Samstag, 30. November 2013

Spaziergang

Schnee gab es bei uns heute Nacht leider nur in homöopathischer Dosierung, aber dafür guckt ab und zu die Sonne durch die Wolken.



















Ein allerletztes Blümchen hab ich noch gefunden.



















Und natürlich einen Pilz.








Freitag, 29. November 2013

Lesefutter November



















Piet Bakker: Ciske die Ratte
Ich könnte mir vorstellen, dass das sogar ein eigenes Genre ist, aber wenn, dann weiß ich nicht, wie es heißt... Jedenfalls ein Roman über (einen) Schüler aus Sicht eines Lehrers. Das Buch wurde in den 1940er Jahren geschrieben und spielt wohl so in den Dreißigern in den Niederlanden. Eigentlich ist das ganze Buch ein Plädoyer für eine moderne Erziehung, die statt Strafe und Sühne Hilfe und Unterstützung in den Mittelpunkt stellt.

Es geht um einen Jungen aus ärmlichen Verhältnissen, dessen Vater zur See fährt und ihn der denkbar schlechten Obhut seiner lieblosen Mutter überlässt. Ciske ist ein Problemkind, das zu Gewaltausbrüchen neigt. In einem Wutanfall tötet er einen Menschen und wird dafür mit einem halben Jahr in der „Zuchtanstalt“ bestraft. 
Wie alt Ciske genau ist, erfährt man nicht, aber er dürfte so um die 12 Jahre sein. An der Stelle dachte ich dann, na gut, das waren auch andere Zeiten – und hörte dann zwei Stunden später in den Nachrichten, dass in den USA ein 13jähriger Junge zu sieben Jahren Jugendhaft verurteilt wurde, weil er als 10jähriger seinen Vater erschossen hat. Da fand ich die Niederlande vor 70 oder 80 Jahren spontan sehr modern.

Aber zurück zum Buch – gegen Ende wird die Absicht vielleicht ein bisschen zu deutlich, aber es ist gut geschrieben, spannend und durchaus auch lustig. Ich glaube, das ist auch als Jugendbuch gedacht.




 













Harald Baumgarten: Regina fährt nach Hoppegarten
Ein Krimi von 1939, der damals schon in der Billigreihe für eine Mark zu haben war. Da hab ich nicht viel erwartet, aber das Buch war eigentlich gar nicht schlecht. Damals waren Krimis unblutiger und viel weniger reißerisch als heute. Dafür gab es in diesem Fall fürs Herz noch eine Liebesgeschichte mit Happy End dazu.

Und, nicht zu vergessen: Ich habe gelernt, dass man zumindest auf der Strecke Berlin-Hamburg schon seit 1924 vom fahrenden Zug aus telefonieren konnte. 1924!
Auch moderner, als ich dachte.




 













Hugo v. Hoffmannsthal: Erzählungen und Aufsätze
Literatur! Hoffmannsthal ist ja entgegen meiner irrigen Annahme kein Romantiker, sondern eher ein Symbolist. Zumindest die Erzählungen kamen mir so vor. Die fand ich eigentlich wirklich nicht schlecht, nur teilweise viel zu langatmig. So langatmig, dass ich Seiten überblättert habe. Das mache ich selten.
Bei den Aufsätzen, in denen es dann in erster Linie um Politik geht, habe ich aufgegeben. Mich langweilt schon die aktuelle Politik, die vergangener Zeiten noch viel mehr.





 














 


Knut Hamsun: Hunger
Die gute Bücherkiste! Genau das Buch wollte ich gerne als nächstes von Hamsun lesen und war mir sicher, dass ich das antiquarisch und preiswert kriege. 
Heute bekommt wahrscheinlich keiner mehr den Ekkehard zur Konfirmation oder Schillers gesammelte Werke zur Hochzeit, aber das wurde jahrzehntelang eisern praktiziert, so dass man Klassiker, die keiner mehr haben will, eigentlich immer findet. Aber dass gerade das Buch so bequem in der Bücherkiste lag, war natürlich toll. 
Und dann noch der Einband! Das ist kein Bild von irgendjemandem, sondern von Th. Th. Heine. Übrigens hat sich da der Verlag oder die Buchbinderei eine kleine Freiheit erlaubt und der Gestalt auf der Treppe ein rotes Auge verpasst. Im Originalentwurf hat der Fleck nämlich die Farbe vom Hintergrund – dann sieht man eindeutig, dass da ein bis auf die Knochen abgemagerter Mann auf der Treppe sitzt und kein Monster.

Aber über den Inhalt könnte ich ja auch noch was sagen. Der Ich-Erzähler versucht als junger Journalist in Oslo, das damals noch Kristiania hieß, den Winter zu überstehen. In der Hoffnung, mit dem nächsten Artikel genug Geld zum Überleben zu verdienen, hungert er tage- und wochenlang und haust ungewaschen in ungeheizten Dachstuben - was natürlich irgendwann zur Folge hat, dass er auch nichts Vernünftiges mehr schreiben kann. Er schildert seinen körperlichen, moralischen und geistigen Verfall denkbar realistisch und drastisch. Das Buch ist ganz eindeutig autobiographisch geprägt, das merkt man, ohne viel über den Schriftsteller zu wissen. Hart, aber gut.

