Mittwoch, 31. August 2016

Was vom Urlaub übrig blieb


















Ich hab noch ein paar Bilder, die mir zu gut gefallen, umd sie euch nicht zu zeigen. Außerdem erinnern sie mich so angenehm an bessere Zeiten, als ich den lieben langen Tag machen konnte, was sich wollte. Radfahren, zum Beispiel.


















Eine leicht nasse Katze auf Mäuseansitz.



















Ich finde Gärten im Spätsommer und im Herbst toll. Also solche Gärten mit Astern und Kürbissen und Kohl und so.



















Ein Reiher mit Sturmfrisur.


















Und zuguterletzt ein paar sogar auf mich als ausgesprochene Pilzfreundin etwas unangenehm lebendig wirkende Tintenfischpilze.

Montag, 29. August 2016

Geheimfach


















Wer
  • etwas Geduld, 
  • ein schlechtes, gebundenes Buch, 
  • Papierleim,
  • Klebstoff,
  • Lineal,
  • Bleistift und 
  • eine Schneidfeder (evtl. geht auch ein scharfes, stabiles Messer, ein Schnitzmesser z.B., aber keinen "Cutter"!)
hat, kann sich ein spitzenmäßiges Geheimfach in einem Buch basteln. Durch Aushöhlen.

Erstmal nehmt ihr alle Seiten einschließlich der beiseite, die ihr zum Schluss als Show-Seite für die Öffnung haben wollt. Bei mir war das die, wo der Herr Oberrechnungsrat Degen seinen Angeberstempel falschrum reingehauen hat. So was muss erhalten bleiben.

Bevor es jetzt weitergeht und alle Buchliebhaber das kalte Grausen kriegen: Ich habe lange gesucht, bis ich ein Buch hatte, das hübsch gebunden war und dabei echt schlecht war. "Bissula" ist künstlerisch gesehen Massenware, und inhaltlich völkischer Müll voller heldenhafter Germanen (mit zu wenig Lebensraum) und dekadenter Römer, die dem schwachen Christengott huldigen. Sogar ein bisschen Antisemitismus hat der Autor da noch reingeprökelt. Trotzdem - der Druck war sehr schön, das Papier hochwertig, und dann war es halt alt - so ganz leicht gefallen ist mir das auch nicht.

Dann streicht ihr alle darunterliegenden Seiten am Schnitt sorgfältig mit Papierleim an.


Zum Trocknen packt ihr einen kleinen Schreibblock oder was anderes dazwischen, das verhindert, dass der Buchblock an den losen, oberen Seiten festklebt, und beschwert das Buch zum Trocknen. Mit anderen Büchern oder so.


















Wenn es gut getrocknet ist, zeichnet ihr auf die erste Seite des geleimten Blocks ein Viereck in der gewünschten Größe der Öffnung auf.
Sollte euer Buch wie meins alt und schief verzogen sein, macht die lieber nicht zu groß.























Dann könnt ihr anfangen, die Seiten auszuschneiden. Für die ersten paar Schnitte solltet ihr das Lineal anlegen, damit die auch gerade werden.


















Ungefähr in dieser Tiefe wisst ihr dann auch, weshalb ihr eine Schneidfeder oder dergleichen braucht und kein Teppichmesser/Cutter, also die Dinger mit den herausschiebbaren Klingen zum Abbrechen. Bei denen ist die Klinge ja naturgemäß ganz kurz, und mit dem Griff macht ihr die oberen Seiten kaputt. Und bringt euch vor Mühe halb um.


















Das Schneiden ist nämlich eine langwierige und ziemlich anstrengende Arbeit. Unterschätzt das nicht.
Ich hab tatsächlich Muskelkater im linken Arm bekommen - also in dem, mit dem ich das Buch beim Schneiden festgehalten hab.























Vor allem oben rechts könnt ihr gut sehen, was das Teppichmesser anrichtet.

Und tröstet euch, wenn's nicht 100%ig gerade wird: Hab ich auch nicht geschafft. 

Nach ein paar Stunden Arbeit habt ihr irgendwann unten das Vorsatzpapier erreicht. Herzlichen Glückwunsch.


















Jetzt streicht ihr auch die Innenseite der Öffnung mit Leim an (wenn was locker geworden sein sollte, den Schnitt auch noch mal), lasst alles wieder gut beschwert trocknen und klebt die Show-Seite über die Öffnung. Das hab ich mit Klebstoff gemacht.


















Dann schneidet ihr ganz vorsichtig die Show-Seite auch aus, und jawoll - jetzt seid ihr fertig.























Das Tolle ist, es sieht wirklich immer noch aus wie ein echtes, vollständiges Buch.


















Von allen Seiten. Das hier sieht nur so schief aus, weil das Buch über 130 Jahre alt war.

Und da könnte ihr jetzt Bargeld, Datensticks, Schlüssel, Brillantdiademe, oder was auch immer Mutti sonst nicht wissen darf drin aufbewahren.
Im Bücherregal versteckt findet das kein Mensch.


















Also - außer meins jetzt, weil's im Internet steht.
Mist!

