Na, gut, das ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber vermissen werde ich den Sommer in nächster Zeit noch nicht. Zumal jetzt der Herbst kommt, und den finde ich großartig.
Seit ich herausbekommen habe, dass ich die meisten Schnecken auf dem Friedhof treffe, bin ich da recht oft unterwegs. Dabei ist mir aufgefallen, dass kleine Gips- oder gar Plastikengelchen auf Gräbern - wie es immer so schön heißt - "im Mainstream angekommen" sind. Sie stehen, sitzen und liegen auf mindestens jedem dritten Grab und das dann gerne in Gruppen. Mein Fall sind sie nicht, aber das soll ja bitte jeder machen, wie er will.
Was ich allerdigs erheiternd finde: Wenn Schnecken auf den Himmelsboten herumschleimen. Das ist so ein netter Gegensatz.
Und weils so schön ist, hab ich auch noch ein Schneckenvideo für euch. Ohne Engel, aber dafür mit Erdbeeren.
Frage 1: Mit wem oder was hast du viel Zeit in dieser Woche angenehm verbracht?
Mit Spazierengehen. Seit mich die Vorsehung mit einem Restless-Legs-Syndrom beglückt hat, mache ich jede Menge Kilometer, aber am liebsten langsam. Radfahren oder Joggen finden die Beine meistens nicht so toll. Das Huhn ist leider nicht immer dabei, das hab ich nur zufällig getroffen.
Frage 2: Ich bin diese Woche dankbar für...?
Den Regen und die Abkühlung. Das war wirklich ein Grund zum Aufatmen!
Was gab es Schönes in dieser Woche?
Dank Regen mal wieder wache Haustiere - aber nur, bis der Regen vorbei war. Jetzt poofen sie schon wieder.
Eichhörnchen, die eifrig mit Haselnüssen beschäftigt sind
Eine hübsche Katze
und eine höchst alberne - ich hatte vergessen, dass ich den Blitz noch anhatte...
Die Schneckenpatientin hatte ihr Haus wieder repariert und durch eifrigen Verzehr von Gurke und Haferflocken an Gewicht so viel zugelegt, dass ich sie wieder in die Freiheit entlassen konnte. Schönes Leben noch!
Ein Andenkenfoto an die riesige Pfütze am Bahnhof gemacht: Ab September entsteht hier ein multimodaler Verkehrsknotenpunkt. Yeah.
Heute mit künstlicher Beleuchtung - das Tageslicht war noch ein bisschen dünn.
Es gibt Goldraute und Studentenblumen (Tagetes). Die Goldraute steckt in einer brandneuen Fischvase. Die sind ja gerade wohl modern, ich hatte bis jetzt aber nur welche in groß und neutralen Farben gesehen. In klein und blau musste ich sie aber mitnehmen - vergnügten Fischlein kann ich ja nur ganz schwer widerstehen. Und im Laden dachte ich schon: das ist die Vase für Goldraute.
Auf die Gefahr hin, dass ihr es echt nicht mehr hören könnt: Schnecken fotografieren. Zur Zeit treffe ich allerdings nur noch Wegschnecken. Alle Häuschenträger haben sich weise in ihr Gehäuse zurückgezogen.
Frage 2: Was gefällt dir im August in der Natur besonders gut?
Blümchen wie dieses, die sich irgendwie in einer kleinen Ritze zwischen Teer und Beton durchschlagen. Das ist Widerstand gegen das System!
Und was gab es sonst noch Schönes?
Ein Schild mit dem netten alten Hutmännchen anstelle eines seelenlosen Piktogramms
Störche auf dem Kirchturm
Ein örtlicher Bestatter hat sein Schaufenster außer mit Urnen auch mit Motorradmodellen geschmückt. Entweder Liebe zum Hobby oder sehr schwarzer Humor.
Das berühmte Kindchenschema: Es bedeutet, dass wir als höhere Säugetiere auf bestimmte Merkmale wie runde Köpfe, große Augen, kurze Gliedmaßen und kleine Nasen mit Brutpflegeverhalten reagieren. Was immer so aussieht, ob Mensch oder Tier, finden wir niedlich und wollen es beschützen und bemuttern.
Interessanterweise funktoniert das nicht nur Wirbeltieren.
Sogar Schneckenbabies wirken auf uns putziger als ausgewachsene Tiere.
Weil die Stielaugen im Verhältnis zum Häuschen größer sind? Oder einfach weil die ganzen Tierchen so winzig sind? Ehrlich gesagt, ich weiß nicht so recht, woran es liegt... aber irgendwas muss dran sein. Ich zumindest finde sie alle ausgesprochen süß.
(Szene nachgstellt: Dieses Beutelchen hab ich im Wald gefunden, aber vor lauter Aufregung kein Bild vor Ort gemacht. Deswegen gibt es ein Bild vom heimischen Balkonbaum!)
Drin ist ein süßer kleiner Häkelwurm als Talisman und die schriftliche Bestätigung, dass es sich tatsächlich um ein Geschenk handelt: genau mir, dem Finder, zugedacht. Ist das nicht umwerfend nett?