Liebe Bücherkiste, als nächstes hätte ich dann gern Segen der Erde, ja?


















Virginia Woolf: To the Lighthouse
Noch so eine berühmte Autorin, von der ich noch nie was gelesen habe. 
Das Buch besteht fast nur aus gedanklichen Momentaufnahmen. Eine Familie wohnt mit Freunden in einem Ferienhaus an der See. Ein einziger Abend wird aus Sicht von verschiedenen Personen über 140 Seiten geschildert, ohne dass es langweilig wird. 
Die Hauptcharaktere sind die Mutter der Familie, die ältere, aber immer noch schöne Mrs Ramsay, und eine jüngere Malerin, Lily Briscoe. Dann wechselt der Erzählstil, die Nacht als Naturereignis wird geschildert, dann der Verfall des Hauses, das während der Jahre des ersten Weltkriegs leer steht. In kurzen Einschüben erfährt man, dass Mrs Ramsay überraschend früh gestorben ist, ein Sohn an der Front gefallen und eine Tochter ebenfalls jung gestorben ist. Nach dem Krieg treffen sich die Familie und einige der Bekannten wieder im Landhaus. Jetzt liegt der Hauptaugenmerk auf Lily Briscoe und ihr Verhältnis zum verwitweten Mr. Ramsay.

Wenn man das Buch liest, hat man den Eindruck, dass Virginia Woolf geradezu beängstigend scharfsinnig war. Sie beleuchtet die Beziehungen zwischen den einzelnen Charakteren und die Zwänge und Bequemlichkeiten der gesellschaftlichen Konventionen quasi mit Scheinwerferlicht. 
Hat sich auch gelohnt. 

Der Zettel ist übrigens eine Zusammenfassung des Textes von einem Vorbesitzer.

Donnerstag, 28. November 2013

Geschenke

Meine beste Freundin hatte kürzlich Geburtstag und bekam gestern endlich ihre Geschenke überreicht.
Weil ja bekanntlich gerade Erkältungsszeit ist, fand ich ein paar Vitamine in einer Schallplattenschüssel angemessen.


















Wenn das nicht hilft, weiß ich's auch nicht.

Außerdem sind mir neulich ein paar Perlen aus buntem Fimo doch immerhin so geraten, dass ich davon auszugehen wage, dass auch andere Menschen sie sich in schmückender Absicht um den Hals hängen würden.


















Daraus hab ich also folgerichtig eine Halskette gebastelt.

Meine Freundin meinte dazu: "Geschenke sind das, was Geburtstage erträglich macht."
Ich bin gerührt.

Mittwoch, 27. November 2013

Wie früher

Ab und zu muss man was Neues machen.
Gestern im Büro kam mir die plötzliche Erkenntnis, dass ich jetzt sofort irgendwas lernen möchte.
Und ich wusste auch gleich, was mir gefallen würde: Die deutsche Schreibschrift lernen.
Die hat ein sehr schönes Schriftbild. Und heute kann das kaum noch einer schreiben und viele nicht mal mehr lesen (ich auch nur sehr stockend).
Wundervoller Gedanke, so einen Vermerk zu schreiben und dann mit neutralem Gesichtsausdruck dem Chef zur Kenntnis zu geben. Nein, das würde ich natürlich nicht machen, aber deutsche Schrift schreiben ist
  • hübsch
  • nutzlos
  • und schrullig.
Also perfekt.

Ich kann mich jetzt voll auf die Rolle der komischen Alten konzentrieren.


















Ich hab mir heute ein Schreibbuch gekauft, aus dem Internet ein Alphabet runtergeladen und angefangen zu üben.


















Man fühlt sich sofort wieder als wäre man sechs Jahre alt. Die Buchstaben werden einfach nicht so, wie sie sollen.
Gut, ein bisschen besser als in der Grundschule schon, aber trotzdem kritzelig.


















Übrigens lerne ich kein Sütterlin, sondern die deutsche Kurrentschrift.
Sütterlin ist mir ein bisschen zu rund und zu aufrecht, ich mag lieber kantig und nach rechts gekippt.
Apropos rechts: Die deutsche Schrift, sowohl die Fraktur als Druckschrift als auch die deutsche Schreibschrift als Handschrift, wurde 1941 zugunsten der lateinischen Schrift abgeschafft. Die Nazis haben die deutsche Schrift verboten.
Aber das nur nebenbei.

Und wie schön, in der mysteriösen allwissenden Bücherkiste gab es heute dieses Buch:


















Der Kollege, mit dem ich in der Mittagspause war, guckte hilflos auf den Einband und sagte eindeutig überrascht: "Das kann ich nicht lesen..."
Na also.
In Zukunft werde ich eine Art Geheimschrift beherrschen.
Diese Macht!

Bis jetzt scheitere ich allerdings noch am kleinen a.

