Mittwoch, 9. April 2025

Chromophobiefreie Tasche

Chromophobie bedeutet Angst vor Farbe. Ich weiß nicht so genau, ob das wirklich wie andere Phobien als Krankheit gilt oder nicht, sicher aber kann man es für ein Phänomen der modernen westlichen Gesellschaft halten. 
Wir meiden kräftige Farben. Unsere Häuser sind von innen und außen Weiß, Grau, Schwarz, Braun oder Beige, und unsere Kleidung bewegt sich, zumindest wenn es sich nicht um Funktionskleidung handelt, die aus praktischen Gründen leuchtend bunt sein soll, im gleichen Spektrum, zuzüglich Dunkelblau. Eventuell ist auch noch ein mattes Olivgrün drin.
In den 70ern war das bei uns noch ganz anders (denkt nur an all das Orange!), und in östlichen und südlichen Ländern liebt man nach wie vor Farben weit mehr.

Wer meinen Blog kennt, weiß, dass ich persönlich zu Buntheit und Maximalismus neige. Mir kann es kaum farbig, gemustert und fröhlich genug sein. 

Irgendwann in den frühen 2000ern habe ich mir mal einen gehäkelten Baumwollschal im typischen Grannysquare-Muster gekauft (nebenbei bemerkt: In einem Afrika-Shop). Die Farben waren sensationell, aber das Material für einen Schal zur schwer und nicht weich genug. Nach 20 Jahren Lagerung im Schrank hab ich jetzt aus einem Stück davon eine Umhängetasche gehäkelt und genäht.

 











Das ist doch mal farbenfroh!

Ich habe zweimal neun Quadrate  aufeinander geklappt und mit einen Rest Baumwollgarn zusammen gehäkelt.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Damit aus der Tasche nichts rausfällt (und für einen Hauch von Ordnung), hat sie ein Futter mit einer zusätzlichen Innentasche aus einem Rest Futterstoff bekommen. Außerdem einen recycleten Reißverschluss und einen Anfasser in Form einer Glasperle von irgendwelchem Modeschmuck, der mir mal geschenkt wurde.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Für die unteren Ecken habe ich noch Troddeln mit Holz- und Glasperlen gebastelt. Weil ich kann. 











Die gehäkelten Träger hab ich noch mit Webstoff abgefüttert, damit sie nicht ausleiern.

Der Sommer kann kommen. 



9 Kommentare:

  1. Liebe Centi
    Wirklich farbenfroh, deine neue Tasche!
    Mich erinnert sie an meine "Hirtentasche", die vor vielen Jahren in der Schule entstanden ist.
    Aus schwarzem Stoff, in den Muster
    aus farbigen Wollfäden eingezogen
    würden. Bei mir in Weinrot.
    Der Henkel war aus gedrehter Wolle.
    Und war dadurch total unpraktisch.
    Hat an der Schulter eingeschnitten.
    Man merkt, deine Tasche ist wohl durchdacht. Abgefüttert, sogar der Riemen.
    Viel Freude damit wünscht dir
    Irmgard

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    1. O ja, an die Taschen erinnere ich mich auch noch. ich dachte immer, die wären komplett gewebt.

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  2. Krachend bunt wie in den 70ern XD

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    1. Ende der 70er war nämlich nicht nur Orange en vogue, sondern auch lila gefärbte Latzhosen als Zeichen der Frauenbewegtheit. Also eine echte 70er Farb-Flashback-Tasche.

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    2. Ja, Latzhosen hatte ich auch. Und zwar aus Cord! :-)

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  3. Sehr schön! Die knalligen Farben sind nicht meins, aber auch meine Taschen sind farbig!!
    Und du kannst, das sieht man aif den ersten Blick.
    Herzlichst
    yase

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  4. Eine Boho-Tasche, sozusagen. Aber ich muss dir widersprechen, bei mir war Farbe schon immer angesagt und das wird auch so bleiben. Geh mir weg mit Wohnungen, in denen alles weiß und "stylisch" ist. Ich kann auch mit diesen ganzen Blogs nichts anfangen, in denen mir minimalistische Wohnungseinrichtungen in Weiß gezeigt werden, bei denen dann in einem weißen Regal möglichst noch vereinzelte weiße Vasen stehen. Bei uns stehen da Bücher und wenn Nippes, dann ist der bunt.
    Deine Tasche gefällt mir.
    Herzliche Grüße – Elke

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    1. Ja, aber wir sind in der Minderheit. Ich sehe so viele Wohnungen die aussehen wie Hotelzimmer... Jeder, wie er mag, aber meins ist das nicht. Und diese fast leeren Regale machen mich immer nervös - was könnte man da alles an Büchern unterbringen! :D

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