Ab Übermorgen dürfen wir mal wieder Schienenersatzverkehr im Hochschwarzwald genießen. Man hätte ja so als Laie glauben können, dass die bei der letzten, langwierigen Vollsperrung angeblich komplett sanierte Strecke erstmal fertig wäre, aber irgendwie braucht es jetzt auf einmal neue Signalanlagen.
Das ist ganz besonders amüsant, weil unsere Vollsperrung im Elztal, die seit März besteht und urspünglich im Oktober beendet sein sollte, erst bis Dezember und jetzt noch mal großzügig bis Juni 2021 verlängert wurde. Warum? Ja, pff, dauert halt länger. Danke.
Wir dürfen dann also mit dem Bus nach Denzlingen, umsteigen auf die Bahn nach Freiburg, umsteigen nach Titisee, umsteigen in den Bus nach Schluchsee, und in 14 Tagen dann umsteigen in den Bus nach Seebrugg, der über Timbuktu fährt, weil zeitgleich die Bundesstraße saniert und gesperrt wird, und dann umsteigen in den Bus zur Staumauer. Sechsmal umsteigen. Alles mit Wartezeiten, natürlich. Ich denke, wir dürften dann so fünf Stunden unterwegs sein. Aber nur, wenn alles gut geht.
Ich habe den Verdacht, dass die Deutsche Bahn da ganz einfach (wieder mal) im großen Stil was verpennt hat, aber selbst wenn - was soll ihr denn passieren. Konsequenzen hat so was ja nie, Konkurrenz gibt es auch keine, und ob ich als Bahnfahrer vernünftig von A nach B komme, interessiert sowieso nicht.
Entgegen aller Lippenbekenntnisse seitens der Politik soll sich der deutsche Bundesbürger offensichtlich bitte ein Auto kaufen und selber fahren.
Jedenfalls war am Wochenende die letzte Gelegenheit für dieses Jahr, noch mal relativ einfach an den Schluchsee zu kommen.
Mein Einsatz wurde mit Pilzen belohnt!
Forst BW hat den riesigen Nasslagerplatz noch mal erweitert und leider komplett den Zutritt verboten, aber dafür ein schickes Schild aufgestellt, das uns erklärt, warum Nasslager gut und wichtig sind.
Was ich an dem Schild großartig fand, war einer der Gründe, weshalb auf einmal mehr Holz geschlagen werden muss, als direkt verarbeitet werden kann: Wegen Borkenkäferkalamitäten.
Ich wusste nicht, dass das schöne Wort Kalamität überhaupt noch in Gebrauch ist, aber offenbar ist es ein Fachausdruck für Schäden in Nutzpflanzenkulturen.
Das Heidekraut ist schon fast verblüht, aber hier und da sind noch große rosa Büschel übrig.
Diese hübsche Blümchen ist das Sumpfherzblatt. Ich kenne es unter dem Namen Studentenrose, aber da scheine ich so ungefähr die Einzige zu sein.
Auch den Augentrost blüht - klein, aber hübsch.
Richtig groß und sehr schön blau-violett ist dagegen der Eisenhut. In Krimis werden damit gerne Leute vergiftet (warum ausgerechnet immer mit Eisenhut entzieht sich meiner Kenntnis. Es gibt jede Menge giftige Pflanzen bei uns).
Tut das aber bitte nicht - die Pflanze ist schließlich geschützt und selten!
Leider musste ich Nachbars niedliche Katze kurz verscheuchen...
... denn sie saß auf Buchfinken an, und ich wünsche keinen Mord und Totschlag vor meinem Wohnzimmerfenster.

Und wer bis hierhin durchgehalten hat, bekommt auch die Erklärung für den Titel heute: Die grüne Lok dahinten, die heißt Krokodil und war als Museumszug munter pfeifend unterwegs.