Samstag, 28. April 2018

Morgenrot


















Wenn ich jetzt morgens zur Arbeit radel, sehe ich wieder den Sonnenaufgang.
Sehr hübsch, hält aber auf - muss ja fotografiert werden...


















Letzten Dienstag gab es zusätzlich noch unglaublich dicke kleine Nebelfelder. Da zweihundert Meter lang durchfahren und man ist voller Tautropfen.























Habt ein schönes Wochenende und passt auf euch auf!


Donnerstag, 26. April 2018

Buchtipp: Der König auf Camelot























Es gibt offenbar immer noch ein Menge Fantasy-Klassiker, die ich nicht kenne.
Es ist seltsam. Ich habe zweimal versucht, mich durch den „Herrn der Ringe“ zu quälen, weil ungefähr alle dieses seltsame Buch für das Non Plus Ultra halten, aber niemand hat mir jemals was von den (meiner bescheidenen Meinung nach um Längen besseren) Narnia-Büchern von C.S. Lewis vorgeschwärmt. Ich weiß gar nicht mehr, wie ich schließlich auf die gekommen bin. Das war vor den Kinofilmen... vermutlich durchs Internet.
Völlig an mir vorbei gegangen ist ebenfalls Der König auf Camelot von T.H. White.
(Es gibt da zwar einen Disney-Film mit dem Zauberer Merlin, an den ich mich ganz dunkel aus meiner Kindheit entsinne, aber man weiß ja, was diese Disneyfritzen aus Büchern machen. Das Dschungelbuch erkennt man auch nicht wieder.) Das ist mir jetzt durch das neulich vorgestellte Habicht-Buch in die Finger geraten.

Der König auf Camelot (im Original The Once and Future King) besteht aus vier Büchern. Zusammen satte 780 Seiten.
Am schönsten fand ich das erste Buch, das auch als Kinderbuch durchgehen kann. Hier wird die Kindheit des sagenhaften König Artus (Arthur) von England beschrieben, der als Waise bei einem freundlichen Ritter aufgezogen wird und dessen Lehrmeister der Zauberer Merlin ist. Merlin ist ein großartig verschusselter Humanist, der im Unterschied zu allen anderen Menschen rückwärts in der Zeit lebt und folglich leicht durcheinander kommt. Er verwandelt den Jungen Arthur in verschiedene Tiere, die ihm einen kritischen Blickwinkel auf die menschliche Weltordnung mit Landesherren, Grenzen und Kriegen eröffnen. So wird Arthur unwissentlich auf seine spätere Rolle als König und Gründer der Tafelrunde vorbereitet, deren Ziel es ist, Frieden und Gerechtigkeit zu verbreiten. Das Buch ist eine sehr nette Mischung aus Abenteuer, Humor, Phantasie, Naturkunde und Psychologie. Eine wunderbare Nebenfigur ist der liebenswert-trottelige König Pellinore, der sich ständig auf der Hohen Suche nach dem Aventuiren-Tier befindet, es aber aus Anhänglichkeit und Fairness nie erlegt.

Die drei weiteren Bücher hat White mit großem zeitlichen Abstand geschrieben. Das sind auch definitiv keine Kinderbücher mehr.
Weil der zerstreute Merlin dem jungen König leider zu spät erzählt, wer seine Mutter war, kann seine ältere Halbschwester, die grausame Morgause, Arthur verführen und einen Sohn mit ihm zeugen. Obwohl die Tafelrunde ein guter Plan für mehr Recht und weniger Gewalt zu sein scheint, hat der König es trotz bester Absichten nicht leicht. Die bereits erwachsenen Söhne seiner Schwester untergraben das System durch Unbeherrschtheit, Eifersucht und Blutrache. Sein bester Freund Lanzelot, dem das dritte Buch gewidmet wird, wird der Geliebte von Arthurs Ehefrau. Das vierte Buch schildert im Großen und Ganzen nur noch das Scheitern aller hehren Ideale an der Realität. Der König ist inzwischen ein alter Mann und muss erkennen, dass er selbst einen Krieg gegen Lanzelot nicht verhindern kann. Schließlich revoltiert sein unehelicher Sohn gegen ihn und versucht, ihn zu stürzen.
Es ist wohl der zunehmend ernsten Handlung geschuldet, dass Humor und Phantasie in den letzten Büchern leider immer weniger Platz finden. Das ist schade, denn neben einem farbenfroh ausgemalten fiktiven Mittelalter und den ausgesprochen authentisch wirkenden Charakteren liegt darin der spezielle Charme des ersten und teilweise auch noch des zweiten Buches. Trotzdem habe ich auch die übrigen Bücher gerne gelesen. White gelingt es ganz hervorragend, all diese mythischen Ritter und Königinnen wie reale Personen erscheinen zu lassen.
Außerdem lässt er sich dankenswerterweise nicht dazu herab, so zu tun, als würde er selber im Mittelalter leben. Vergleiche mit dem modernen Alltag bringen einem die Vergangenheit völlig ungekünstelt nahe: Wenn irgendwas "wie eine Straßenbahn" rumpelt, weiß man, was gemeint ist.























