Samstag, 25. Februar 2023

Der Schuttig

Zum Ende der Fasnachtswoche noch ein paar Bilder vom Schuttig, der Elzacher Narrengestalt, bei schönstem Sonnenschein.
 
Das Wort Schuttig gibt es nicht in der Mehrzahl. Oder nicht in der Einzahl. So ähnlich wie bei anderen Naturereignissen - Regen, Feuer, Schnee. Einer ist ein Schuttig, mehrere sind die Schuttig.
Die Schuttig sind die Herren in Rot und Grün. Tatsächlich nur Herren, zumindest offiziell, denn Frauen dürfen nicht mitmachen. Da ist man hier sehr konservativ. Die Getupften mit den blauen Tüchern und den Weißen Bommeln sind Rägemollis (alemannisch für Feuersalamander). Die sind sozusagen eine Schuttigunterart.
 
 Dieser Beitrag spielt mit bei der Winterglück-Linkparty bei Loretta und Wolfgang!

Der Schuttig ist vermutlich eine Art "Wilder Mann" mit leichten Teufelszügen.
Deswegen wirft er auch keine Süßigkeiten unters Volk,
sondern knurrt und brummt und haut mit einer Schweinsblase um sich.
Hier die Stadtmusik, die unverdrossen den Schuttigmarsch spielt.
Besonders schön am Schuttig sind die handgeschnitzen Holzmasken
Es gibt keine Duplikate - wie im richtigen Leben ist jedes Gesicht einzigartig
Zu kleinen Kindern und alten Leuten ist der Schuttig freundlich.
zumal es auch jede Menge kleine Schuttig gibt - und zwar immer mit Maske!
Die beiden sind Rägemollis.
Mit diesem Gerät kann man Zaungästen die Mützen klauen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Und weil man sich das Feeling ohne Ton und Bewegung nicht so richtig vorstellen kann, verlinke ich auch noch ein kleines Video:

Freitag, 24. Februar 2023

Schneeglöckchen

Man lernt echt nie aus.
Ich hatte keine Ahnung, dass Schneeglöckchen duften. Ich weiß auch nicht warum. Irgendwie waren die in meiner Vorstellung immer weiß, perfekt und geruchlos. Letzteres ist eindeutig falsch.

Wir haben hier eine ganze Menge Schneeglöckchen am Flussufer auf unserem Gemeinschaftsgrundstück wachsen, und weil der Boden diese Woche morgens noch so schon knusprig gefroren war, konnte ich ohne größere Matschansammlung an den Schuhen ein paar entwenden  entnehmen.
Jetzt wohnen sie im Westerwälder-Keramik-Väschen, meiner kleinsten Schnittblumenheimat, die kein zweckentfremdeter Salzstreuer oder so was ist.

Gut, der Duft ist vor allem sehr süß und nicht so prägnant wie der von Veilchen oder Primeln oder Maiglöckchen, aber er ist vorhanden und sogar recht kräftig.

Mit diesem neu erworbenem Wissen auf zum "Friday-Flowerday" bei Astrid!

Donnerstag, 23. Februar 2023

Frühblüher

Der Vorfrühling scharrt schon mit den Hufen.

Dienstag, 21. Februar 2023

Elzacher Fasnet

 ... dieses Jahr wird wieder gefeiert.

Und ich sag euch was, gerade in Anbetracht von Krieg und Erdbeben und Klimawandel und ich weiß nicht was noch alles: Es tut einfach mal wieder gut. 
Ich persönlich feiere ja gar nicht mit, ich gucke mir nur die Umzüge an. Aber auch das ist eine nette Sache, die mich irgendwie aufheitert. 
Also vielen Dank, lieber Schuttig, dass du immer so viel Mühe gibst!
 
Ich habe ein paar Bilder und zwei Videos, sozusagen in voller Lautstärke, für euch.

Samstag, 18. Februar 2023

Schönes Wetter

... durften wir (bis gestern) seit letzten Samstag durchgehend genießen. Für alle, die solange im Nebel saßen, hier ein kleiner Spaziergang am Fluss.

Dieser Beitrag spielt mit bei der Winterglück-Linkparty bei Loretta und Wolfgang!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Außerdem habe ich noch ein kurzes Video mit Schafen und verschiedenen Flattermännern für euch (wer gestern für die Freitagsblümchen hier war, kennt es schon). 

Freitag, 17. Februar 2023

St. Valentin

Wie sollte es beim Schutzpatron der Liebenden auch anders sein: Es ist kompliziert.

