Meistens male ich mit Acrylfarben. Die stinken nicht, sind mit Wasser vermalbar, preiswert und trocknen schnell. Allerdings gibt es auch Situationen, wo man an ihre Grenzen stößt: Helle Farbe über dunkle auftragen, z.B. Und wenn man etwa gedenkt, nass in nass zu malen, muss man verdammt schnell sein.
Nachdem mich aber mein letztes Bild (das ich euch genau deswegen nicht zeigen werde) ziemlich frustriert hatte, hab ich mir noch mal meine alten Ölfarben aus meiner Schulzeit angeschaut.
Nur zur Info: Ich hab vor 27 Jahren Abitur gemacht... aber tatsächlich, sie sind überwiegend noch gut. Auch das Leinöl schwappt noch munter vor sich hin. Nur ein Fläschchen mit Malmittel war eingetrocknet, aber mich hindert ja nichts daran, das einfach durch ganz normale Universalverdünnung aus dem Baummarkt zu ersetzen. Stinkt auch, passt also zu den Ölfarben.
Liebe Kinder: Wenn ihr zuhause so was machen wollt, arbeitet bitte unbedingt mit guter Belüftung. Ich bin mir sicher, dass diese Dämpfe, wenn nicht sogar richtig giftig, so doch auf jeden Fall gesundheitsgefährdend sind.
Los ging die Schweinerei. Wobei, so tragisch ist es gar nicht. Ein Tiegelchen für einen Teelöffel Öl, eins für einen Esslöffel Verdünnung und eine Palette für die Farben. Wenn man sich ein bisschen dran gewöhnt hat, und das Fenster hübsch weit offen lässt, kommt man ganz gut zurecht.
Und das Malen selber: Wundervoll.
Das geht ja viel einfacher als Acrylfarbe! Ich wusste noch, dass ein perfekter Farbübergang mit Ölfarben so leicht ist, dass man zum Übertreiben neigt - aber beinahe alles andere geht auch einfacher. Die Deckkraft ist viel besser, und sie lassen sich auch besser auftragen. Doch, Öl hat was.
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30 x40 cm |
Damit bin ich zufrieden.
(Wie immer gelingt es mir nur natürlich überhaupt nicht, die Farben im Foto originalgetreu wiederzugeben. Den Dreh habe einfach ich nicht raus. In echt sieht es... echter aus. Und viel sonniger. Also eher so wie auf dem folgenden Bild der echten Landschaft, das ich als Vorlage genommen habe.)
Für euch habe ich ein kleines "Making-of" gemacht, denn das ist ja immer viel besser als nur ein nacktes Ergebnis.
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Das Vorlagenfoto im Querformat. Gemalt habe ich sozusagen die Mitte. |
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Erste Runde Farbe und leicht ausgeformte Wolken |
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Wald im Hintergrund und ein bisschen Struktur |
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Gras, Büsche und Zaunpfähle |
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Blümchen, Schatten und Kleinkram. Fertig. |
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Wolkendetail: Das in Acryl so hinzukriegen geht fast nicht. |
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Stark vergrößert der Wald im Hintergrund. Ich mag die Birken. |
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Und noch mal ein Stück vom Vordergrund |
Also, insgesamt war das eine sehr nette Sache. Ich würde gerne dahin kommen, dass ich die Details mehr andeute und weniger penibel ausforme. Das konnte ich früher schon mal besser. An irgendeinem unbekannten Punkt habe ich wohl eine Kehrtwende gemacht und male seitdem immer kleinteiliger.
Aber ich arbeite dran.
Das ist dir doch richtig gut gelungen. Schön, dass wir den Entstehungsprozess begleiten dürfen.
AntwortenLöschenLG
Magdalena
Sehr gut gelungen! Mir gefällt es. Das Making of finde ich auch immer sehr spannend!
AntwortenLöschenKrass - und zwar krass gut... (Schnappatmung irgendwie wieder in den Griff bekommend...)
AntwortenLöschenLG el capitán
Wow, liebe Centi,
AntwortenLöschenDu kannst unheimlich gut malen. Ich habe Dein Bild zunächst für ein Foto gehalten, erst auf der Vergrößerung habe ich gesehen, dass es ein Gemälde ist, WOW, unglaublich gut!!!
Ich wünsche Dir eine wunderschöne Restwoche.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Ich möchte ebenfalls meine Begeisterung ausdrücken. Man muss schon sehr genau gucken, um es nicht für ein Foto zu halten (ich hoffe, das kommt als Kompliment an. Beim Nähen gibt es ja dieses berühmte Kompliment "das sieht ja aus wie gekauft!!" Nein, das sieht viel besser aus, gekaufte Kleidung ist oft krumm, schief und pfuschig!) Und das Making-of ist echt interessant! Sieht man ja sonst nicht, wie so etwas entsteht und konnte ich mir auch nicht so richtig vorstellen. :)
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