Donnerstag, 29. September 2016

Flüssiges Feuer - ohne Kerne und ohne Zucker

Die Schrift wollte ich schon so lange mal benutzen!
























Mir sind ein paar schrecklich-schön-scharfe Chilischoten zugelaufen. Ich habe nichts gegen leicht scharfe Gerichte, aber da eins von den Dingern einen großen Topf chili con carne schon sehr pikant macht und ich nun auch nicht täglich was Scharfes essen möchte, musste ich die Kollegen irgendwie verarbeiten. Zu einer Würzsauce, z.B. Dann kann ich die nächsten Wochen auch einfach den Teelöffel zücken und brauche keine Schoten mehr putzen.

Das Internet gab allerdings nichts her, was mir gefallen hätte. Entweder bestanden die Saucen zur Hälfte aus Zucker, waren aus den ganzen Schoten mit Kernen zubereitet oder es waren fertige, vollständige Saucen, keine zum Würzen.

Also hab ich mir selber was ausgedacht.

Die kleinen dicken Minipaprikas sind auch Chilis!

















Centis Chili-Würzsauce

Zutaten für ein kleines Glas voll:
  • 4 scharfe Chilischoten
  • 1 EL Öl
  • 2 EL Tomatenmark
  • 1 TL Salz 
  • etwas Wasser
Und so geht's:

Die Schoten waschen, halbieren, Häutchen und Kerne entfernen und klein schneiden.
Empfindliche Leute tragen dazu bitte Handschuhe, alle anderen waschen sich hinterher gründlichst die Pfötchen.
Und geht bloß nicht zu nah mit der Nase ran beim Schneiden. Unter Umständen spritzt Saft aus den Schoten. Den wollt ihr ganz bestimmt nicht in die Augen kriegen. Mich hat die Brille gerettet...























Dann macht ihr Öl heiß und bratet die Chilis an, bis sie weich werden. Immer schön umrühren.
Anschließend gebt ihr Salz und Tomatenmark dazu und ein knappe halbe Tasse Wasser.
Das lasst ihr ein paar Minuten köcheln (immer noch rühren!) und füllt die Sauce kochend heiß in ein sauberes und vorgewärmtes kleines Glas mit Schraubdeckel ab.

Beim Erkalten setzt sich das Öl teilweise oben ab, was für die Haltbarkeit vermutlich gar nicht schlecht sein dürfte.
Im Kühlschrank müsste sich das nach meiner Einschätzung ein paar Wochen halten, weil das Scharfe an den Chilis, das Capsaicin, antibakteriell wirkt.

Sollte dem nicht so sein, werde ich euch hier berichten.

Dienstag, 27. September 2016

Flüssiges Gold


















Zähflüssig würde es besser treffen... zähflüssig und klebrig. Aber sehr schön.























Als Kind war ich davon überzeugt, solches Harz müsse wie Waldhonig schmecken, nur irgendwie noch viel besser. Die praktisch durchgeführte Probe, als die Eltern gerade mal nicht hingesehen haben, ergab: Dem ist leider nicht so.
Es ist abscheulich bitter. Und es klebt unglaublich hartnäckig.
Genau wie die Eltern gesagt hatten.























Manchmal könnte die Realität doch auch mal einen Schritt auf uns zugehen, oder?

Montag, 26. September 2016

„Es muss brennen“ von Mart Schreiber























Kurz zum Äußeren: Das Cover sieht schick aus und passt prächtig zum Titel, allerdings ist die Papierqualität des Umschlags ein bisschen zu dünn geraten. 

Das Buch enthält zwei topaktuelle Kurzgeschichten zum Thema Asyl aus Wien.

Protagonist Nr. 1 ist Dominik, ein Jurastudent, der noch bei Mutti wohnt. Er hat gerade eine neue Freundin und ist schwer verliebt. Das Studium läuft prima, abends trifft er sich gerne mit zwei alten Kumpels zum Sport. Mit den beiden kann man zwar nicht über Politik reden, sprich, sie sind sehr rechts eingestellt - aber so zum Joggengehen langt’s. Also alles bestens, bis eines Tages seine jüngere Schwester Opfer einer versuchten Vergewaltigung wird. Die Täter sind drei jugendliche Asylbewerber. Weil sich Dominiks Schwester einem Prozess nicht gewachsen fühlt, drohen die drei straffrei auszugehen. Das will Dominik nicht einfach so akzeptieren. Er hat noch nie jemanden verprügelt, aber diese Typen hätten es doch echt verdient. Seine linksliberale Freundin dürfte natürlich nie was von seinen Plänen erfahren, aber seine Sportsfreunde sind hellauf begeistert.