Es gab drei verschiedene Heilige, die Valentin hießen: Valentin von Terni, Valentin von Rom und Valentin von Rätien. Die ersten beiden sind im Laufe der Jahrhunderte ein bisschen miteinander vermischt worden. Einer ist vielleicht am 14.02.269 geboren, einer möglicherweise am gleichen Datum enthauptet worden. Einer soll Kranke geheilt und einer trotz Verbot Paare christlich getraut haben. 
Der dritte, Valentin von Rätien, hat zweihundert Jahre später gelebt und ist ein anderer St. Valentin, der mit dem 14. Februar nichts zu tun hat.

Der heilige Valentin vom 14. Februar ist der Schutzpatron der Jugendlichen, Reisenden und Imker. Er wird bei Wahnsinn, Epilepsie und Pest angerufen. Zudem soll er zur Bewahrung der jungfräulichen Unschuld und zu einer guten Verlobung und Heirat verhelfen. 

Ich finde das Spektrum ja ziemlich beeindruckend - damit dürfte er (oder: die beiden) den Kopf echt voll haben.

Nach alter Blumenhändler Sitte haben wir den Valentinstag mit einem rosa-weißen Blumenstrauß gefeiert.

Auf zum "Friday-Flowerday" bei Astrid!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ohne weiteren Zusammenhang zum Thema, nur zur Unterhaltung, habe ich noch ein kurzes Videos mit vielen Schafen und allerhand Flattermännern für euch:


Mittwoch, 15. Februar 2023

Vorbereitungen

Vorsicht, hier folgt Werbung! Unbezahlt, unaufgefordert und ohne Wissen des Anbieters, aber Werbung. Zu diesem Hinweis verpflichtet mich der sogenannte Verbraucherschutz.

Die schwäbisch-alemannische Fasnacht oder Fasnet ist eine ziemlich ernste Sache. Mit dem rheinischen Karneval nicht zu vergleichen. Es gibt hier zwar auch Umzüge und Verkleidungen, aber damit hören die Ähnlichkeiten eigentlich auch schon auf. 
Die Fasnet ist in der Hand von Narrenzünften, deren Mitglieder eine bestimmte Fasnachtsfigur verkörpern dürfen. Die Kostüme sind aufwändig handgeschneidert, die Masken (Larven) aus Holz handgeschnitzt - die Kosten für eine komplette Austattung liegen da je nach Figur ganz locker im mehrfachen vierstelligen Bereich. 
Und das Programm, dass der geneigte Narr zu absolvieren hat, ist durchaus anstrengend. Natürlich geht es auch ums fröhliche Feiern, aber eine reine Spaßveranstaltung ist die ganze Sache nicht.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
Wir wohnen ja seit ein paar Jahren in Elzach, und in Elzach ist die Fasnet noch mal ganz speziell. Vor allem hat sie einen wirklich hohen Stellenwert in der öffentlichen Wahrnehmung. Dass sämtliche Geschäfte über die Fasnachtstage geschlossen sind, ist selbstverständlich. Genau so, dass praktisch jeder männliche Elzacher Bürger (oder zumindest der alteingesssene) Mitglied der Narrenzunft ist.
Die Elzacher Narrenfigur ist der rotbezottelte Schuttig mit dem verkehrt herum aufgesetzten Strohdreispitz, der mit Schneckenhäusern besetzt und roten Bommeln an den Spitzen verziert ist. Die Larve gibt es in allerhand Typen, die überwiegend auf der düster-schaurigen Seite angesiedelt sind, wie wilde Männer, Teufelsfratzen, Wölfe und - tatsächlich - Leichen. Als Einzelfigur gibt es den schwarzen Teufelsschuttig, und als Ergänzung zum Schuttig den auch zahlreich vorhandenen Rägemolli (alemannisch für Feuersalamander), der schwarzgetupft ist und ein im Unterschied zum Schuttig eine freundliche, weiße Larve trägt.

Da es dieses Jahr nun endlich wieder eine richtige Fasnet gibt, hat sich das "Städtli" schon prächtig herausgeputzt.

Ein Kranz mit Bommeln und Schneckenhäusern
Hier ist jedes Fenster und die Tür geschmückt!
Auch die Geschäfte lassen sich nicht lumpen
Sogar das Hinweisschild für die Autofahrer ziert eine Schuttigsilouette
Da wollte ich nun nicht zurückstehen und habe Schuttigtassen erstanden...
die Tür dekoriert...
den Filzschuttig abgestaubt...
und (nun die Werbung) das passende Bier der örtlichen Brauerei gekauft!