Sonntag, 8. März 2020

Ein Schuttig aus Filz























Wie ihr bemerkt habt, hat mich die Elzacher Fasnet tief beeindruckt. Die örtliche Narrengestalt, der Schuttig, ist für mich genau die richtige Mischung aus frech, putzig, hübsch und ein bisschen gruselig.
Frech ist das Auftreten - hier werden keine Bonbons oder Brezeln verteilt, hier gibt es mit der Saubloder was auf die Mütze.
Putzig wirkt die Gestalt durch die Zotteln am Anzug und die großen Wollbollen am Dreispitzhut, die immer ein bisschen wie Ohren aussehen.
Hübsch sind die kräftigen Farben Rot, Weiß und Grün, die Schneckenhäuschen und die handgeschnitze Holzmaske.
Und gruselig sind auch viele der Masken, weil der Schuttig ursprünglich wohl eine Teufelsfigur oder ein "Wilder Mann" war. Das weiß der Schuttig auch ganz genau und knurrt oder brummt sein Gegenüber gefährlich an...























Mein kleiner Schuttig knurrt nicht und ist auch sonst ganz friedlich.























Er guckt auch eher freundlich als böse.























Den Kopf habe ich nadelgefilzt. Die Nase hätte ganz so dick nicht sein müssen, aber man kann sie so lassen.























Der Körper ist ein vorgefertigtes Gestell aus Holz, Draht und Stroh. Stammt, wie auch die ganze Filzwolle, immer noch aus dem reichen Fundus meiner Schwiegermutter, die mir ihr gesamtes Filz-Equipment geschenkt hat.























Den Hut habe ich aus Filz genäht und ausgestopft. Die Bollen sind gefilzt, und ebenso auch die Schneckenhäuser. Im Nachhinein denke ich mir, dass kleine Holzperlen als Schnecken vielleicht doch besser ausgesehen hätten. Na ja. Es ist schließlich mein erster Schuttig.























Selbstverständlich brauchte auch mein Schuttig eine Saubloder.


















Der - ich sage mal - Stock ist ein Zahnstocher, den ich mit Stickgarn umwickelt habe.


















Die Wollbollen hätten auch ruhig noch eine Idee größer ausfallen dürfen. Aber so ist das halt - learning bei doing.























Gut gelungen finde ich den Anzug, den ich aus Polyester-Segeltuch genäht und mit Filzzotteln besetzt habe.























Nun steht der Schuttig auf dem Wohnzimmerregal und freut sich auf die nächste Fasnet.























Wer die traditionelle schwäbisch-alemannische Fasnacht nicht kennt, kann hier kurz nachlesen, was das so ungefähr ist.
Bilder und Videos vom echten Schuttig gibt es hier, hier und hier.

5 Kommentare:

  1. Wow, ich bin wirklich beeindruckt! Und dass er nicht ganz so böse daher kommt, macht ihn sympathischer ;-) Toll finde ich auch sein Schattenbild!
    LG Silke

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  2. Der ist ja toll geworden :)

    LG el capitán

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  3. Respekt! Habe ich vorher nicht gekannt!

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  4. Jo, Dein Schuttig wirkt eher keck, als gefährlich

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  5. Hast Du gut hinbekommen, schaue ich mir die Bilder von den Originalen an ist kein Unterschied zu sehen, toll, liebe Grüße Regina

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