Donnerstag, 30. August 2018

Die Sonnenblume, Teil I

Ab und an muss was Neues an die Wand. An Bildern, meine ich jetzt. Ganz selber Zeichnen ist gut und schön, aber Abmalen macht mir immer viel Spaß und da ich kein ausgesprochenes Genie bin, werden oft auch die Ergebnisse besser...

In den Tiefen des Internets habe ich eine feine Vorlage gefunden: Soleil, 1896, von Maurice Pillard Verneuil.
Das ist eine Lithographie im Stil einer botanischen Zeichnung, aber im Grunde eher dekorativ als wissenschaftlich exakt.

Ich habe mir eine Version auf DIN A3 Format ausgedruckt und vorsichtig abgepaust - das heißt, ich hab mein Zeichenpapier drüber gelegt und die durchscheinenden Linien mit Bleistift dünn nachgezogen. Wenn ich mit Kohlepapier oder so was arbeite, versau ich mir nur meine Arbeit. Entweder ich ziehe ich Linien versehentlich doppelt nach, oder ich drücke den Stift zu kräftig auf und hab nachher lauter kleine Gräben im Papier.


















So weit also die Schummelskizze. Dann hab ich den Ausdruck daneben gelegt und angefangen, alle schwarzen Linien mit Tintenstift nachzuziehen. Hier und da hab ich auch was verändert, wenn mir das in der Vorlage nicht so gefiel - zum Beispiel sind da zwei abgebrochene oder abgeschnittene Blattstiele, was mir zuviel war. Einen davon hab ich hinter einem Blatt versteckt.


















Schwarze Tinte geht einfacher und schneller als Tusche und ist für den Hausgebrauch auch lichtecht genug.























Damit man nicht versehentlich mit der Hand Bereiche verwischt, an denen die Tinte noch nicht ganz trocken ist, empfiehlt es sich, einen Bereich nach dem anderen zu bearbeiten und zwischen drin das Blatt zu drehen.
Ist auch besser für die Nerven, denn nach 10 oder 12 ähnlichen Blättern oder dergleichen muss man auch mal wieder was anderes zeichnen. Ich zumindest. Man braucht nämlich ziemlich lange für eine Zeichnung in der Größe mit gefühlten 20.000 Details.


















Die wahre Schwierigkeit liegt allerdings darin, dass jede Linie, die da ist, da ist. Man kann nichts rückgängig machen.
Zuerst wollte ich den dünnen Rahmen nicht mit den Lineal ziehen, damit er nicht zu gerade wirkt. Ich hab versucht, die Linien aus der Hand zu zeichnen, was natürlich prompt zu krumm wurde. Also habe ich hinterher vorsichtig mit dem Lineal nachgearbeitet, was zwangsläufig dazu führt, dass die Linien stellenweise dicker sind. Nicht perfekt, aber so ist das Leben.























Bis auf den Rahmen gefällt mir das schon mal sehr gut. Und es soll ja noch bunt werden, das kann die Sache bestimmt ein bisschen abfedern.
Weil ich von Natur aus vorsichtig bin, hab ich jetzt erstmal zwei Kopien gemacht. Also reale Fotokopien. Man weiß ja nie.

2 Kommentare:

  1. Liebe Centi,
    mir gefallen Sonnenblumen sehr und ich bin gespannt, wie deine Zeichnung mit Farbe wirkt. Kompliment an dich, sehr schön gezeichnet mit so einer ruhigen Hand.
    Liebe Grüsse
    Eda

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  2. Ich bewundere wiedermal Deine Geduld und die absolut saubere Arbeit!Das wird bestimmt ein ganz tolles Bild.
    Kopien hätte ich auch gemacht, denn bei der Farbe kann man sich auch fix mal vertun.
    Weiterhin viel Freude und Erfolg bei der Fertigstellung wünscht
    Edith

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Ich freue mich immer über nette und konstruktive Kommentare! Vielen Dank dafür!
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