Sonntag, 28. August 2016

Sieben heiße Sachen

Wie immer am Sonntag zeige ich euch sieben Sachen, für die ich am Wochenende meine Hände gebraucht habe.
Den Sammelplatz für alle Sieben-Sachen-Vorstellerinnen findet ihr bei Grinsestern.























1. Helm aufgesetzt und losgeradelt. Morgens ist die Hitze ja so gerade noch erträglich.


















2. Auf dem Flohmarkt in Waldkirch rumgeschlappt. Obwohl die Stadtverwaltung, o Wunder, hier ein paar Bäume stehen gelassen hat, war es gegen 09:00 eigentlich schon zu warm zum entspannten Herumstöbern. Der Flohmarkt war so mittelgut. Zwar erfreulich wenig gewerbliche Händler, aber für meinen Geschmack zu viel Klamotten und Kinderspielzeug. Der Verkaufschlager schienen übrigens Handys zu sein.
Ich bin trotzdem fündig geworden und habe höchst diszipliniert nur gekauft, was ich brauchen konnte, keinen Schnickschnack.


















3. Besagtes Schnäppchen zuhause gesäubert, aufgestellt und befüllt: Et voilà, eine Vogeltränke.
Mit Goldrand.
Für meine gefiederten Freunde nur das Beste.
Bis jetzt sind die Herren Vögel allerdings grenzenlos desinteressiert.


















4. Einen Rest schwarzer Farbe vom Druckknopf eines kleines Schlüsseletuis abgekratzt. Hab ich neulich auf der Straße gefunden und aufgehoben, weil ich dachte, dass es jemand mitsamt Schlüssel verloren hätte. War aber leer, und da durfte ich es behalten, fand ich.























5. Sommerflieder in die Vase gestellt.


















6. Ein Schneckenhaus gefunden und gewaschen. Vermutlich ist die Bewohnerin in der Sonne verbrutzelt...


















7. Kaltes Essen vorbereitet: Käuterquark mit Käs-Weckle und allerhand rohem Gemüse.

Samstag, 27. August 2016

Federleicht























Diese Woche gab es hier keine Wolken. Nur den blanken Himmel.
Und weil ich den schon letzten Samstag gezeigt habe, greife ich auf ein paar Bilder aus der Woche davor zurück.


















Da gab es prima federige Wolken, die sich im Minutentakt verändert haben. Immer was zu gucken.


Ich wünsche ein schönes Wochenende!

Donnerstag, 25. August 2016

Libellen























Wenn draußen die 30°-Marke überschritten wird, schaltet mein Hirn gegen 13:00 Uhr in so eine Art Sparmodus.
Ein origineller Titel für einen Blog-Post? Pustekuchen.
Heute gibt's Fotos von Libellen, also nennen wir es... hmmm... ja, genau: "Libellen".























Ich wollte eigentlich auch noch nachgucken, was für Libellen das genau sind. Ebenfalls zu kompliziert bei dem Wetter.
Ich denke, dass auf dem ersten Bild ein Blaugrünes Mosaikjungfern-Weibchen ist. Die Weibchen sind nämlich nicht blaugrün. 
Die richtig blauen, dünnen sind wohl irgendwelche Azurjungfern, und die rote irgendeine Heidelibelle.


















Ich bin damit, die Fotos geschossen, bearbeitet und hochgeladen zu haben, für heute eigentlich auch zufrieden.


Mittwoch, 24. August 2016

Glückspilze























Von meinem Bloggeburtstagsgewinnspiel stand ja noch die Verlosung aus.
Ist erfolgt, die Gewinner sind ermittelt. 
Vielen Dank an alle, die mitgespielt oder "nur" gratuliert haben. Wir haben uns sehr gefreut, mein Blog und ich.


















Weil der Captain gerne "Glücksfaun" spielen  wollte, habe ich aus kleinen Schnipseln mit den Namen der Gewinnerinnen Papierflieger gebastelt, und der Captain durfte werfen.

Das Ziel war ein Stück Papier, und die beiden Flieger, die am nächsten ran kamen, hatten gewonnen.


















Selbstverständlich wurden die Ergebnisse genauestens geprüft.

Und hier sind die besten Flieger:


















Herzlichen Glückwunsch! Ihr kriegt beide gleich eine Mail von mir.























Und der Faun lässt grüßen.

Dienstag, 23. August 2016

Stimmung am Dienstag























"Unsichtbare Windkraft"

Montag, 22. August 2016

Künstliches Alter


















Jugend ist ja nicht immer von Vorteil. Oft zählen Reife und Erfahrung einfach mehr.
Beim Schnapskaufen zum Beispiel.


















Oder bei Holz. Schön gealtertes Holz sieht oft besser aus als nagelneues. Kratzer, Schrammen, Löcher, Verwitterung, Nachdunkeln und Ausbleichen - das gibt Charakter.


















