Gravierende Gläser wären auch noch nett... oder gravitätische...
Die Gläser sind schon zwei oder drei Jahre alt. Mein Vater hat mich auf den Einfall gebracht. Man nehme ein Glas, ein Blatt mit einem geeigneten Motiv, eine Socke und ein Mini-Bohr-und Schleifmaschinchen mit einem Diamantkopf (diese kleinen rauen Kugeln).
Die Socke ist dazu da, um das zusammengerollte Papier im Glas zu halten. Einfach in die Mitte stopfen.
Dann graviert man die Linien nach. Hört sich einfach an, ist aber nicht ganz ohne. Der Bohrer vibriert, neigt zum Hopsen und macht nur ganz feine Linien, die man kaum sieht, wenn man sie nicht nachzieht. Und das erweist sich wegen der Hopserei als durchaus anspruchsvolle Aufgabe.
Dieser Stern ist nicht ganz so geworden, wie ich mir das vorgestellt hatte, aber er lässt sich besser fotografieren als die Motive auf den farblosen Gläsern.
Ob mit Sonne oder ohne, ob leer, ob voll, auf dem Bild wirkt das einfach nicht so wie in echt.
Hier sieht man, dass meine Linien ziemlich krakelig sind. Deswegen finde ich Blätter und Blüten in dieser Technik schöner als symmetrische Muster.
Mein Fehler war, dass ich Senfgläser von Aldi benutzt habe. Ich fand die Form schick. Die sind inzwischen teilweise ganz trüb geworden und kriegen in der Spülmaschine lauter so kleine Kratzer. Mein Vater hat wenigstens die Senfgläser von Thomy genommen... über den Senf will ich kein Urteil fällen, aber die Gläser
sind besser.
Wenn ihr jetzt irgendwie meint, dass die Sparsamkeit bei uns in der Familie liegt, könntet ihr Recht haben.
Ich würde gerne noch ein paar neue Gläser machen, aber leider hat mein Minibohrer (ein Geschenk von meinem Vater) bereits das Zeitliche gesegnet - der war auch von Aldi.