Samstag, 29. Februar 2020

Acrylbild: Die unperfekte Welle


















Wird mal wieder Zeit für ein Bild, was?
Mit dieser Welle bin ich nicht so ganz glücklich. Irgendwie ist sie etwas zu schnörkelig.
Zu meiner Verteidigung muss ich aber anbringen, dass ich selten bis nie so große Wellen sehe, außer im Fernsehen, und auch kein Foto zum Abkupfern benutzt habe.
Ich wollte ausprobieren, wie man so eine Welle malen kann, ohne eine Vorlage zu kopieren. Und für einen ersten Versuch finde ich sie dann doch wieder ganz gut.


















Die Wasseranmutung, sage ich mal, ist mir gar nicht so schlecht gelungen.


















Die Welle hängt jetzt in einem kräftig blauen Rahmen (mit Glaseinsatz, also leider kaum fotografierbar) an der Wand und macht sich dort überraschend gut.

Mittwoch, 26. Februar 2020

Auf Wiedersehen, Schuttig!























Einen hab ich noch. Dann ist endgültig Aschermittwoch und alles vorbei.




















Gestern musste ich leider mit Blitz fotografieren, weil das Wetter so trüb war.
Der Schuttig an sich ist ja äußerst agil und verursacht massive Bewegungsunschärfen.
























Der Latschari-Verein guckt sich jedes Jahr heimlich einen würdigen Bürger aus, der von zuhause entführt, gefesselt und ins vollbesetzte Stamm-Gasthaus verbracht wird, wo er eine Lokalrunde ausgeben muss, was vermutlich kein ganz billiger Spaß ist.
Das ist aber mehr so eine interne Veranstaltung, als reiner Fasnetsbesucher kriegt man davon nichts mit.


















Die Bengelreiter-Mannschaft ist auch noch mal mitmarschiert. Jetzt konnte ich die endlich mal alle einzeln sehen, nicht nur als zerwühlten Haufen.
























Pferde bei der Fasnacht faszinieren mich immer wieder. Auch wenn ihnen ein bisschen Abstand vor der Nase gelassen hat, kriegen die doch das ganze Gewimmel und Gebrüll voll mit. Die hier waren wirklich sagenhaft brav und entspannt.




















Für unser erstes Jahr in Elzach haben wir eine ganze Menge Fasnet miterlebt und sind ziemlich angetan. Keine Schlager, kein Geschunkel, kein Konfetti, keine sinnlos Betrunkenen, keine aggressiven Jugendbanden, dafür tolle Masken und Kostüme, gute Stimmung und echte Unterhaltung.
Und wir sind von zuhause aus in ungefähr zwei Minuten mitten im Gewühl, und genau so schnell wieder zurück - das ist natürlich auch was wert.
Fast ein bisschen schade, dass es schon wieder vorbei ist!


Dienstag, 25. Februar 2020

Bengelreiten


















Zuallererst möchte ich eins klar stellen: Ein "Bengel" ist hierzulande eine Stange oder ein Stock, und kein Lausbub.
Der junge Mann da oben ist also auch kein Bengel, sondern der Elzacher, der als letzter vor der Fasnet geheiratet hat.
Noch lacht er...
Das Gestell, auf dem er sitzt, besteht aus zwei Bengeln und einer Art Sitzbank, und wird von vier starken Männern getragen.


















Sich so durch die Stadt tragen zu lassen, wäre vielleicht etwas unbequem, aber sonst recht nett. Aber so einfach soll er es nicht haben.























Sieben ledige Frauen in Weiß versuchen, den Hochzeiter mit Holzschwertern von seinem Thron zu stoßen.


















Sechs verheiratete Frauen mit schwarzen Jacken und Hüten, ebenfalls mit Holzschwertern bewaffnet, beschützen ihn.
Die Symbolik ist recht offensichtlich.























Dabei geht es wild her, allein schon weil sich die Frauen natürlich nicht auf den Einsatz ihrer Schwerter beschränken, sondern mit allen Mitteln versuchen, den armen Kerl von seinem Sitz zu zerren, oder die anderen genau daran zu hindern. 
Zeitweise artet das in eine Art Freestyle-Ringen der Damen aus.


















Trotzdem müssen vor allem der Bengelreiter und seine Träger ziemlich hart im Nehmen sein.

Um die Dynamik besser rüber zu bringen, habe ich zwei Videos für euch gemacht.




Ein unparteiischer Schiedsrichter mit Trillerpfeife überwacht das Geschehen, unterbindet Fouls (den Hochzeiter zu beißen ist zum Beispiel nicht erlaubt) und bricht die einzelnen Attacken nach angemessener Zeit ab.























