Freitag, 26. April 2019

Die Feuchträume

Mit der Gestaltung von Bad und Gäste-WC haben wir uns besonders viel Mühe gegeben.
In unserer alten Wohnung waren wir mit dem Bad nie so ganz glücklich - klein, weiß und bis ganz oben gefliest. Fliesen bis an die Decke fand ich früher auch mal gut, ich gebe es zu. Ich glaube, dass die Begeisterung anhielt, bis mir klar wurde, dass man die auch bis an Decke sauber machen muss. Oder man unterliegt halt doch einfach der Mode mehr als man denkt.
Aber egal, im neuen Bad sind nur noch da Fliesen, wo welche sein müssen. Ist natürlich auch billiger. Der Rest ist Raufaser in Sonnengelb.























Das wirkt ausgesprochen warm und freundlich, genau so, wie ich mir das erhofft hatte. Auch die Wandfliesen sind nicht reinweiß, sondern "Champagner matt". Die Bezeichung allein ist ja schon toll.


















Seit Milchglas abgeschafft wurde (ich glaube, das liegt an den neuen Fensterfugen. Oder halt auch wieder am Preis), muss man ja in jedes Badezimmerfenster blickdichte Folie kleben, wenn man nicht mit Gardinen rumhampeln möchte. Weil wir eine Gutschrift für den beschädigten Kleiderschrank bekommen haben, haben wir echt zugelangt und für mein Empfinden richtig teure Folie gekauft. Die war auch nicht einfacher aufzukleben, sieht aber großartig aus.























Nachdem wir uns schlau gemacht hatten, was ein vernünftiges Badezimmerschränkchen kostet, haben wir beschlossen, unseren ältesten Tisch ins Bad zu stellen. Der hat eine robuste Kunststoffplatte in freundlicher Bucheoptik, ist nicht zu groß, bietet aber genug Stellfläche für alles, was man so braucht - und die Wäschekisten passen unten drunter.
Wenn mir mal richtig langweilig ist, bastel ich noch eine Schiene für einen kleinem Vorhang, damit die Kisten nicht mehr so ins Auge fallen.


















Und weil ich ihn so großartig finde, zeige ich euch auch noch mal den Fliesenboden in seiner subtilen Pracht.























In Anlehnung an unsere tägliche TV-Antiquitätenverkaufsschau mustert mein Mann den Fliesenboden mit Expertenblick und sagt "Mettlach".
Und zum Parkettboden "Kippenheim", denn dort kommt der her. Auch das Holz ist angeblich tatsächlich aus dem Schwarzwald.























Die Gästetoilette (auch wenn man keine Gäste hat, sondern nur zu zweit wohnt, ein herrlicher Luxus!) hat leider kein Fenster.
Dafür kann man darin Bilder aufhängen, denn da duscht ja niemand. Zum Beispiel die Schöne aus Algier oder den Geschirrtuchkalender von 1975 (ohne Kalendarium, das hat jemand abgeschnitten).
Die Fliesen hier sind der Bau-Standard in der Variante "hell und warm". Mag ich auch gerne leiden, aber die Bodenfliesen sind recht rau. In einer Toilette in Ordnung, aber im Badezimmer bin ich heilfroh, dass wie da welche mit glatterer Oberfläche haben. Wenn man mal eben was weg wischen will, bleibt man nämlich an der rauen Oberfläche hängen und verbreitet Fussel.


















An der rechten Wand, also teils hinter der Tür (und folglich um das Bummsinchen drumrum) habe ich den musikalischen Pfau und zwei Kalenderblätter gerahmt und aufgehängt. Das in der Mitte von Hermann Hesse ist aus Piktors Verwandlungen, das rechts von Iwan Bilibin zeigt Baba Jagas Roten Reiter.
Ich hätte auch Baba Jaga selber gehabt, aber die war mir viel zu fies und gruselig.


















Und weil stilvolle Eleganz nun mal mein Markenzeichen ist, hatten auch noch ein paar doofe Schafe Platz.

3 Kommentare:

  1. Mit Sonnengelb an der Wand im Bad morgens in den Tag zu starten, ist doch auch was Feines. Alles neu einzurichten, finde ich spannend.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  2. Tja, das mit den Fliesen ist wirklich ein zweischneidiges Schwert. Früher gab es nicht so viele Fliesen, da schimmelte es leicht und die Wände wurden beim Duschen nassgespritzt. Denn nicht alle Zeitgenossen sind so vorsichtig, aufzupassen und nach oben hin sind die Duschkabinen ja leider offen. Insbesondere für Kinder scheint das auch ein Vergnügen zu sein!

    Ganz bis oben hinauf mag ich auch keine Fliesen mehr, haben wir aber leider auch in unserem Haus und man kann nicht alles mal eben so ändern. Sie sehen aber nicht schlecht aus, sind weiß (mit einer Bordüre), was ich am liebsten habe und so haben wir uns damit arrangiert. Es gibt zu viel anderes zu tun und es ist für uns hier nicht für immer und ewig ... insofern kann ich damit leben. Nur der Fliesen-Boden ist gelb und das mag ich leider gar nicht. Vielleicht streichen wir die mal schwarz über oder so. ;-) Rausreißen ist eine Schw.arbeit, die wollen wir uns nicht mehr antun. Irgendwann läuft es doch auf eine Wohnung hinaus.

    Stimmt, Milchglasscheiben habe ich auch schon lange nirgends mehr gesehen. Aber es gibt heute auch viele Leute, die ála Big Brother freizügig heutzutage viele Einblicke gern gewähren. Vielleicht, weil es nicht mehr in die Zeit passt ... zumindest wer weiter oben wohnt, dem kann ja so leicht keiner ins Fenster schauen, es sei denn, ein Haus steht dicht gegenüber. Gardinen im Bad finde ich auch blöd. Wir müssen nur bei sehr starker Sonneneinstrahlung und Hitze etwas vors Fenster hängen, nicht wegen der Blickdichte (davor klebt eine transparente Folie) sondern der unerträglichen Hitze wegen, da Südseite und weit und breit nichts Höheres, dass die Sonneneinstrahlung abhalten könnte.

    Liebe Grüße auch hier
    Sara

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    1. *lach* auf die Idee, den Duschkopf mal nach oben zu drehen, bin ich noch nicht mal als Kind gekommen! :D
      Fliesen rausreißen ist sogar dann schrecklich, wenn es die Handwerker machen. Das Vergnügen hatten wir mal in einer Mietwohnung - die Sauerei ist unbeschreiblich...
      Gegen die Sonne haben wir zum Glück einen Rolladen. :-)

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