Donnerstag, 1. April 2021

Mit Schaf? - Krippe 2021, Teil 3

Dieser Post macht mit bei Andreas Sammlung von Jahresprojekten auf ihrem Blog "Die Zitronenfalterin".

Alle meine Beiträge zur Krippe findet ihr hier. 
 
Die Bodenplatte mit Geländestufen war also fertig, das Steinfundament gelegt, die ersten Balken aufgestellt - ich konnte mit dem Hausbau beginnen.



 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Gebürtig bin ich Schwäbin, daher liegt mir das Häuslebauen vermutlich im Blut...
 
Links seht ihr die erste Wand in Holzständerbohlenbauweise - also beinahe. Im richtigen Leben werden die Bohlen mit den Balken natürlich verfugt. Ich habe sie nur verleimt. Irgendwo muss man Zugeständnisse an den Maßstab machen. Balken und Bohlen sind alle aus Hasel- und Ahornstecken selbst geschnitzt.
Das Fenster sollte nach meinem Entwurf eigentlich quadratisch werden und vier Scheiben haben. Nachdem ich mir aber nochmal ein paar Ställe angeguckt habe, bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass es solche Stallfenster einfach nicht gibt. Die sind immer klein und im Querformat - logisch, im Stall wollte man ja keine schöne Aussicht und keine frische Luft, sondern nur ein bisschen Licht für den Fall, dass die Türen geschlossen waren.
Mein Fenster ist aus Streichhölzern und einem Stück Plexiglas, sage ich mal, jedenfalls so eine billige Bilderrahmenscheibe. Das kann man zur Not mit der Schere schneiden und muss sich nicht mit echtem Glas aufhalten. Fummelig genug war es so auch. Weiter unten seht ihr das Fenster noch mal von Nahem.
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Für die Rückwand habe ich ausnahmsweise was gekauft: Buchenholzstäbchen für Eis-am-Stiel, die es auch beim Bastelbedarf gibt. Leider war die Hälfte quietschbunt eingefärbt.
Wenn man von den Dingern die runden Enden abknipst, die Kanten mit dem Messer bricht und sich dann mit Essig-Stahlwolle-Beize und Farbe austobt, werden das prima Bretter. Die oberen waren die naturbelassenen. Die unten quer liegen, waren rotbraun gefärbt. Die habe ich komplett mit Acrylfarbe bemalt.


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Als Stallrückwand wirken sie alle ziemlich überzeugend, finde ich.
 

 
















Hier säge ich gerade das Türblatt aus einem Stück Eichenholz. Brennholz, um genau zu sein. Wenn die Leute im Wald Holz spalten, bleiben so kleine Splitter übrig, die keiner mehr haben möchte... die kann man aufsammeln und mitnehmen. 
Weil das ordentlich werden sollte, hab ich die kleine Metallsäge genommen. Da merkt man dann ganz deutlich, was es mit der Bezeichnung Hartholz auf sich hat. Ich dachte, ich werde nie fertig.




















Für die Beschläge und Scharniere sowie einen Anbindering habe ich ein paar Büroutensilien, Blumendraht und ein Stück Kupferkabel verwendet.
Wie ihr seht, braucht man zum Drahtbiegen kein Spezialwerkzeug - mit ein bisschen Fingerspitzengefühl langt die Rohrzange.
Die Türbeschläge habe ich noch mittels Lochzange um Nagel- oder Schraubenköpfe bereichert. 




















Doch, mit Acrylfarben bemalt sieht das sehr vernünftig aus. Der Nagel am Türriegel ist ein Metall-Stecknadelkopf.
Leider habe ich erst hinterher bemerkt, dass ich mich bei der Tür um sagenhafte 1,5 cm in der Breite vertan hatte - in dem Maßstab ist das viel. Das konnte ich nicht so lassen, das wäre ja Pfusch am Bau. Noch dazu, wenn ein Fachmann einzieht. Josef ist ja bekanntlich Zimmermann und würde mir was erzählen!
Also musste ich den Riegel wieder abnehmen, die überschüssigen anderthalb Zentimeter absägen (es war immer noch Eichenholz), die Schnittfläche glattschnitzen und beizen, und dann den Riegel wieder anbringen... aber jetzt passt sie.



















Das Fenster ist 2 x 4 cm groß. Also sind die Läden so ca. 2,2 x 2,2 cm... deswegen habe ich die im Unterschied zur vollbeweglichen Tür einfach an der Wand festgeklebt. Was noch fehlt, sind die Haken, mit denen man normalerweise Fensterflügel befestigt. Und oben ein bisschen Wandfüllung.
 

 
















Ob das hier hinterher jemals jemand sieht, ist noch nicht ganz sicher. 
Das ist der Boden im linken Gebäudeteil. Sobald oben zu ist, ist der eigentlich unsichtbar. Aber da ist ja das Fenster. Deswegen soll da auch Beleuchtung rein. Und wenn dann jemand durch das Fenster reinguckt und sieht, dass der Boden aus Hartfaserplatte besteht - das geht ja nun nicht. Deswegen hab ich hier die übrigen, ehemals bunten Eisstäbchen als Dielenboden verlegt.



















Auf der rechten Seiten kam noch ein Gatter aus Kaminstreichhölzern für Ziegen oder so was dazu.



















Probewohnen mit Josef. Es kamen keine Klagen. 
Passt farblich auch gut, finde ich.

Allerdings sieht es hier noch so aus, als wäre der Stall mit Teppichboden ausgestattet.



















Deswegen habe ich geraume Zeit damit verbracht, Paketschnur aus Sisal in kurze Enden zu schneiden und dann liebevoll aufzudröseln. 



