Dienstag, 26. November 2013

Niedliches, Nützliches und Nahrhaftes

... gibt es ab dem 1. Dezember in der Kuchenbude.

Da findet nämlich das große Adventsbasteln statt - jeden Tag eine neue, kleine, hübsche, originelle Idee für Selbstgemachtes.


















Die Beiträge dafür machen einige tolle Bloggerinnen, die beim Adventsbasteln auch kurz vorgestellt werden.

Und von mir sind dann auch ein paar Kinkerlitzchen dabei.
Ich bin schon ganz aufgeregt.

Montag, 25. November 2013

Abendsonne

Auch heute war wieder eine kleine Wanderung mit den Kollegen angesagt. Das Wetter war wirklich wunderbar.


















In echt sah das alles noch viel besser aus als auf den Fotos, aber man kann es sich in etwa vorstellen.

























Vor allem die Lärchen sind gerade so schön.



















Und dieses nette Kerlchen haben wir noch in Freiburg auf einer Auffahrt herumhüpfen sehen. Ich dachte mir, dass es so was wie eine Bachstelze sein muss. Nur halt gelber. 
So verkehrt war das auch gar nicht, es ist eine Gebirgsstelze.

Sonntag, 24. November 2013

Sieben Sachen

Wie immer am Sonntag zeige ich euch sieben Sachen, für die ich am Wochenende meine Hände gebraucht habe.

Nach der Idee von Frau Liebe.
Den Sammelplatz für alle Sieben-Sachen-Vorstellerinnen findet ihr jetzt bei Grinsestern.


















1. Haare gefärbt. Nichts Neues, wie gehabt Mahagonirot. Es gefällt mir immer noch.


















2. Mich der übrigen Schönheitspflege gewidmet.
Warum glauben die Herren Produktdesigner eigentlich, dass Kosmetikartikel für erwachsene Frauen grundsätzlich rosa sein müssen? Wir sind doch nicht mehr fünf.


















3. Platz für neue Adventsdeko geschaffen. *hüstel*
Das verdammte Ding ist mir vom Regal gefallen, wohlbehalten auf dem Fliesenboden gelandet und dann, als ich gerade erleichtert aufatmen wollte, noch mal hochgehüpft und beim zweiten Aufprall zerplatzt. Sehr witzig.


















4. Meisenmuffins angesetzt. Soviel Mühe mach ich mir für die Piepmätze... wehe, die fressen die nicht!
Dazu hab ich Vogelfutter mit flüssigem Pflanzenfett übergossen. Das Auslösen der erkaltenen Muffins funktioniert aber nicht ganz reibungslos, weil das Fett in erstarrter Form ziemlich brüchig ist.


















5. Den schönsten Klodeckel ever ausgepackt.
Angeschraubt hab ich ihn aber noch nicht. Der Nachmittag muss ja auch noch mit sinnvoller Tätigkeit ausgefüllt werden.


















6. Die Schrauben von den Stühlen an unserem Ess- und Computertisch nachgezogen. Personen mit etwas höherem Gewicht wirkten in letzter Zeit so ängstlich, wenn sie sich draufgesetzt haben.
Das Nachziehen sollte man ja so zwei oder drei Monate nach dem Aufbau machen... bei mir waren es dann 12.
Dank der Sieben Sachen kann ich so was jetzt zweifelsfrei feststellen.


















7. In der Werbung geblättert und dieses extrem alberne Produkt gefunden.
Das erinnert mich stark an die Mikrowelle, mit der man im Internet surfen konnte. Aber die hat es meines Wissens nie in den Media-Markt geschafft.

... und soeben erreicht uns noch eine Eilmeldung: 


















Paul bejubelt den sensationellen 3:0-Sieg von Aue über Fortuna Düsseldorf!

Samstag, 23. November 2013

Die letzten Blätter fallen...

... und ich war live dabei.


















Ganz schön frisch da draußen, wenn man das perfekte Foto von irgend so einem alten Blatt machen will.
Vor allem, wenn man im Wasser steht. Oder vielmehr im Wasser in der Hocke balanciert. Und zwar ohne Wellen zu verursachen.


















Hier waren die Wellen übrigens Absicht.





















Die Fotos von den tatsächlich fallenden Blättern hätten allerdings bestimmt an Dynamik gewonnen, wenn ich rechtzeitig den Sportmodus gefunden hätte.























Habt ein schönes Wochenende und geht ein bisschen an die frische Luft, auch wenn sie gerade kalt und nass ist.


Freitag, 22. November 2013

Ha! Er ist da!

Na gut: Er war da.
Der erste Schnee. Nass, matschig und inzwischen fast ganz wieder weggetaut, aber trotzdem großartig.


















Jedes Jahr freu ich mich über den ersten Schnee wie ein Kind zu Weihnachten. Fragt mich nicht, wieso, ich bin nicht mal ein Freund des Wintersports.






















Und jedes Jahr muss ich los, um den ersten Schnee zu fotografieren. Wenn das nicht klappt, hab ich das Gefühl, was verpasst zu haben.


























Ich freu mich auf den Winter.