Dienstag, 31. März 2015

Meldet euch, wenn ihr Kerle seid!

Man könnte ja denken, dass mein Blog fast nur von Frauen gelesen wird.

Klar, wenn wir mal einen Moment im Klischee verhaftet bleiben, sind Häkeln, Nähen oder Nagellack nicht so die klassischen Themen für Männer, aber unterm Strich schreib ich da ja auch verhältnismäßig wenig drüber.

Die "Lütte".


















Ich hab nun aber den leisen Verdacht, dass hier schon einige Männer mitlesen. Sie schreiben nur keine Kommentare.

Löbliche Ausnahmen sind natürlich die Herren meerfantasie, Jan und El Capitan.






















Also Jungs: Ich weiß, dass ihr da seid.

Ich habe extra für euch diese einwandfreie Zweischwellenstopfmaschine (vom Namen her könnte man sie ja gut für ein Strickgerät halten) fotografiert.
Wer - wie ich - nicht weiß, was so ein Ding tut, kann sich z.B. mal dieses Video angucken - mit Aufnahmen aus dem Cockpit!

Und alles, was ich von euch dafür gerne hätte, ist ein kleiner Kommentar. Hier und jetzt. Ganz spontan.
Nur nicht schüchtern sein. Niemand braucht seinen Namen nennen, das mach ich ja selber nicht.

Outet euch einfach mal als Männer.
Danke!





Sonntag, 29. März 2015

Sieben Sachen


Wie immer am Sonntag zeige ich euch sieben Sachen, für die ich am Wochenende meine Hände gebraucht habe.
Den Sammelplatz für alle Sieben-Sachen-Vorstellerinnen findet ihr bei Grinsestern.


















1. Instantkaffee aufgegossen. Schmeckt nicht wie richtiger, aber wenn ich allein frühstücke, reicht mir das völlig (und unter uns: Diese Kapselmaschinenbrühe find ich auch nicht besser. Außerdem haben wir keinen Platz für eine Kaffeemaschine).


















2. Ein supertolles Drachenweckle gegessen! Na ja, eigentlich sind das ganz normale Butterbrötchen, deren Verzehr durch die harten Stacheln nicht unbedingt erleichtert wird - aber sie sehen sensationell aus, oder?
Gekauft beim Bäcker im Supermarkt, der jetzt gegenüber von unserem Haus auf der ehemaligen Graureiherwiese steht. Die Wiese war mir zwar immer noch lieber, aber praktischer, als zum Einkaufen immer durch das ganze Dorf latschen zu müssen, ist die Sache schon.























3. Bärlauch gepflückt. Auf dem Bild ist gerade keiner, aber da schien die Sonne so schön durch die Zweige. Übrigens ist das Bild von gestern, heute ist es eher dunkel und saumäßig windig.


















4. Bärlauch gewaschen...


















5. ...und zu Pesto verarbeitet. So gut geworden, dass ich es beinah mit dem Löffel aus dem Glas essen könnte. Leider mag mein Liebster weder Bärlauch noch Bärlauchgeruch, also wird es verschenkt.



















6. Den Durchblick erschwert, um der optischen Überlastung durch den Autoverkehr zum und auf dem Supermarktparkplatz entgegen zu wirken. Funktioniert hervorragend. Man sieht weder Lichtreflexe noch Bewegungen durch, und mit der Gardine davor fällt die Folie noch nicht mal auf.


















7. Gehäkelt. Das Muster heißt Salomonsknoten und macht ein luftiges und weiches Häkelwerk. Soll mal ein dreieckiges Tuch werden - wenn ich durchhalte.


















Und zum Abschied noch ein Bild von unserem Balkon heute. Ganz schön zugig!

Samstag, 28. März 2015

Zwischenhoch


















Morgen soll's ja regnen. Kann man sich heute in Anbetracht des lächerlich blauen Himmels kaum vorstellen.

























Die Bächlein plätschern bestimmungsgemäß vor sich hin und die Blümchen blühen. Wie sich das gehört.






















Nur im Schatten ist noch ein bisschen Raureif.







