Montag, 6. April 2015

Radtour mit Schafen

Nein, die Schafe sind nicht geradelt (schade eigentlich). Die kommen später.



















Heute morgen bin ich einigermaßen früh los und hab gleich im Nachbardorf einen ganz kurzen Zwischenstopp eingelegt. Da fahre ich nämlich arbeitstäglich an diesem schönen Hof mit der Madonnenstatue vorbei, aber weil da sonst immer Spaziergänger und so was unterwegs sind, hab ich mich noch nie getraut, das Gelände zu betreten. Ist ja auch denkbar privat, aber offenbar steht das Haus schon länger leer, obwohl von der Wäscheklammer bis zum Traktor noch alles da ist.
Hoffentlich renoviert das jemand, anstatt es abzureißen. Ist ja nicht so alt, dass die Decken nur 1,70 hoch wären oder so was.

Die zwei Minuten Fotografierzeit konnte ich dann leider nicht mehr einholen, weil ich eh schon zu spät dran war, und hab El Capitan mit leichter Verspätung bei ihm zuhause abgeholt.
Und mit Fingern und Zehen aus Eis. Das war ja so kalt heute morgen.


















Dann sind wir nach Endingen  im Kaiserstuhl gefahren. Ein hübsches Städtchen. Wie süddeutsche Städtchen eben hübsch sind - Türme, Bögen, Fachwerk, Barock, Geranien.


















Ich weiß auch nicht warum, aber zwischen Endingen und mir stimmen die vibrations nicht so richtig. Ist schon nett, aber - irgendwas fehlt mir da. Zu kitschig? Zu kaiserstuhlig? Ich kann es wirklich nicht sagen.

(Da renovieren sie nun irgendwo mal lieb und brav alle alten Häuser, und ich bin wieder nicht zufrieden!)



















Auf die Rückseite dieser süßen kleinen Kirche mit dem zahnreich lächelnden Wasserspeier haben frühere Stadtväter ein echt scheußliches Kriegerdenkmal pappen lassen.























Dieser teutonische Recke ist ungefähr vier Meter hoch und besiegt gerade ungerührt ein gefügeltes, ebenfalls zahnreiches Krokodil. Daraus schließe ich, dass der Typ ein St. Georg sein soll.
Und der Drache ist bestimmt der Erzfeind. Und zwar nicht der Teufel, sondern Frankreich.
Mein Gott!

Im Vergleich dazu finde ich den auch recht heroischen Bronze-Schützen, der bei uns im Dorf vor der Kirche rumsteht und der Gefallenen gedenkt, nicht nur künstlerisch gelungen sondern geradezu sympathisch.
Reisen bildet.


















Ein Stück weiter am Damm des Dreisamkanals (in der Rheinebene sind alle Flüsse und Flüsschen in ein festes Korsett gezwängt worden) amüsierte sich gerade eine Schafherde.



















Schafe finde ich unbezahlbar. Knuffig, wollig und - sie blöken!


















Übrigens wertet es die Passagen bei Radtouren, bei denen man sich nicht unterhalten kann, sehr auf, wenn man sich ab und zu freundlich anblökt. Ich kann das nur empfehlen.



















Ein Stück weiter am Rand eines Naturschutzgebiets: Gänse!
Ich hab in Deutschland noch nie wilde Gänse geshen und bin folglich schwer begeistert. Wobei mir bei diesen einige hier für Wildtiere ein bisschen zu weiß aussehen. Sonst würde ich sagen: Graugänse. Vielleicht sind es verwilderte Hausgänse?


















Kurz darauf hab ich aufgehört, Fotos zu machen, weil dann mein vorrangiges Problem war, heim zu kommen. Knapp 70 km waren so auf Anhieb wohl doch ein bisschen zu viel für mich. Macht aber nix, ich hab's geschafft.
Und das Jahr ist ja noch lang!

10 Kommentare:

  1. Respekt! Du bist ja wirklich professionell mit dem Rad unterwegs.
    Und dafür, dass Du Eisfinger hattest, sind die Bilder prima geworden.
    Die Straßenansicht von Endingen erinnert mich an einige Kleinstädte hier bei uns in M-V. Mit dem Stadttor, ganz typisch. Hier sind die allerdings meistens aus rotem Backstein gebaut worden.
    Von den Schaf- Bildern gefällt mir am besten das mit der blökenden Blondine im Vordergrund, fesche Frisur!
    Wildgänse gibt es hier reichlich, allerdings würde ich "Deine" Gänse auch für Hausgänse halten.
    Erholsamen Abend wünscht
    Edith

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    1. ...blökende Blondine im Vordergrund... (lach) - dabei ist Centi trotz Beschreibung gar nicht auf den Bildern zu sehen...