Das gibt prima Stroh als Einstreu. 
Ich habe das mit Leim angeklebt. Soll ja halten.


















So sieht es langsam wie ein richtiger Stall aus. 
Ein entscheidendes Detail fehlte allerdings noch: Spinnweben. Die müssen drin sein, sonst ist es einfach nicht echt. Ich habe einen Hauch Watte an strategisch überzeugend wirkenden Stellen verteilt und festgeklebt.
Jetzt bin ich mit der Innenraumgestaltung ganz zufrieden. Später soll hier noch ein bisschen Kram an der Wand lehnen, eine Mistgabel, eine Leiter und so was vielleicht.

Beim nächsten Mal geht es mit dem Obergeschoss und dem Dach weiter.

25 Kommentare:

  1. Wahnsinn was Du gewerkelt hast und Deine Geduld beim Aufdröseln für das "Heu" die hätte ich auch gerne. Bei Dir passt tatsächlich "Schaffe, schaffe Häusle baue", liebe Grüße und ein frohes Osterfest wünscht Dir
    Kirsi

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  2. Hat Spaß gemacht, deinen Post zu lesen und dann die Bilder anzuschauen. Das Häuslebauen hat was!
    GLG
    Astrid

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    1. Das Schöne ist: es sind ja immer wieder unterschiedliche Arbeiten, das wird nicht langweilig. :-)

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  3. Wahnsinn! So ein toller Stall! Nobel geht die Welt zugrunde :)

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    1. Bei Krippenfiguren für über 600,- Öcken muss man sich auch Mühe geben. :D

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  4. Das wird ja prima! Joseph mag Zimmermann gewesen sein, aber das war ja nicht sein Stall - er hätte die Tür dann vermutlich eher gerichtet, falls die "falsch" gewesen wäre.
    Ganz ganz toll - ich bin begeistert!

    LG el capitán

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    1. Nachtrag: Das Sägeblatt sieht für mich aus, wie ein Metallsägeblatt. Das hat einen sehr feinen Schliff - viel feiner, als ein Holzsägeblatt (z.B. Fuchsschwanzsäge). Dass die Holzarbeiten damit länger dauern, ist klar, aber ich denke, weil die Arbeiten so filigran ausfallen, ist das trotzdem das richtige Werkzeug!

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    2. Ja, das ist ja auch ein Metallsägeblatt. Aber ein Fichtenholzplättchen sägt man damit in kürzester Zeit durch, Eiche aber nicht.
      Stimmt, Josef kommt ja sozusagen nur zu Besuch... aber trotzdem, einen gewissen Anspruch hat man da schon. :-)

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  5. So toll, deine Arbeit zu verfolgen. Mit wieviel Liebe und Sorgfalt für das kleinste Detail du an die Sache gehst! Das mit den Spinnweben könnte sich im Laufe der Zeit vielleicht natürlich ergeben.
    Liebe Grüße
    Andrea

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    1. Jaaa... da sind mir künstliche allerdings doch lieber. ;-)

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  6. Der Hammer!!! Diese Liebe zum Detail und die Mühe, die Du Dir machst - einfach Wahnsinn. Das wird ein sensationell toller Stall und es macht sehr viel Spaß, die Beschreibung des Werdegangs zu lesen.
    Spinnweben... unglaublich toll!
    LG Petra

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  7. Ganz, ganz toll!
    Liebe Grüße, Juliane

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  8. Liebe Centi
    Wow, da hast du ganz viel gewerkelt im letzten Monat. Sehr gerne habe ich deine Schilderungen gelesen, es ist sehr unterhaltsam.
    Huch, zum Glück war die Tür zu breit und nicht zu schmal. Da steckt eine ganz grosse Menge an filigraner Kleinarbeit dahinter.
    Der Stall ist so toll gelungen. Viel Spass beim Obergeschoss/Dach.
    Liebe Grüessli
    Eda

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    1. Oja, schmaler wäre bedeutend blöder gewesen. Von daher - alles gut. :-)

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  9. Wow, das ist ja auch ein wunderbares Projekt! wie schön auch, dass wir so intensiv mitbekommen wie es entsteht...danke

    liebe Grüße
    Augusta

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  10. Wow das wird sicher ein Generationen Werk. Ich bleibe staunend dabei beim weiteren entstehen.
    L G Pia

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    1. Hm, naja, wir sind ja sozusagen die letzte Generation. Anderfalls wäre das schon was zum Vererben, das stimmt! :D

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  11. Unglaublich! So eine feine und genaue und vielseitige Arbeit! Ich finde Deine Krippenarbeit ganz wunderschön
    Passend irgendwie dazu wünsche ich ein frohes Osterfest.
    Mit lieben Grüßen
    Nina

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    1. Hach, danke!
      (Ich hoffe, mein Kommentar auf deinem Blog ist angekommen. Mit Wordpress hab ich oft Schwierigkeiten.)

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  12. Ich bin voller Bewunderung für dein Projekt. Wenn man bedenkt, wieviel Zeit du noch hast, kann das nur großartig werden.
    LG
    Magdalena

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  13. Das ist der Wahnsinn. Wow wie toll ist denn dieses Jahresprojekt. Was für eine tolle Leistung. Ich bin keine Bastlerin und weiß daher gut, wie viel Arbeit und Geschick da drin steckt. Ich bin schon sehr gespannt, wie es weiter geht. Lieben Gruß Sylvia

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Ich freue mich immer über nette und konstruktive Kommentare! Vielen Dank dafür!
Antworten auf ältere Beiträge moderiere ich, damit mir nichts durch die Lappen geht. Deswegen kann es da schon mal länger dauern, bis dein Beitrag erscheint.

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