Medizinflaschen

Seit ich mir das letzte Mal alte Apothekerflaschen gekauft habe, sind sage und schreibe 10 Jahre vergangen. So oft findet man sie offenbar doch nicht.

Letzten Samstag bin ich mit dem Bus ins 20 km entfernte Waldkirch zum Flohmarkt gefahren. Ein Aufwand, der sich eigentlich nicht lohnt, aber ich habe immerhin drei kleine Flaschen mitgenommen (auch hier wurde mir sofort ein Sonderpreis angeboten für den Fall, dass ich alle nehme. Aber ich wollte keine 15 Stück).

Im Vergleich zu denen, die 2011 ergattert habe, sind sie nicht so alt und nicht so schön, aber dafür hatten sie einen Riesenvorteil: Bis auf etwas Staub und ein altes Klebeetikett waren sie nämlich schon sauber, vor allem auch innen.

In den beiden größeren Flaschen waren Zinkoxid mit Talkum (zincum oydatum cum talco 1+1) sowie Harnstoff (urea pura), also Pulver, deswegen haben sie diesen weiten Hälse. In der kleinen war Eukalyptusöl (oleum eucalypti).

Heutzutage müsste man übrigens einen Behälter, in dem Zinkoxid mit Talkum war, als Sondermüll entsorgen. Für unsereinen ist das Zeug recht harmlos, aber für Wasserorganismen sehr giftig. 

Das so unschuldig klingende Eukalyptusöl dagegen wird inzwischen mit einem bunten Strauß von Gefahrenhinweisen serviert: Auch gefährlich für Wasserorganismen, kann Hautreizungen und allergische Reaktionen verursachen, ist leicht entzündlich, und jetzt kommt's: 

Kann bei Verschlucken und Eindringen in die Atemwege tödlich sein.

Also passt in Zukunft bitte auf mit den Hustenbonbons...! 

(Natürlich nur Spaß: in Bonbons ist das Zeug ja nicht pur drin).

Das einzig Ungefährliche ist offensichtlich der Harnstoff - sonst hätten wir ja wohl auch ein echtes Problem.

Noch verstaubt

Abgewaschen und vom Aufkleber befreit

Schon hübsch!

Auch wenn sie nur gepresst sind, finde ich die Stopfen besonders nett.