Mit nicht geringer Verwunderung habe ich neulich gelesen, dass der deutsche Verbraucher mit steigenden Apfelpreisen zu rechnen habe, weil die Ernte so schlecht ausgefallen sei.
Bitte was?
Es mag ja nicht überall gleich sein, aber ich ertrinke hier geradezu in Äpfeln. Für die ich überhaupt nichts zahle, weil ich sie auflese, bevor sie verfaulen. Unter Apfelbäumen, für die sich niemand interessiert. Und dieses Jahr sind meine kostenlosen Bioäpfel besonders groß, zahlreich, prächtig und wumfrei.
Ich esse diese geretteten Äpfel ganz normal roh, schneide sie ins Müsli, habe bis jetzt drei Apfelkuchen gebacken und Apfelbrei (aka Apfelmus) gekocht.
Und weil man nicht immer nur Süßes erträgt, habe ich mich nun auch an eine herzhafte Variante gewagt: Apfelchutney.
Man nehme (das sind alles Ungefähr-Angaben!):
- 5 große, säuerliche Äpfel
- 2 Zwiebeln
- 2 Tassen Wasser
- 1 Tasse Essig
- 1 EL Öl
- 1, 5 bis 2 TL Salz
- Pfeffer
- Rosenpaprikapulver
- Gemahlene Muskatnuss
Zwiebeln schälen, fein würfeln, im Öl kurz anbraten. Äpfel schälen, vierteln, Kerngehäuse entfernen und in kleine Scheibchen schneiden. Mit dem Wasser nach und nach zu den Zwiebeln geben und soweit garen, dass die ersten Äpfel schon zerfallen, während die letzten noch Biss haben. Salz, Essig und Gewürze dazugeben, kochendheiß in saubere Schraubgläser geben.
Ich weiß nicht, wie lange sich das hält, weil ich es erst vor ein paar Tagen gekocht habe. Vier Wochen würde ich sicher schätzen, im Kühlschrank bestimmt auch sehr viel länger.
Der Witz von einem Chutney ist, dass es ziemlich viele Geschmacksrichtungen harmonisch vereint. Süß (Äpfel), sauer (durch den Essig verstärkt), scharf (Pfeffer und Paprika), salzig (Überraschung: Salz!) und hm, gewürzartig (vor allem Muskatnuss). Als Beilage fein zu Kartoffelgerichten, Fleisch, Brot oder Reis.