      LG, el capitán

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    2. Ich fühlte mich spontan auch gut beschrieben! ;-)

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  2. Ich hatte auch das Gefühl, die Tour war zu lang für Dich. Fing schon morgens an mit "mir ist kalt" (ist doch eher mein Part), dann kamen die negativen Äußerungen zu Endingen und am Ende hast Du nicht einmal mehr geblökt. Spätestens da wusste ich, dass 20 km weniger auch nicht geschadet hätten...
    Sorry, LG, el capitán

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    1. Und das war auch ganz allein deine Schuld! Nee, Endingen hat mir ja nun noch nie so richtig gefallen und irgendwie war ich gestern schlecht drauf. Und natürlich nix gewohnt. Aber das macht nichts - und nächstes Mal wird alles ganz anders. ;-)

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  3. Oh, echt noch nie Wildgänse gesehen? Bei uns an der Ostsee machen die ja gerne noch mal Zwischenhalt, bevor es weiter in den Süden geht. Aber auch hier in NRW hab ich schon welche gesehen. Ich mag sie. ^^

    Und die Schafe sind echt super. Ich muss dabei immer an "Glennkill" und "Garou" denken. :D Hab gestern auch eine Mini-Radtour gemacht und war kurz davor, den Schafen am Wegesrand zuzublöken. Nur die zahlreichen Osterspaziergänger haben mich dann doch abgehalten.

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    1. Nee, in Ba-Wü gibt es angeblich auch viele an irgendwelchen Badeseen, aber bei uns gerade nicht... vielleicht sind die Seen zu klein und zu verstreut oder so.

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  4. Hut ab, liebe Centi, 70km... Ich bin momentan schon froh, wenn eine Stunde Radfahren zu ebener Erde schaffe. X-) Aber immerhin erinnern sich sowohl meine Kehrseite, als auch meine Oberschenkel an die "Belastung" und quittieren nicht mit Schmerzen am nächsten Tag. *lach*

    Schafe finde ich auch einfach nur toll. <3

    Deine Gänse halte ich für Graugans-Hausgans-Mischlinge. Eine Freundin von mir hat mir so ein gemischtes Gänsepaar und ihre Nachkommen letztes Jahr als besondere "Kuriosität" oben an der Nordseeküste gezeigt. Bei Euch scheint es die auch zu geben. Aber das Du noch nie Gänse in freier Wildbahn gesehen hast, finde ich spannend. Graugänse gibt es hier in Massen, im Naturschutzgebiet sowieso, aber auch so sieht man sie hier oft auf Wiesen. Ich finde sie wunderschön. :-) Hatte auch mal ein sehr niedliches Erlebnis mit einem Jungtier. Ich war mit einer Gruppe zum Fotografieren im Naturschutzgebiet unterwegs (selbstverständlich auf den vorgesehenen Wegen ;-) ), ganz zum Schluß hatten wir uns die Wasservögel noch einmal vorgenommen. Wir saßen zu mehreren in der Hocke dicht am Teich und eine Junggans hatte irgendwie einen Narren an mir gefressen. Sie kam so dicht ran, dass ich sie hätte anfassen können, was ich natürlich nicht getan habe, pickte neugierig an der Gegenlichtblende von meinem Objektiv herum und ich war so fasziniert, dass ich das fotografieren völlig vergessen habe. :-) Ich bin sicher, die anderen aus der Gruppe haben wesentlich bessere Fotos von "meiner" Gans gemacht. ;-) Die Eltern des Jungvogels standen übrigens die ganze Zeit zwar wachsam, aber ziemlich entspannt wenige Meter weiter und beobachteten das Treiben ihres Sprösslings.

    Viele liebe Grüße
    Nessa

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    1. Oah, das ist ja voll niedlich! Die mochte dich! :D

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  5. Schafe sind wirklich super! Ich mag sie auch sehr. Und die zahnreichen Tiere gefallen mir ebenfalls.
    Meine Eltern wohnen an einem städtischen Teich, wo Wildgänse Zwischenstation machen im Frühling und Herbst. Gäste beschweren sich dann immer, dass sie frühmorgens so laut sind ... ich höre das gar nicht :D

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