Der Held der zweiten Geschichte ist Gustav, ein relativ erfolgreicher Unternehmensberater mit einer relativ gut funktionierenden, aber unverbindlichen Beziehung. Als er in Eile auf dem Weg zu einem Termin zwei Hundert-Euro-Scheine verliert, trägt sie ihm ein kleiner Junge hinterher. Gustav gibt ihm seine Visitenkarte, weil er kein kleineres Geld als Finderlohn dabei hat. Wie sich herausstellt, ist der Junge der Sohn einer Flüchtlingsfamilie aus dem Irak, der die Abschiebung droht. Obwohl seine Freundin strikt dagegen ist, beschließt Gustav, den Leuten zu helfen und nimmt sie vorübergehend in sein Haus auf.

Beide Geschichten sind recht spannend, wobei ich die erste besser gelungen finde als die zweite. Die jeweilige Hauptfigur wirkt ziemlich echt, wenngleich ich mir einen etwas tieferen Einblick in deren Gedankenwelt gewünscht hätte. Beide sind doch sehr angepasste, streberhafte Knaben, die eigentlich wohl eher mal nicht zu Extremen neigen. Warum setzt dann Dominik seine taufrische Beziehung und seine Karriere aufs Spiel, wenn seine Schwester den Angriff doch ganz gut zu verkraften scheint? Auch wenn er sich nicht immer so ganz im Griff hat und sein Rechtsgefühl verletzt ist, wäre ein Typ wie er in der Realität da nicht einfach viel vorsichtiger? Und warum lässt Gustav eine wildfremde Familie mit in seinem Haus leben? Trotz Mitleid, vage erwachendem väterlichen Gefühl und möglicherweise einer gewissen Überdrüssigkeit mit seiner Lebenssituation – da fehlt mir noch ein bisschen Substanz. Etwas zu glatt finde ich auch, wie Gustav und die Flüchtlingsfamilie zusammenleben. Im richtigen Leben gäbe es da garantiert Reibereien oder Missverständnisse.
Die Randfiguren bleiben immer etwas stereotyp, die Orte der Handlung werden leider kaum oder gar nicht beschrieben, und hier und da klingen auch die Dialoge noch ein bisschen künstlich. 


Trotzdem liest sich das Büchlein leicht und schnell und regt den Leser vielleicht auch zum Nachdenken an. 
Ich fände es ganz geeignet als Schullektüre für die Oberstufe zu einem aktuellen Thema. Man könnte prima darüber diskutieren.

Das Buch ist hier bestellbar. Vielen Dank an den Verlag für das Renzensionsexemplar und an für die Vermittlung.

Sonntag, 25. September 2016

Sieben silberne Sachen

Wie immer am Sonntag zeige ich euch sieben Sachen, für die ich am Wochenende meine Hände gebraucht habe.
Den Sammelplatz für alle Sieben-Sachen-Vorstellerinnen findet ihr bei Grinsestern.


















1. Ein Spinnennetz fotografiert. Die Spinne sitzt weiter oben, aber in unserer schönen heilen Blogwelt möchten wir doch lieber nur das malerische Netz sehen, nicht die vielbeinige Erbauerin persönlich.  


















2. Laufschuhe gebunden und durch den erfrischenden Morgennebel gelaufen. Zum ersten Mal seit Monaten wieder in langen Klamotten.


















3. Das ist kein Tier, das ist Centi von oben: Geschaut, ob die silberweißen Haare schon auffallen, oder ob das Haarspitzengold aus der Tube noch bis zum nächsten Wochenende ausreicht.


















4. Die Küchenspüle geschrubbt.


















5. Im Bad weitergewurschtelt und das Waschbecken und die Badewanne geputzt. Glaubt mir, den Staub auf dem Wasserhahn sieht man nur in der schrägstehenden Sonne - ohne die ist er eigentlich gar nicht vorhanden.


