Es gibt noch ein fünftes Buch, Das Buch Merlin, das postum erschienen ist und vermutlich nicht ganz ausgearbeitet wurde. Da ich immer gerne möglichst viele Fäden zusammengeführt haben möchte und lange Bücher sowieso am liebsten mag, musste ich mir das natürlich auch noch gönnen.

Das erste Buch, Das Schwert im Stein, kann man übrigens auch gut einzeln lesen, wenn man sich die nachfolgenden Tragödien sparen möchte.

Montag, 23. April 2018

Volle Lotte Frühling























Mit der Apfelbüte beginnt der sogenannte "Vollfrühling". Immer wieder toll, was sich die Leute so alles ausdenken.
























Außerdem gibt es natürlich noch kniehohes Gras (mit den ersten Zecken drin)...


















fast über Nacht leuchtend hellgrün gewordene Buchenwälder...



















Rinder, die wieder raus dürfen...
























und frische kleine Ziegen.



















Außerdem kiloweise Blütenpollen. Für jeden Allergiker was dabei.


Sonntag, 22. April 2018

Sieben Frühlingssachen

Wie immer am Sonntag zeige ich euch sieben Sachen, für die ich am Wochenende meine Hände gebraucht habe.

Weiland erdacht von Frau Liebe, nun gesammelt bei Geraldine.























1. Rad gefahren. Leider waren die Motorradfreunde auch schon wach. Und ein Vollpfosten mit Porsche Cayenne, der meinte, dass man Radfahrer durch stures Vorbeifahren überholen darf, also ohne dafür extra ein bisschen weiter nach links zu fahren. Ohne Gegenverkehr, übrigens, einfach nur so. Na, passiert ist zum Glück nix.


















2. Den neuen kleinen Ziegen Hallo gesagt. Die sind so nett.























3. Den Sonnenschutz im Bad aufgehängt. Dort haben wir keinen Rolladen, deswegen gibt es da ein Handtuch.


















4. Haare geschnitten. Im eigenen Genick etwas fummlig, aber machbar.


















5. Den Balkon geschrubbt. Das im Bild ist der Schrubber im noch sauberen Seifenwasser - das sah sehr schnell ganz anders aus.


















6. Gelesen. T.H. White, im Original "The Once and Future King". Da hat Frau Rowling ihren Professor Dumbledore geklaut... oder sagen wir mal, sie hat sich inspirieren lassen.























7. Ein bisschen Hahnenfuß in die Vase gestellt.

Donnerstag, 19. April 2018

Das Hemdblusenkleid, Teil IV.

Damals, im Jahre des Herrn 2016, habe ich angefangen ein sogenanntes Hemdblusenkleid zu nähen.
Unterwegs kamen mir berechtigte Zweifel, ob ich den Stoff jemals in den Griff kriegen würde und mir ferner das gute Stück dank knapper Taillierung fast auf Hüfthöhe überhaupt passen würde.
Seitdem hing es auf meiner Schneiderpuppe, Larissa, rum und guckte mich vorwurfsvoll an.

Also hab ich mir jetzt ein Herz gefasst und es zu Ende genäht. Ohne eine weitere Anprobe, sozusagen ins Blaue hinein.























Mit eingesetzten Ärmeln, Manschetten, Knopfleiste, angetäuschten Pattentaschen, Rückenpasse und Kragen.























Sobald die Knöpfe zu waren, sah es an Larissa echt gut aus, dann sah man nämlich die schiefen Belege nicht.

Dann hab ich noch ein paar Tage Mut gesammelt und es dann anprobiert.























 Und siehe da - es passt. Warum auch immer.























An die Manschetten hätten jeweils zwei Knöpfe gehört, aber so viele hatte ich nicht. Einer reicht auch.


















Hier der Beweis, dass man sehr wohl gleichzeitig Falten und Pickel haben kann.
Egal, es geht um den Kragen. Der ist mir recht gut gelungen. Nicht perfekt, aber gut genug.























Theoretisch könnte man das auch gut so tragen - aber praktisch sieht man dann die gepfuschten Blenden, also werde ich das wohl lassen.

Dienstag, 17. April 2018

Tiere im Tierpark























Heute gibt es mal wieder Gastbilder. Von meinem Lieblingskollegen, der in Berlin im Tierpark war. Das ist der Zoo im Osten, der im Westen heißt "Zoo" und liegt im Stadtteil Tiergarten. Oder so. Es ist kompliziert.
Aber egal - das da oben sind Baumstachler. Man beachte bitte die Nagezähne!























Schöne Ziegen gibt es es da...


















... Varis (sehr niedliche Lemuren)


















... und tiefenentspannte Rote Pandas (Katzenbären).























Noch mehr Varis - Blogspot besteht heute wieder auf seine eigene Reihenfolge. Man sieht: Die Viecher leben da in großzügigen Gehegen.



















Die Seekuh hat gerade Paprika und Salat bekommen. Auch nicht schlecht.


Diese ganz hervorragenden Schweine sind Pekaris aus Südamerika.



















Und das ist ein echter Moschusochse - ich glaube, dem Armen ist jetzt schon viel zu warm.