Ich hatte mal so ein Kästchen für Papiertücher geschenkt bekommen. Ich brauche so was zwar nicht, aber im Büro könnte ich das schon benutzen, wenn es denn ein bisschen schöner wäre.
Das Kästchen war ein Rohling und vermutlich zum Bemalen oder so gedacht. Aus unbehandeltem Fichtenholz.
Wenn etwas aus Holz ist, male ich es ganz ungern an. Einfach nur lackieren kommt bei so einer unspektakulären Fichtengeschichte aber auch nicht richtig gut.
Also hab ich mal geschaut, was das Internet zum Thema "Holz künstlich altern lassen" hergibt und mich ans Werk gemacht.


















Nachdem ich das Kästchen rundrum einmal mit Sandpapier angeschliffen hatte, habe ich die Oberfläche dezent zerstört.

Weil Fichtenholz ganz schrecklich weich ist, kann man schon mit dem Fingernagel Kratzer reinmachen. Also war hier eher Vorsicht als brachiale Gewalt geboten. Ich habe mit allerhand kleinen Metallgegenständen Schrammen und Kratzer verteilt und mit ganz sanften Hammerschlägen ein paar tiefere Ecken reingehauen.

Mit einer Messingbürste habe ich hier und da etwas Struktur reingebracht. Die Bürste nimmt die weichen Bestandteile ein bisschen weg und lässt die härteren (Jahresringe, Äste...) übrig. Immer in Faserrichtung bürsten, nie quer dazu!

Für Wurmlöcher empfiehlt das Internet Schrauben einzuschlagen. Für hartes Holz ist das vielleicht geeignet, für weiches nicht. Die Löcher sehen im Leben nicht aus wie vom Holzwurm, sondern so wie auf dem oberen Bild. So ein Wurm frisst sich ein formschönes Loch mit sauberen Kanten, der macht keine Splitter.
Mit einer Stricknadel kriegt man dagegen wunderbare, runde Wurmlöcher, die beinahe echt aussehen.


















Bis jetzt sieht das alles zugegeben einfach nur kaputt aus. Wird aber besser, vertraut mir!

Um eine graue, verwitterte Oberfläche zu erhalten, soll man Essig mit Stahlwolle ansetzen und ein bisschen stehen lassen.























Natürlich gab es wieder nirgends richtige Metallwolle, aber ich dachte mir, das so ein komischer Topfputzer auch reichen müsste, wenn man etwas mehr Geduld hat. Hauptsache, es korrodiert, nicht wahr?


















War wohl nicht so. Oder geht nicht gut bei Fichte. Das Holz wird zwar dunkler, leicht grau (erst beim Trocknen!) und sieht auch etwas älter aus, aber bei Weitem nicht so verwittert, wie ich mir das vorgestellt hatte. Und auch noch viel zu hell.
Im Internet habe ich gelesen, dass auf säurehaltigen Hölzern wie Eiche der Essig-Effekt dagegen sogar zu stark werden kann, so dass das Grau schon ins Schwarze tendiert.
Offenbar nicht so einfach.

(Wie sich später herausstellte, ist es doch ganz einfach!)

Also dachte ich mir, probier es doch mal mit Beize. Ich hatte noch eine Flasche Clou Rustikal-Effekt-Beize in "moorbraun" im Schrank. Rustikal klang mir vielversprechend. Unverdünnt macht die Beize beinahe schwarz, also hab ich mal einen Teelöffel abgenommen und mit vier Teilen Wasser verdünnt.
Wenn ihr so was vorhabt: Zieht euch Handschuhe an. Bei einem Werkstück, das man notwendigerweise in die Hand nehmen muss, kriegt man sonst herrlich und hartnäckig bunte Finger. Ich weiß, wovon ich rede...


















Beim Auftragen sah die Farbe immer noch sehr dunkel aber schön braun aus, trocken dann allerdings fürchterlich rot. Die gleiche Farbe wie mein Balkontisch aus Eukalyptusholz.
Total OK, wenn man jetzt angenommen echtes Mahagoni hat, aber Fichtenholz sieht nunmal nicht aus, als könnte es jemals so rot sein. Man nimmt ihm die Farbe ganz einfach nicht ab. Und ich bin ja eh immer eher für Braun, Honiggelb oder eben grau.

Tja, dachte ich, ab geht das nun nicht mehr.

Also nochmal leicht angeschliffen, sauber abgewischt und dann mein Öl für alles (na gut, also außer zum Kochen) und einen Putzlumpen zur Hand genommen. Schließlich sollte die Oberfläche noch irgendwie behandelt werden, und Lack mag ich nicht so gerne.























Ballistol ist eigentlich für Waffen gedacht, geht aber auch prima für Fahrräder, Schuhleder oder eben Holz. Und riecht angenehm nach Latschenkiefern, nicht nach Schweröl.


















Und - jippieh!
Mit dem Lappen eingerieben macht das Öl alle Poren und Beschädigungen in der Holzstruktur richtig dunkel. Die glatten Teile werden dagegen fein mittelbraun und das fiese Rot verschwindet fast ganz.


















Hier sieht man die Wirkung der Messingbürste ganz gut.


















Ich hätte nicht gedacht, dass in der ollen Schachtel so viel Potential steckt.