6. Nach mehreren Wochen in unauffälligen bis unsichtbaren Beigetönen hab ich meinen Nägeln mal wieder kräftiges Grün mit ein wenig Silbergeglitzer gegönnt.


















7. Ein überraschend scharfes, aber gutes Chili gekocht. Die Chilies aus dem Garten meiner Kollegin können nämlich deutlich mehr als die von Rewe.
Silbern: Der Löffel. Ja, man kann das genau so gut mit der Gabel essen.

Samstag, 24. September 2016

Die Flügel der Morgenröte


















Oder eher die Tragflächen der Morgenröte. Eine gute halbe Stunde vor dem Sonnenaufgang leuchtet der Kondensstreifen schon im Licht der Morgensonne.
Wie ihr seht, gibt es mal wieder nicht den Anflug eines Wölkchens. Sonst würde ich ja kein dusseliges Flugzeug fotografieren.
Ich wünsche allseits ein schönes, sonniges Wochenende!

Freitag, 23. September 2016

Neustadt im Schwarzwald


















Neustadt ist die oft etwas stiefmütterlich behandelte Hälfte von Titisee-Neustadt. Es steht in dem Ruf, "nicht schön" zu sein. Warum auch immer. Ich finde es hübsch.
(Davon abgesehen wollte ich den Grad an Aufmerksamkeit, den Titisee genießt, auch gar nicht haben.)
Gestern waren wir da jedenfalls und haben einen Spaziergang durch die Stadt gemacht.


















Das große Münster hat an dem kleinen Dachreiterturm ganz wunderbare Drachenwasserspeier. Auf einem haben sich wohl Krähen ein Nest gebaut.























Ein Holzbrunnentrog mit einem unendlich melancholischen Heiligen.


















Und viele schöne Häuser zwischen ländlicher Schwarzwaldidylle und fast schon mondänem Kurort.













































Vergnügungssüchtig, wie ich bin, musste ich meinen Mann auch noch kurz über den alten Friedhof schleppen.





















Auch schön. Das Einzige, was die Aussicht auf die Schwarzwaldberge ein bisschen trübt, ist das Brausen der "Schwarzwaldautobahn" B31.


Mittwoch, 21. September 2016

Der russische Bär

Ein Kollege von mir war in Russland und hat mir einen Kühlschrankmagneten mitgebracht.























Den wollte ich euch auf keinen Fall vorenthalten!
Auch sehr schön finde ich, dass so was in Russland verkauft wird.

Dienstag, 20. September 2016

Grimms Märchen


















Gestern lag in der berühmten Büchergrabbelkiste ein altes Buch in dunkelrotem Kunstledereinband ohne aufgedruckten Titel oder Verfasser. Inzwischen hab ich ja ein bisschen Übung und glaube, dass solche Bücher welche sind, die mal jemand hat neu einbinden lassen. Sowas macht man ja typischerweise nicht mit Schrott, sondern mit gerne und oft gelesenen Büchern. Also sind die ihre 10 Cent sicher wert...
Ich hab also nur noch einen Blick auf den Schmutztitel geworfen und dachte, na, wenn das von den "Büchern der Rose" ist, muss ich das haben. Klingt doch wie ein Geheimbund, oder? Und Grimms Märchen sind immer gut.


















Zuhause hab ich das Buch dann aufgeschlagen und gequiekt vor freudiger Überraschung. Nicht nur viele schöne Bilder, sondern zum Teil auch noch zweifarbige.



















Da sind auch Märchen drin, von denen ich mir gar nicht sicher bin, ob ich sie kenne. Der Vogel Greif auf Allemannisch zum Beispiel. Oder dat Mäken von Brakel.























Und natürlich alle alten Bekannten.


















Ein Gefühl wie Weihnachten!

Montag, 19. September 2016

Essig, Alter!


















Nachdem ich mich jüngst über die geheime Wissenschaft, neues Holz alt aussehen zu lassen, ausgelassen habe, wollte ich noch was ausprobieren.
Ich habe nämlich den Essig mit dem Metallputzviech drin einfach mal stehen lassen. Beim ersten Versuch hatte der ja nur ganz leise gewirkt, aber jetzt, nach einer Reifephase von etwa vier Wochen, kann die Brühe es mit jeder Beize aufnehmen.


















