Acrylbild im Werden: Teil 2 - Die Ufer

Damit es hier nicht langweilig wird, zeige ich euch Schritt für Schritt, wie ich ein ziemlich großes Bild male. Ziemlich groß heißt 70 x 50 cm.
Ich male mit Acrylfarben auf Leinwand. Acrylfarben sind so ähnlich wie Ölfarben, nur kann man sie mit Wasser vermalen statt eben mit Öl oder Verdünnung, und sie trocknen schneller. Was Vor- und Nachteile hat.

Teil 1, in dem der Himmel entsteht, findet ihr hier. 

Na gut, ein bisschen habe ich auch noch an den Wolken herumgefummelt. Insbesondere die Gruppe unten links habe ich nochmal geändert.
Aber vor allem habe ich mit dunklen Farben die Hügelketten im Hintergrund und die Ufer angelegt.
Wie so ein bisschen Farbe aus ein paar weißen und hellblauen Flecken eine Landschaft macht! Keine perfekte Landschaft, natürlich, aber die bisher seltsam zusammenhanglose blaue Fläche unten sieht auf einmal aus wie ein See.

Im nächsten Schritt habe ich Wiesen- und Waldpartien angedeutet. Meine bisher sehr beschränkte Farbpalette hat sich jetzt um Laubgrün und Kadmiumgelb erweitert. Je weiter entfernt die Hügel sind, desto mehr weiß und blau enthält ihre Farbe. Das gibt einen gewissen Tiefeneffekt, ganz einfach deshalb, weil unser Auge das aus dem richtigen Leben so gewohnt ist und auf einem Bild erwartet: was weit entfernt ist, scheint heller und bläulicher als die nähere Umgebung. Wenn ich es richtig weiß, kommt das daher, dass Staub und Dunst in der Luft unterwegs sind und das Sonnenlicht sich darin bricht. Je weiter weg etwas ist, desto mehr Partikel sind einfach davor.

Dann habe ich auch dem Vordergrund schon mal eine erste Farbgrundlage gegönnt und angefangen, die Bäume im Mittelgrund zu malen. Bei dermaßen vielen Bäumen wünscht man sich spontan, man hätte zu einem eher impressionistischem Stil gegriffen und müsste da nur ein paar farblich passende Tupfen hinhauen.
Leider ist das mit dem Tupfen hinhauen aber auch nicht so leicht, wie es aussieht...