Freitag, 27. März 2015

Der Tod in Berlin























Um es gleich vorweg zu nehmen: Den bärtigen Engel hab ich nicht gefunden. Aber andere interessante Sachen.

Eins ist sicher: Im 19. Jahrhundert war in Berlin richtig viel Geld zuhause, und das wurde gerne ausgegeben. Auch für Friedhöfe und Kirchen.
Wer auf Neogotik, Neoromanik, Neoklassizismus und den morbiden Reiz bombastischer Grabstätten steht, der kann fündig werden.

Dieser segnende Christus aus weißem Marmor steht auf dem Segenskirchhof in Weißensee.

Da gab es noch was Spezielles, was ich mich leider nicht getraut hab, zu fotografieren, weil da gerade eifrig renoviert wurde: Einen Warteraum.  
Einen Warteraum.

Ich meine - sind wir da nicht irgendwie alle schon...?























Ein Stück weiter ein großer Glockenturm in mittlerem Erhaltungszustand.
Ich hab mich schlau gemacht: das ist der Rest der im Krieg zerbombten Bethanienkirche. Gehört seit Jahren einem Architekten, der wohl noch überlegt, was er draus machen soll. Oder wer ihm Geld dafür gibt.


















Nächster Friedhof, ganz in der Nähe:
Der Georgen-Parochial-Friedhof III. Ja, mit diesem etwas ungelenk über die Zunge gleitenden Namen gibt es insgesamt fünf Friedhöfe in Berlin.

Die haben sogar schmiedeeiserne Gitter für den Pflanzenabfall! Verrostet, und Eimer aus Maschendraht für den Plastikmüll daneben, aber an sich sind die Gitter echt hübsch.























Die Aussegnungshalle sieht für mein Auge schon fast ein bisschen osteuropäisch aus. Jedenfalls ein sehr gelungenes Gebäude.
Die beiden Friedhöfe überzeugen auch durch den schönen alten Baumbestand.


















Und so was hab ich überhaupt noch nie gesehen: Hier bringt jeder seine eigene Gießkanne mit und bindet sie mit einem Fahrradschloss fest.
Ich kenne Friedhofsgießkannen nur als Gemeinschaftseigentum... und da musste ich nun in den Osten fahren um einen Hort von gesicherten Privatkannen zu finden. Immerhin - hübsch bunt.
(Nee. Hat vermutlich nichts mit dem geschichtlichen Hintergrund zu tun, sondern damit, dass in Großstädten mehr geklaut wird.)


















Diese hübsche Dame trauert auf Georgen-Parochial I.

Da ließen sich Berliner mit noch deutlich mehr Kohle begraben. Und lassen immer noch, ist alles in Betrieb, nur lebensgroße Marmorfrauen leistet sich halt heutzutage keiner mehr.



















Das hier ist auch ziemlich toll. Ein Engel, der einen Steinsarg öffnet (oder schließt), unter einer auf- (oder unter-)gehenden Sonne.
Zerfällt leider schon arg. Wer 30.000 Euro zu viel hat, kann es instandsetzen lassen


















Weil das nur wenige Leute machen und die Stadt ja schon mit den Gehwegen überfordert ist (ich sag ja gar nicht das F-Wort "Flughafen"), ist für die weniger spektakulären Grabmale natürlich erst recht kein Geld da. 


















Das wirkt hier und da dann auch nicht mehr pittoresk, sondern traurig bis makaber. An einer Stelle hatte jemand gegraben... vermutlich ein Fuchs. Hoffe ich.
Der Friedhof direkt dahinter ist stillgelegt und wurde zu einem Park mit Spielplatz umgestaltet. Gar keine so schlechte Lösung. Auf jeden Fall besser als verfallen lassen oder zubauen.
Die Kinder lernen vielleicht, dass ein Friedhof nichts zum Angsthaben ist, und für Füchse ist auch wieder Platz. Wenn jemand zufällig ausgegrabenes Gebein dann bitte wieder pietätvoll einbuddelt.

Zurück zu Georgen-Parochial I.


