Beim ersten Auftrag habe ich leider nicht alle Ecken und Winkel erwischt und dann versucht, nochmal nachzubessern. Das war nicht gut, das wird nämlich fleckig. Uncool fleckig.
Also hat das Tablett einen zweiten Anstrich Essig bekommen und jetzt in etwa die Farbe von "Eiche rustikal" erreicht. Schön kräftig braun mit Anflügen ins Graue und Grünliche.
Sollte ich so was noch mal machen, werde ich das Holz erst mit Wasser anfeuchten und dann den Essig auftragen.























Da es sich ja schließlich um ein Tablett handelt, habe ich die Fläche mit herrlichen Gläserkreisen und Flecken versehen. Das geht ganz leicht, weil die Essigfarbe nicht ganz wasserecht ist. Einfach ein Glas oder eine Flasche auf der Stellfläche anfeuchten und ein paar Minuten aufs Holz stellen. Also genau so, wie man unbeabsichtigte Gläserkringel eben auch überall hinterlässt.























Wie grau verwittert sieht die Oberfläche zwar nicht aus (dafür braucht man wohl doch anderes Holz, graue Beize oder schlicht und ergreifend echtes Wetter und echte Zeit), aber sowohl die Farbe als auch die Betonung der Maserung gefallen mir ausgezeichnet.
Wenn man dann noch bedenkt, dass das quasi nichts kostet... doch, manchmal taugen Ideen aus dem Internet schon was.



Sonntag, 18. September 2016

Sieben regnerische Sachen

Wie immer am Sonntag zeige ich euch sieben Sachen, für die ich am Wochenende meine Hände gebraucht habe.
Den Sammelplatz für alle Sieben-Sachen-Vorstellerinnen findet ihr bei Grinsestern.


















1. Erste Amtshandlung: Spatzen gefüttert.


















2. Schuhe angezogen und gelaufen. Ist das angenehm, dass es nicht mehr so heiß ist!























3. Bücher ausgesondert, die ich
  • nicht mehr brauche, 
  • nicht mehr lesen werde oder
  • doppelt habe.






















4. Musik angeschmissen. Das ist understatement. Wer den/die Künstler erkennt, kriegt drei Gummipunkte.


















5. Geld sortiert. Aus der Euro-Einführungszeit hatten wir noch drei Gläser mit Kleingeld, weil wir in den ersten Monaten keine Lust hatten, an der Supermarktkasse ewig in den verwirrend gleich aussehenden Münzen zu wühlen und das Kleingeld einfach zuhause ins Groschengrab gegeben haben, sobald das Portemonnaie zu dick wurde. Da die lieben Banken so was nicht mehr oder nur gegen Gebühren wechseln, hab ich die Fünferle aussortiert. Die frisst nämlich unser Getränkeautomat im Büro: 15 Liter Sprudelwasser oder 12 Liter Apfelschorle sind mir sicher!
Für die Cents und Zweierle kann ich mir dann noch eine Zweitbibliothek aus der Büchergrabbelkiste zusammenkaufen.


















6. Schöne bunte Schuhe angeguckt. Kurios: Die mit flachen Absätzen gibt es nur bis Größe 41, die mit höheren bis 42. Meint der Hersteller, dass gerade große Frauen unbedingt und jederzeit das Bedürfnis haben, sich mittels Klötzchen unter den Hacken noch größer zu machen? Von den beinah unvermeidbaren Rückenproblemen mal ganz abgesehen? Und natürlich davon, dass flache Absätze meiner bescheidenen Meinung nach auch einfach schicker aussehen?


















7. Curry-Erdnuss-Gemüse mit Reis gekocht. Wie gut, dass Kochen bei den Temperaturen gar keine Quälerei mehr ist.
Jetzt beginnt die schöne Zeit der Eintöpfe und Aufläufe wieder!

Samstag, 17. September 2016

Pastelltöne


















... sind sonst ja nicht so meins. Außer für Eiscreme.
Aber an einem Abendhimmel kann ich mich für Vanillegelb, Pfirsichrosa und Hellblau auch begeistern.


















Wie ihr erfahrenen Himmelsgucker natürlich sofort an der Mondphase bemerkt habt, sind die Bilder schon von letzter Woche. Vergangenen Samstag hatte ich nur keine Zeit zum Hochladen.