Ich meine nicht die, auf der wir alle leben, nein - ich habe mir meine eigene gebastelt. Etwas kleiner, zugegeben. Aber eine Kugel aus Erde.
Raffinierte Ideen kommen ja bemerkenswert oft aus Japan. Diese auch: Man nehme etwas feuchte Erde, rolle daraus eine Kugel und poliere so lange, bis sie wunderbar glänzt. Klingt einfach. Unter dem Namen Dorodango findet man online massenhaft prächtige Exemplare, die aussehen wie polierter Stein.
Ich war ausgesprochen skeptisch. Erstens: Schafft man es, eine perfekte Kugel zu formen? Zweitens: Hält die dann einfach so zusammen? Drittens: Glänzt die echt so schön?
Da hilft nur ein Selbstversuch.
Und siehe da: Es funktioniert! Meine Kugel ist zwar nicht so makellos wie die Internet-Kunstwerke geworden, aber doch einigermaßen rund, stabil und glänzend. Der Prozess ist durchaus langwierig, macht aber richtig Spaß.
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Also - schlecht finde ich das nicht für ein bisschen Matsch! |
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Mein Ausgangsmaterial habe ich mir vom Aushub meiner absoluten Lieblingserdarbeiter geholt: Zwei Handvoll Maulwurfshaufen. |
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Die Erde habe ich an der Sonne trocknen lassen. |
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Anschließend klein gebröselt und gesiebt. Beim Bröseln fiel mir schon auf, dass so ein trockener Erdklumpen ganz überraschend stabil ist. |
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Links Steinchen und grobe Pflanzenteile, rechts die gesiebte Erde. |
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Mit ein bisschen Wasser habe ich mir eine prachtvolle Masse angerührt. |
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Und ungefähr eine Kugel geformt. Die habe ich langsam trocknen lassen und währenddessen versucht, sie möglichst ebenmäßig hinzukriegen. |
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Perfekt rund wurde sie nicht. Trotz aller Tricks aus dem Internet. Mit mehr Erdstaub wird die Oberfläche verdichtet. |
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Das heißt, man reibt die Kugel immer wieder mit Staub ein. |
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Die glänzenden Punkte sind Granitpartikelchen, unser Grundgestein hier. |
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Irgendwann hielt kein Staub mehr. Dann habe ich Kugel vollständig trocknen lassen... |
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und dann mit ein bisschen Möbelwachs poliert. Das ist laut Internet "erlaubt" und macht eine schicke Oberfläche. |