftlich hat sich das auch echt gelohnt. Der Haken kommt später.


















Der Feuerkiller ist der Löschteich. Löschteiche sind hier wichtig, weil die Häuser hier verstreut und einsam liegen und zumindest die alten immer aus Holz sind. Die brennen wie Zunder.
Erst gestern Abend ist hier ganz in der Nähe ein Sägewerk abgebrannt. Wir kriegen das immer mit, wenn so was passiert, weil wir schräg gegenüber von der Feuerwehr wohnen. Außerdem roch es gestern sehr brenzlig, und nicht nach Grillfeuer. Am nächsten Tag kann man dann in der Zeitung lesen, wo es gebrannt hat.


















Nämlich genau hier. Rechts von der Straße ist (oder war) die Säge und das Holzlager. Der Hof links steht noch. Das Bild hab ich am 19.04. beim Radfahren gemacht.
Der Schaden wird auf um die 1,5 Millionen Euro geschätzt, aber immerhin wurde wohl niemand verletzt.


















Zurück zum letzten Donnerstag. Da war ich woanders. Unsere Herne ist nicht zu verwechseln mit der Stadt in NRW.


















Eher ländlich.



















Dieses großartige Tor zum Klausenhof  wird wohl nicht mehr so viel genutzt.


















Und auch die riesige alte Scheune links verfällt langsam.


















Bis hierhin ist die Strecke toll.























Dann kommt das Gasthaus an der Pelzmühle. Ich wüsste sehr gerne, was es mit einer Pelzmühle auf sich hat (oder hatte), aber das Internet zeigt mir nur Ortsnamen an. Kann man Mühlen irgendwie zur Pelzherstellung benutzen?


















Die hier sind Großteile ihres Pelzes gerade losgeworden und sicher froh drüber.


















Auch wenn es hier gar nicht so aussieht, ist dies der unangenhme Teil der Strecke. Hier muss man nämlich auf der Bundesstraße fahren, und auch um halb neun sind hier schon Motorräder, normale PKWs und Oldtimer (die Dinger stinken...!) unterwegs.
Einen Teil der Strecke kann man noch umfahren, aber das ist leider nicht beschildert und für den Ortsunkundigen nicht auf Anhieb zu finden.
Demnächst soll aber ein Radweg bis zur Pelzmühle gebaut werden. Dann werde ich die Strecke sicher öfter fahren.


















Hier bin ich schon fast wieder daheim und habe noch ein paar Schafis als Zugabe fotografiert.