Montag, 28. Oktober 2019

Acrylbild: Blick auf Mellau


















Nachdem mir die größeren Leinwände und Malkartons erstmal ausgegangen sind, bin ich auf ein kleineres Format umgestiegen: 24 x 18 cm. Das macht Details äußerst diffizil, wie sich herausstellte.
Bei diesem Bild ging es mir darum, eine tatsächlich existierende Landschaft im Bregenzer Wald abzubilden. Mit dieser Aussicht da oben bin ich sozusagen aufgewachsen.


















Die größeren Malkartons waren so gut vorgrundiert, dass ich direkt drauflosmalen konnte. Hier war das nicht der Fall, also habe ich mit billiger und vor allem uralter weißer Farbe grundiert. Ich fürchte, dass die Tube schon seit weit über 20 Jahren offen war. Ähem. Daher kommen diese herrlichen Längsstreifen.
Für die Zukunft merken: Grundierung muss ordentlich sein, sonst nervt sie später unverhältnismäßig.
Ich hab dann jedenfalls erstmal einen freundlich blauen Himmel mit ein paar Wölkchen gemalt und die Berge so wirklichkeitsgetreu wie möglich skizziert.
Bei einer ausgedachten Ideallandschaft käme mir natürlich so ein seltsamer, sattelförmiger Hügel wie der hinten links niemals in den Sinn. Aber im richtigen Leben steht er da halt mit Wald und Wiesen und muss irgendwie gemalt werden.
Im Vordergrund sind hier nur vermalte Farbreste. Der hellgrüne hat mich aber auf die gute Idee gebracht, den Talgrund heller hervorzuheben, als das auf meiner Fotovorlage der Fall war. Auf der war außerdem Spätherbst und ziemlich bedeckter Himmel.
Mein Bild ist auch eher so im Juni angesiedelt... es kann also durchaus sein, dass der Schnee auf den Bergen um die Jahreszeit nie so aussieht, aber mal ehrlich - das merkt doch niemand.


















Das wichtigste Bildelement ist die Kanisfluh, der große Berg mit der gewaltigen Felsflanke. Natürlich hab ich kein 1:1 Abbild der echten Felsen gemalt. Ich kann mich gerade noch beherrschen. Aber ein bisschen ähnlich sollte es schon werden, und das ist gar nicht so leicht. Sonst ist der Charme am Malen von Bergen, dass man munter helle und dunkle Flächen nebeneinander setzt und mal guckt, ob es zufällig hinterher wie Felsen aussieht. Wenn nicht, fummelt man so lange dran rum bis es überzeugend wirkt.
Wenn es aussehen soll wie ein bestimmter Berg, muss man sich wesentlich mehr Mühe geben und hat selten den Zufall auf seiner Seite.
Hier ist der untere, bewaldete Teil zu dunkel geworden, und die Schluchten, die sich den Berg hochziehen, sehen auch noch nicht so richtig gut aus.
Das Tal mit der kanalisierten Bergenzer Ach, etlichen Häusern und dem eigenartigen kleinen Waldstück, das aussieht wie eine Ecke, ist schon zu erkennen, braucht aber noch ein bisschen Überarbeitung.


















Tal besser, Bergflanke wieder zu hell *seufz*.
Der bewaldete Höhenzug ist zu gleichmäßig dunkel und die Bäume im Vordergrund sind zu gleichmäßig hell. Und zu grün.


















Um noch einmal auf das Thema Fitzeligkeit und schlechte Grundierung einzugehen, hier ein Größenvergleich "Dorf zu Pfennig". Ich hatte gerade keinen Cent zur Hand.
Für meine jüngeren Leser: Mit so was hat man früher mal bezahlt... allerdings nicht viel. Sogar die einzelnen Süßigkeiten beim Bäcker oder der Tankstelle waren alle teurer als einen Pfennig. Zu meinen Zeiten wenigstens.


















Das ist das Schöne an Acrylfarben: Sobald sie wieder trocken sind, und das geht schnell, kann man in Lasurtechnik nacharbeiten. Das heißt, man trägt die Farbe so verdünnt auf, dass sie die Schichten darunter nicht komplett abdeckt. Und zwar so oft man möchte.
Jetzt gefallen mir die Schluchten schon viel besser. Der dunkle Wald wurde hier und das dezent aufgehellt und der Vordergrund stellenweise kräftig nachgedunkelt. Jetzt erkennt der Eingeweihte problemlos "wo das sein soll", und das Bild sieht fürs Auge doch recht nett aus.
Die Farbigkeit in echt liegt übrigens je nach Bildschirmeinstellung irgendwo zwischen dem ersten und dem letzten Foto.

4 Kommentare:

  1. Boah... Liebe Centi, hast dich selbst übertroffen, was für ein Bild, Kompliment! Sicher auch begehrt, bald kanbst du deine eigene Galerie eröffnen :-) viele liebe Grüße, Bianca

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  2. Meine Güte, so tolle Bilder! Danke fürs Teilen!

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  3. Sehr ansprechend. Vor allem in der Größe! Das ist wirklich eine Fitzelei!!!

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  4. Wie toll! Du hast ja echt Talent! Von Malen hab ich leider keine Ahnung bzw. speziellen Techniken. Ich hätte, glaube ich, auch nicht die Geduld dazu. In meiner Jugend hab eich mich mal am Zeichnen versucht, aber man merkt natürlich, wer das Talent als Gottesgabe hat und wer es sich mühevoll aneignen muß und da habe ich zahlreiche andere Interessen. Aber ich bewundere es sehr, wer so etwas kann!

    Liebe Grüße auch hier
    Sara

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