Ich bin schwer in Versuchung, das Foto als Papierabzug zu bestellen und gerahmt in mein Büro zu hängen.


















Und wer dann gar nicht mehr wusste, wohin mit den Moneten, der ließ sich einen griechischen Tempel als Familiengrab bauen. Holla die Waldfee.
Irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass Beerdigungen damals noch richtig Spaß gemacht haben müssen.























Noch mehr Schmiedeeisen, hier in gut erhalten.


















Ziemlich süß find ich diese beiden Fabelwesen. Mal keine Engel.























Gegenüber steht die St-Bartholomäus-Kirche. Nicht klein, aber von den Hochhäusern deutlich überragt.

Donnerstag, 26. März 2015

Berlinbilder

Ich war in Berlin.
Ich war nicht in Berlin Mitte. Ich hätte genug Zeit gehabt, und ich hab's versucht. Es hat keinen Zweck. Ich kriege da einfach die Krise. Ich finde alles hässlich, laut, bedrückend, beklemmend. Das ging mir genau so, als ich das erste Mal in Berlin war, aber da war ich 15, unsicher, schüchtern und hatte gerade kein so leichtes Leben.
Macht allerdings keinen Unterschied. Jetzt bin ich alt genug und wesentlich selbstsicherer, aber die Innenstadt macht mich immer noch depressiv. Ich bin umgedreht, als ich kurz davor war, dem nächsten dummdreist rempelnden Fußgänger an den Kragen zu springen oder einfach zu weinen.
Ein Lied dazu?

Gott sei Dank ist Berlin riesig, und man kann sich auch woanders aufhalten. Ich war in/am/auf dem Prenzlauer Berg (da ist keiner, heißt nur so), in Weißensee, Friedrichshain... wenn ich's recht verstanden hab, alles im Osten.























"Die Kabelrollenträgerin"























Irgendwie ist mir so, als hätte ich das schon mal gesehen, aber lustig find ich's trotzdem.


















Das hier war ein nettes Häuschen mit ganz vielen Skulpturen im Garten.























Ein aufgepeppter Wohnblock. Auf der Frontseite waren noch Seerosen oder so was aufgeklebt, aber die hielten leider nicht.























Das hier geht bestimmt nicht so schnell ab - aber da sagt mir irgendwas, dass da jemand auch deutlich mehr Geld in die Hand genommen hat.


















Diese Katze bewacht keine Kirche, sondern den Eingang zu einer Kindertagesstätte, die früher wohl mal ein Schule war
 

















Ein schönes altes Fahrrad - Solche Sachen findet man, wenn man zu Fuß unterwegs ist.

Allerdings muss man sich dabei mit den Berliner Gehwegen auseinander setzen, die sich seit 1990 nicht groß verbessert haben.



















Gepflastert mit allem, was der Teufel je erfunden hat, lauern sie mit unzähligen Löchern, Lücken und Hundehaufen auf den arglosen Fußgänger.
Faszinierend, dass trotzdem so viele Radfahrer darauf rumheizen, was ihr Drahtesel hergibt.
Die Stadtverwaltung hat das Problem erkannt und alle 500m ein Schild mit der Aufschrift "Gehwegschäden" aufgestellt. Danke. Sehr hilfreich.
Vor allem, weil die Schilder auch da sind, wo die Wege ganz in Ordnung sind.


















Ein schöner Park mit Spielplätzen, Springbrunnen, großen alten Bäumen und dem berühmten "Märchenbrunnen" ist der Volkspark Friedrichshain.




















Und ganz toll: Spatzen, die man fast mit der Hand fangen kann. So niedlich.


















Zum Staubbaden haben sie da alle Möglichkeiten, weil der Boden so sandig ist.


















Auf dem Rückwegbin ich extra durch den Ernst-Thälmann-Park gelaufen, weil ich dachte, dass man bei dem Namen doch ein bisschen Sozialismus zum Angucken erwarten darf.
Hat geklappt.


















Und dann empfing mich wieder mein nettes Hotel, dekoriert mit dem Charme eines Kindergartens.

Natürlich hab ich die Friedhöfe nicht vergessen, die kommen noch!