... also mit "hier" meine ich hier im Schwarzwald, nicht hier bei Blogspot oder im Internet.
Ganz einfach, unsere Umzugspläne haben sich inzwischen zerschlagen. Aus verschiedenen Gründen. Das ist einerseits schade, weil wir das ja gerne machen wollten und uns im preiswerten Norden ein eigenes Haus mit Garten hätten leisten können, andererseits natürlich auch erleichternd, weil ich mir nie so sicher war, wie sehr ich tatsächlich Berge und Wald vermissen würde. Und weil wir ja hier auch ganz gut untergebracht sind.
In unseren Zeiten der permanenten Selbstoptimierung könnte ich jetzt natürlich behaupten, dass wir aber allerhand dazu gelernt haben und wie uns diese Erfahrung im Grunde genommen doch bereichert hat - aber mal ehrlich, das wäre purer Unfug. Wir haben einfach nur furchtbar viel Nerven, Zeit und Geld in den Sand gesetzt.
Außerdem haben wir unsere Ferienwohnung am Schluchsee verkauft, was natürlich auch wieder Vorteile mit sich bringt (eine Hausgemeinschaft und -verwaltung weniger), aber mich im Großen und Ganzen traurig macht. Alle meine Spaziergehwege, meine Badestelle, die Kirchen - selbst wenn ich da nochmal hinkommen sollte, wird es nie wieder so wie früher.
Soviel also dazu. Das Leben geht weiter.
Für euch habe ich heute ein paar Bilder von meiner letzten Flussglassuche, eine so einfache Bastelidee, dass sie schon hart an der Grenze zum Blöden ist, und ein kleines Video für alle, die Spaß dran haben.
Dieser Beitrag spielt mit bei der Sommerglück-Linkparty bei Loretta und Wolfgang!
Man nehme einen Stock, vier Bindfäden, ein paar Glasscherben und binde alles sinvoll zusammen - fertig.
Alles, was der Balkon gerade so her gab,
in der hübschen roten Flohmarktvase: Kapmargariten, Minirosen,
Buntnesseln und Hahnenfußblätter. Leider hielten sich die Rosen ungefähr von
zwölf bis Mittag, aber alles andere ist auch ein paar Tage später noch
fit.
Also schön, es ist Blattgold. Aber immerhin. Ich bin an neulich eine ziemliche Menge altes Blattgold und einiges Schlagsilber geraten. Dann hab ich mir Anlegemilch besorgt - das ist eine Art Spezialklebstoff für Schlagmetall - und brauchte dann dringend irgendwas zum Ausprobieren.
Da kam mir der leicht verbogene, schwarze Dekorahmen aus einer Art gepresster Holzmasse gerade recht:
Den habe ich erstmal mit verdünnter Goldfarbe grundiert, weil ich erstens nicht so recht wusste, wie mir das Vergolden denn so gelingt, und ich zweitens gerne in den Vertiefungen einen dunkleren Farbton haben wollte. Für mehr vintage, nicht wahr. Dann habe ich die Anlegemilch nur auf die erhabenen Partien gestrichen und dann das Gold aufgelegt. Lustigerweise nennt man das im Fachjargon Anschießen.
Klingt komisch, macht aber Spaß.
Wie sich herausstellte, wäre es einfacher gewesen, die Anlegemilch überallhin zu pinseln, weil man mit meiner Methode eine schreckliche Menge kleine lose Goldflitterchen an den zahlreichen Rändern erhält, die man dann irgendwie wieder abkriegen muss.
Trotzdem ist das Ergebnis nicht so übel geworden:
Das sieht bedeutend besser als als schwarz und passt prima zur roten Wohnzimmerwand.
Das Vogelbild aus Knöpfen habe ich übrigens 2010 auf einen mit Leinen bespannten Karton genäht. Darüber gibt es sogar noch einen quasi historischen Blog-Eintrag.
Delta unguiculatum hat mich neulich auf dem Balkon besucht. Nach einem Regenguss galt es, die Flügel zu trocknen und die Fühler zu putzen.
Ich habe ziemlich lange im Internet rumgesucht, bis ich rausgefunden habe, was für eine Wespe das genau war, weil sie weder eine Töpfer- noch eine Schlupfwespe ist. Auch Lehmwespen bauen wie Töpferwespen kleine Nester aus Lehm, in denen sich ihr Nachwuchs entwickelt. Das werden aber nie große Wespennester, weil sie keine Staaten bilden. Sie stechen auch nicht, sie beißen nicht, sie sind nur schön. Also, falls ihr mal an irgendeiner Mauer oder Wand kleine Lehmgebilde findet - bitte nicht nervös werden, einfach kleben und leben lassen.
Ich habe ein paar Fotos und ein sehr kompaktes 16-Sekunden-Video für euch.
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Der Regen hat nicht nur Erholung für Mensch und Natur, sondern auch jede Menge Pilze gebracht.
Ja, ich weiß, eigentlich sind die sogenanten Pilze nur die Fruchtkörper, weil die Hauptsache vom Pilz meist im Boden vor sich hin wächst. Das ist das Myzel. Aber das sieht man halt selten, und wenn... naja, dann schaut es bestenfalls aus wie faserige Wurzeln. Die Fruchtkörper sind schon attraktiver.
Weitaus lebhafter war die Spitzmaus, die mir gestern über den Weg lief. Nach den Fotos kommt ein kleines Video (könnt ihr euch auch gerne mit
Ton angucken. Ich konnte nämlich nicht widerstehen und habe den hektischen
Gesellen mit geeigneter Musik hinterlegt).
Ich habe versucht, sie ein bisschen ranzuzoomen beim Filmen, aber dafür war sie eigentlich viel zu schnell.
Übrigens ist die Spitzmaus keine Maus, nicht mal ein Nager, sondern ein Insektenfresser. Wie der Maulwurf. Entsprechend plüschig ist auch ihr Pelz.
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In den letzten Tagen hab ich mich damit unterhalten, mit Wasserfarbe ein paar Insekten auf Aquarellpapier zu malen. Die einzelnen Motive sind jeweil auf DIN A6, also Postkartenformat. Das macht vor allem die Käfer tatsächlich ziemlich riesig. Nicht jedermanns Sache, Insekten im XXL-Format, aber ich mag sie.
Der Apollofalter ist dagegen ungefähr so groß wie im richtigen Leben auch. Und man sieht die Beinchen nicht...
Als Vorlage habe ich Abbildungen im Stil von Bestimmungsbüchern benutzt, aber bei den Käfern habe ich der künstlerischen Freiheit ziemlich viel Raum gewährt. Diese Käfer gibt es so in Wirklichkeit nicht. Allenfalls der grüne kommt noch recht nah an einen Rosenkäfer ran.