Sonntag, 15. April 2018

Sieben Sachen

Wie immer am Sonntag zeige ich euch sieben Sachen, für die ich am Wochenende meine Hände gebraucht habe.

Weiland erdacht von Frau Liebe, nun gesammelt bei Geraldine.


















1. Joggen gewesen. Prächtiges Wetter, unterirdische Kondition.


















2. Knöpfe angenäht. Nicht meine Lieblingsarbeit. Falls sich noch jemand an das Hemdblusenkleid erinnert - es ist immer noch nicht fertig, aber viel fehlt nicht mehr. Nach anderthalb Jahren Pause hab ich jetzt doch mal weiter genäht.


















3. Die Polstermöbel abgesaugt. Die Sofatiere haben solange Party gemacht.


















4. Eine paar Fäden an der Häkeldecke vernäht und die Reste abgeschnitten. Nein, auch die Decke ist nicht fertig...























5. Bärlauchpesto gemacht. Die Blätter im Vordergrund sind kein Bärlauch, sondern Birke als Deko.























6. Zwei Blaumeisenfedern aus dem Balkonteich gefischt.


















7. Muffins mit Minions gegessen. Hat der Captain gebacken, der gestern zu Besuch war. Sehr fein - sogar mit Himbeeren drin!

Freitag, 13. April 2018

Ettenheim: Licht und Schatten


















Wir waren gestern in Ettenheim.























Ein Städtchen mit einer niedlichen Altstadt aus der Barockzeit. Vorher hatten sie auch schon eine Stadt, aber wie das Leben so spielt, kam im 30jährigen Krieg ein Feldherr aus Sachsen daher und hat beschlossen, diesselbe aus taktischen Gründen niederzubrennen.
























Die Ettenheimer haben ihre Stadt wieder aufgebaut und bis auf wirklich wenige Bausünden (rein zufällig sitzt zum Beispiel gerade die Sparkasse mitten in der Altstadt in einem ziemlich scheußlichen Neubau) sehr schön erhalten.






























Das ist die riesige Kirche St. Bartholomäus (selbstverständlich und offensichtlich auch barock).

Auf dem Friedhof dahinter gibt es ein paar alte Kastanien mit unglaublich vielen Höhlen drin und zwei prächtige, große Platanen, die nicht ganz aufs Bild passen.


























In Ettenheim saß ein paar Jahre der französische Kardinal Rohan von Straßburg, der irgendwie in die Halsbandaffäre verwickelt war. Die war das Watergate des 18. Jahrhunderts, aber ehrlich gesagt blicke ich da nicht ganz durch, insbesondere weil dann ja auch gleich anschließend die Revolution war. Jedenfalls war der Kardinal für eine Kleinstadt eine große Sache.
Die Kirche war aber schon vorher fertig. Vielleicht fand er sich da angemessen untergebracht, zumal er im Schloss wohnen konnte. Das ist das rote Gebäude hier rechts, da konnte der Kardinal gemütlich zu Fuß zur Messe gehen.























Womit wir bei Ettenheims Kehrseite wären: Fußgänger liebt man hier inzwischen nicht mehr so. In der gesamten Altstadt herrscht reger Autoverkehr. Auch durch die kleinsten Gässchen darf man fahren, und weil die Straßen alle schmal sind, muss man natürlich auch überall über die Gehwege brettern, wo welche sind. Theoretisch ist überall Zone 20 und theoretisch sind die Fußgänger gleichberechtigt, aber in der Praxis springt man doch lieber zur Seite, bevor man auf dem prächtigen Kopfsteinpflaster oder an der nächsten historischen Fassade klebt.
Es ist nervtötend, laut, gefährlich und - hässlich. Wir reden hier von einer Stadt, in der der geneigte Eigenheimbesitzer nur Fensterläden aus Holz anbringen darf, Metall oder Kunststoff ist verboten. Rollläden sind sowieso nicht erlaubt. Alles unabhängig vom Denkmalschutz. Nur, was nützt das bitte, wenn unten überall Blechkarren rumstehen? Dass die Anwohner dort parken dürfen, ist ja verständlich, aber das jeder Kunde der gefühlten acht Geschäfte in der Altstadt auch noch genau vorm Laden sein Auto abstellen muss... na ja.
Gegen das Geschäftesterben hilft diese Politik übrigens nicht, das findet hier auch statt.























Aus dem Bild oben hab ich ein Autoheck links unten rausgephotoshoppt - und das rechts soweit abgeschnitten, dass es nicht so auffällt.

Und dann der ÖPNV. Armselig. Der nächste Bahnhof in Orschweier ist gute drei Kilometer entfernt, und für diese Distanz gibt es keine vernünftige Busverbindung. Wir sind den "schönen" Fußweg an Bundes- und Landstraße entlang gegangen (und hoffen, das wir den weniger schönen nie kennen lernen müssen). Laut und doof.
Aus Ringsheim kann man noch deutlich weiter einen wirklich netten Weg durch Obstgärten und Weinberge laufen, aber so für jeden Tag ist das halt auch eher nichts. 























Also: Ettenheim ist ungewöhnlich hübsch, hat aber deutlichere Nachteile als andere Städtchen.