Donnerstag, 3. Dezember 2020

Robuste Zimmerpflanzen, Teil 1

Nun, da die Garten- und Balkonsaison doch ziemlich vorbei ist, können wir mal über Zimmerpflanzen sprechen.

Ich möchte euch heute vier Lieblingspflanzen von mir vorstellen, die meiner Meinung nach beinahe nicht totzukriegen sind. 

Meine Zimmerpflanzen wachsen in Pflanzgranulat, kleinen Blähtonkrümeln, also nicht die dicken Bohnen für "Hydrokultur", sondern die feinere Variante. Ihr kennt den Markennamen, den ich jetzt nicht erwähnen möchte. Das Zeug hat drei Vorteile: 

  • Man kann direkt in wasserdichte Übertöpfe pflanzen. Durch die Struktur der Tonkrümel ist die Belüftung ausreichend, da schimmelt nichts.
  • Es bilden sich keine Trauermücken-Kolonien.
  • Man muss seltener und weniger gießen.
Und leider auch zwei Nachteile:
  • Es ist ganz schön teuer
  • und nicht an jeder Ecke erhältlich - man braucht schon ein Gartencenter oder einen Baumarkt mit Gartenabteilung.
Das aber nur am Rande - alle vier Pflanzen kann man selbstverständlich auch in ganz normaler Blumenerde ziehen.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


1. Die Schefflera oder Strahlenaralie

Eine Tropenpflanze, die praktisch kaum Ansprüche stellt: ein halbwegs helles Plätzchen und mäßig Wasser. Es gibt unzählige Unterarten und auch verschiedene Kultursorten. Ich ziehe sie aus Ablegern, die ich in Wasser stelle und sobald sie bewurzelt sind, direkt in Pflanzgranulat pflanze. 

Wenn die Pflanze zu lang und dünn wird, kappe ich die Spitze, die einen neuen Ableger gibt. Meistens verzweigt sich die Schefflera dann ab der Schnittstelle und wird schön baumförmig.

Manchmal blüht sie auch, das sieht aber wenig spektakulär aus. Es gibt auch panaschierte Sorten, sprich: welche mit weißen Tupfen.


 












2. Der Pfennigbaum oder Geldbaum

Ein Felsenbewohner aus Südafrika. Mag Licht und sehr wenig Wasser. Lässt sich auch ganz leicht aus Ablegern ziehen, die man aber im Unterschied zur Schefflera erstmal in richtiger Erde anwachsen lassen sollte. Dann kann man sie (mit der Erde) in den Tonkrümel umpflanzen. Wächst von selber in schöne, verzweigte Formen. 

Weil die Blätter dick und schwer sind, kann es bei so einer Wuchsform wie hier passieren, dass die Pflanze leicht umkippt - deswegen habe ich zwei Holzstäbchen in den Topf gesteckt. Das ist im Normalfall nicht nötig.

Blüht selten, aber hübsch mit weißen sternförmigen Blüten. 














3. Die Grünlilie

Hier noch ein ganz kleines Exemplar, die werden sehr... büschelig. Auch sehr genügsam: Licht und regelmäßig Wasser, mehr braucht sie nicht. Die ausgewachsene Pflanze macht ihre Ableger selber: aus den herabhängenden Blütenständen wachsen kleine Pflanzen, die man abknipsen und in Wasser bewurzeln kann (es geht auch ohne extra Bewurzelung, aber mit ist besser). Dann kann man sie in Erde oder Pflanzgranulat pflanzen, die Pflanze ist mit allem zufrieden - ein bisschen Erde am Anfang scheint aber doch vorteilhaft zu sein.

Es gibt viele Varianten, weißgestreifte und kringelige, aber ich mag die ganz normal grüne am liebsten.















4. Der Bogenhanf

Auch hier eine junge Pflanze: Hinten ist das bewurzelte Blatt zu sehen, das ich in Tonkrümel gepflanzt habe. Vorne wachsen neue Blätter aus den ersten beiden Blattrosetten. Im Büro habe ich einen riesigen Bogenhanf, bei dem die Blätter schon einen Meter hoch sind. Der blüht auch regelmäßig, aber ich schneide die Blütenstände lieber vorher ab, weil sie einen wundervoll klebrigen Honigtau absondern.

Bogenhanf braucht nicht allzu viel Licht und wenig Wasser. Erde kann, muss aber nicht, direkt im Blähton fühlt er sich auch wohl. Einen Bogenhanf kriegt man kaum tot, außer wenn man ihn ertränkt.


Das gilt sowie so für fast alle Zimmerpflanzen: Aufpassen, das man nicht zu viel gießt. Vertrocknen ist eine sehr viel seltenere Todesart als Ersaufen. 

Weil die meisten Zimmerpflanzen aus frostfreien Klimazonen stammen, vertragen sie keine Kälte. Das sollte in Wohnräumen aber normalerweise auch kein Problem sein. Ich kenne kaum Leute, bei denen im Wohnzimmer Minusgrade herrschen. Höchstens bei nachts ständig gekippten Fenstern, z.B. im Schlafzimmer, kann es im Winter mal zu kalt werden. Dann sollten die Pflanzen umziehen, bis der Frost aufhört.

Wenn die Pflanzen für ihre Töpfe zu groß werden, muss man sie umtopfen. Wenn man Pflanzgranulat verwendet, kann man ein oder zwei mal im Jahr einen Hauch Kunstdünger geben. Mehr verlangen sie nicht vom Leben.

Jetzt - wo kriegt man solche Pflanzen her?

  • Man kauft sie. Ich persönlich kaufe ungern Zimmerpflanzen im Fachhandel, weil man Gefahr läuft, sich damit Schädlinge wie Schildläuse ins Haus zu holen. Das ist mir schon zweimal mit Weihnachtsternen aus dem Blumenladen passiert (komischerweise mit Supermarktpflanzen noch nie). Außerdem kosten gekaufte Pflanzen natürlich Geld - und zwar gar nicht so wenig.
  • Man lässt sich Ableger schenken. Meine vorgestellten Zimmerpflanzen (oder vielmehr ihre Vorvorgänger) sind alle aus Ablegern entstanden, die ich von Verwandten oder Kollegen abgestaubt habe. Das ist bis auf Blumentöpfe und Erde oder Granulat umsonst, schont die Umwelt und fördert das Miteinander.... also meistens. 

1 Kommentar:

  1. Ich liebe Zimmerpflanzen sehr... Schon als kleiner Junge habe ich mein Taschengeld für Zimmerpflanzen ausgegeben... Jetzt ist meine Wohnung über und über voll... Sie bringen soviel Wäre in den Raum... Mit der Strahlenaralie hatte ich bislang allerdings kein Glück, alle anderen gedeihen auch super bei mir... WElfentenfuss ist auch sehr pflegeleicht...

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