Donnerstag, 23. Juli 2020

Gut Ding will Feile haben


















Im Zuge der Sägenrestaurierung (um es mal etwas hochtrabend zu formulieren) dachte ich mir, dass es eine gute Sache wäre, eine Feile zu besitzen. Aber lohnt es sich, eine zu kaufen? Wenn man sie dann alle fünf Jahre oder so mal benutzt? Hm.

Ganz anders sieht die Situation natürlich aus, wenn man eine Feile findet.
Das ist dann Schicksal.
Allerdings braucht so eine Feile meist auch wieder etwas Liebe und Zuwendung. Sprich, Rost und Dreck sollten ab.

Meine "neue" Vierkantfeile ist satte 27 cm lang (ohne Griff) und hat eine sehr spitze Spitze. Ehrlich gesagt: ich glaube, man kann mit dem Ding ohne Weiteres Leute erstechen.
Hab ich aber nicht vor.


















Rost ab: Im Zitronensäurebad. Ihr seht, wie die kleinen Bläschen nach oben steigen? Da reagiert irgendwas. Der Rost lässt sich hinterher größtenteils einfach abwaschen. Der Rest ging mit Metallbürste und Schleifpapier ab.


















Dreck ab: Den Griff hab ich mit Seifenlauge abgewaschen, rundrum etwas angeschliffen (das ist der Stand im Bild oben), dann mit Essig-Stahlwollemischung etwas dunkler gebeizt und dann geölt und gewachst.


















Doch, definitiv schicker als vorher!
Nun noch ein paar Vorher-nachher-Fotos:




















Natürlich nicht ganz wie neu, aber zum Feilen reicht's.



















Der Griff ist eigentlich viel zu schön geworden. Naturgemäß wird der nämlich sehr schnell wieder schwarz, weil man beim Feilen nun mal Metallstaub produziert.



















Sehr nett: Da ist sogar eine Herstellermarke drauf. Vielleicht von Jakob Schmid aus Oberkochen. Kann ich aber nicht sicher sagen. Wie alt die Feile ist, natürlich auch nicht. Aber egal, sie ist wieder einsatzfähig und kann sich auf ein paar weitere Jahrzehnte freuen.

An der Säge konnte ich übrigens erfolgreich ein paar störende Grate und Scharten entfernen. Da geht es dann weiter, wenn das Sägeblatt da ist.
(Ungeduldig, wie ich bin, habe ich heute mal beim Eisenwarenhändler angerufen. Ein vorbestelltes Sägeblatt, 45 cm? Doch, 45 cm, das sei da, hieß es. Könne ich abholen. Hinter dem Mund-Nase-Schutz vermutlich freudestrahlend drückte mir ein Mitarbeiter einen riesigen Karton in die überraschten Pfoten. Oh. Nein, das war ein Missverständnis. Ich wollte kein Kreissägeblatt. Ach so, für eine Bügelsäge... nein, der Lieferant war dann doch noch nicht da. Na ja, ich hab Zeit.)

5 Kommentare:

  1. Liebe Centi
    Das Wort Feile hat bei mir die Assoziation Kuchen backen, von wegen Geschenk für einen Gefängnisinsassen, ha ha.
    Du hast da wunderbar hingekriegt und jetzt nach Säge und Feile fehlt dir nur noch der Hammer, aber den hast du vielleicht schon.
    Liebe Grüessli
    Eda

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  2. Hallo Centi, da bekommt man ja richtig Lust, auch mal so ein gutes altes Stück zu restaurieren. Aber hier profitieren wir weiterhin vom gut gefüllten und gepflegten Vorrat an Werkzeug meines Vaters, so schnell wird das nix. Aber den geschenkten Spindelrasenmäher werde ich wohl demnächst in Angriff nehmen! Danke für Deine detaillierten Berichte, liebe Grüsse, Stefanie.

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    1. Oh, dann hoffe ich auf einen reich bebilderten Bericht! :-)

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  3. Ist nicht Kaiserin Sissi mit einer Feile erstochen worden?
    Also die Idee hatten schon mehr Leute...

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    1. Die ist erstochen worden? Keine Ahnung.
      Mir klang das irgendwie nach Heimatkrimi.

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