Der Schuttig und seine Freunde sind natürlich auch wieder mit von der Partie.























Wenn der Hochzeiter vom Gestell fällt, wird er zur Strafe in einen der zahlreichen Stadtbrunnen getaucht, der vorher sorgfältig aufgefüllt wurde.























Wenn er oben bleibt - hat er gewonnen.
Wie dieses Mal. Die Mädels haben ihn nicht runter bekommen, obwohl es einmal ganz schön knapp war.

Das Bengelreiten wird in Elzach nur alle sieben Jahre durchgeführt. Vermutlich, um die Männer nicht unnötig vom Heiraten abzuhalten.

Montag, 24. Februar 2020

Nochmal Schuttig-Umzug

Zunächst möchte ich mich bei allen entschuldigen, die ich womöglich dazu verleitet habe, sich den unterirdisch schlechten Tatort von gestern anzuschauen. Der war wirklich unterste Schublade, aber das konnte ich halt vorher nicht wissen. Bis jetzt fand ich die Freiburger überwiegend recht nett.

Zum Trost habe ich noch ein kleines Video von gestern für euch.
Garantiert ohne Sex-Szenen!



Sonntag, 23. Februar 2020

Elzacher Fasnet 2020 - Sonntagsumzug


















Bei uns ist Ausnahmezustand. Ein fröhlicher, zum Glück, und bis jetzt geht es auch sehr manierlich zu.


















In Elzach gibt es nur eine Narrenzunft mit einer Figur, dem Schuttig. Der hat einen hübschen roten Anzug, einen Dreispitzhut mit Wollbollen und Schneckenhäusern und eine handgeschnitzte Maske.
Die mit den spitzen bunten Mützen im Hintergrund sind die Stadtmusik.























Die Masken sind alle unterschiedlich, aber es gibt ein paar Grundtypen: Teufel, Bärtige, Langnasen, Fratzen, Bären (oder Füchse oder Wölfe), und einen, der ein bisschen aussieht wie Guy Fawkes.


















Nicht der hier.























Das ist der Teufelsschuttig in kleidsamen Schwarz, den gibt es nur einmal.























Der Getupfte da hinten ist ein Rägemolli (= Regenmolch, Feuersalamander), der ist sozusagen eine Schuttig-Unterart.






















Der hier ist so ein Guy Fawkes.


















Der Schuttig überzeugt vor allem auch durch schiere Menge. Jeder zweite männliche Elzacher muss ein Schuttig sein, anders ist das nicht zu erklären.
Die Frauen und Mädchen dürfen nicht mitmachen, zumindest nicht als Schuttig. Die Fasnet ist hier eine sehr konservative Angelegenheit.


















Dafür aber auch wirklich sehr schick.
























Ein anständiger Schuttig hat seine Maske immer auf, auch auf dem Heimweg... das sieht äußerst putzig aus, finde ich.


















Heute Abend kommt im Ersten ein Tatort, in dem auch ein bisschen Elzacher Fasnet vorkommt. Da könnt ihr euch dann vorstellen, wie es hier gerade ist. Also, vielleicht - ich hab den ja auch noch nicht gesehen.

Samstag, 22. Februar 2020

Vorbereitungen


















Elzach bereitet sich auf das Event das Jahres vor: Die Fasnet (Fasnacht). Die beginnt hier so richtig am Sonntag und legt das öffentliche Leben bis Aschermittwoch lahm.
Die Straßen sind geschmückt...


















 ... und das Handwerkszeug für die Narren liegt bereit: Saublodere, zu Hochdeutsch Schweinsblasen. Ausgekocht, aufgeblasen und getrocknet werden die an einen Stock gebunden. Damit kann man dann auf die Straße hauen, was herrlichen Krach macht, oder (mit weniger Wucht) auf Passanten, was nicht wehtut, aber zugegeben ein bisschen seltsam ist.
Insbesondere, weil der Stock eigentlich auch kein Stock ist, sondern ein getrockneter und eingedrehter Rinderpenis.
Das ist halt Brauchtum, nee.


















Tatsächlich sind unsere Störche schon zurück. Ich wollte es Herrn Centi ja fast nicht glauben, aber da stehen sie und wirken etwas verfroren.


















Was nicht verwundert, denn heute Nacht war es nochmal ordentlich kalt.
Wenn ich ein Storch wäre, würde ich mir ja ein wärmeres Nest bauen.






















In der Sonne taut der Reif aber schnell weg.
























Hier ein kleiner Gruß von den Schafen, die ich heute leider nicht getroffen habe.


















Dafür blühende Misteln. Sieht man ja auch nicht jeden Tag.