Die Blaue Eule

Kurz bevor sie fertig war, guckte mein Mann mir über die Schulter und meinte: "Also deine Eule, die sieht ja aus wie... Art déco!"
Yeah.
Ich dachte ja erst, er sagt jetzt was wie "Kindergartentäschchen". Aber von wegen.
Ich prökel hier also nicht nur son bisschen rum, ich schaffe Kunst.
(Fördergelder? Ja, bitte, nur immer her damit!)

Das in Rede stehende Kunstwerk ist eine Schultertasche aus Stoffresten.
Auf die Idee haben mich Natron mit ihren Eulentaschen und eine Überfülle an blauen und grauen Stoffresten gebracht.

Die Tasche ist in ihrer Gesamtwirkung tatsächlich ungefähr so geworden, wie ich sie mir vorher vorgestellt hatte, obwohl ich keinen genauen Plan hatte. 

Verarbeitet sind Stoffreste vom Neujahrsrock, vom Sommerkleid 2011, von einer inzwischen nicht mehr existenten Weste, von einem unfertigen Herr-der-Ringe-Fantasykleid, das seit 2006 oder so auf Eis liegt, ein altes T-Shirt, ein T-Shirt-Ärmel, abgeschnittene Hosenbeine von zwei Jeans, ein Rest Spitzenstoff von einem meiner allersten Nähprojekte (da hatte ich den elastischen Stoff dummerweise so verabeitet, dass das fertige Shirt nicht in die Breite, sondern in die Länge dehnbar war...), zwei übrige Knöpfe von der Los-Wochos-Jacke, graues und blaues Schrägband, Stickgarn, jede Menge buntes Nähgarn natürlich und Futterstoff mit Krawattenmuster.

Gefüttert und mit Innentaschen ausgestattet ist die Eule nämlich auch. 

Außerdem hat sie eine kleine Anti-Rutsch-Einlage im Riemen, wo der auf der Schulter sitzt.
Was allerdings noch fehlt, ist ein teilbarer Reißverschluss, damit man sie auch vernünftig verschließen kann. Der kommt nächste Woche rein.

Ich mag meine Eule.