Dienstag, 3. Dezember 2019

Acrylbild im Werden: Teil 1 - Der Himmel

Damit es hier spannend bleibt (na ja, soweit es jemals spannend war, was ich ehrlich gesagt bezweifle), zeige ich euch Schritt für Schritt, wie ich ein ziemlich großes Bild male. Ziemlich groß heißt 70 x 50 cm.
Ich male mit Acrylfarben auf Leinwand. Acrylfarben sind so ähnlich wie Ölfarben, nur kann man sie mit Wasser vermalen statt eben mit Öl oder Verdünnung, und sie trocknen schneller. Was Vor- und Nachteile hat.

Zunächst das "Referenzbild": Im Juli habe ich von einer erhöhten Stelle aus dieses Foto vom Schluchsee gemacht.



















Mein Ziel ist nicht, das Foto eins zu eins nachzubilden, aber man soll die Gegend schon erkennen können. Also: ähnlich soll es werden, aber natürlich nicht genau so, denn dann könnte ich mir ja auch einfach das Foto an die Wand hängen.


















Wie sich herausstellte, ist das Bemalen einer so großen Leinwand tatsächlich einfach anstrengend. Mein breitester Pinsel misst 2 cm. Da Acrylfarbe wirklich schnell trocknet, oder zumindest antrocknet, muss man da sehr fix pinseln, um einen halbwegs vernünftigen Farbverlauf hinzukriegen, und das geht auf Dauer ziemlich aufs Handgelenk. Aber für ein einziges Bild extra größere Pinsel kaufen ist auch albern. Die sind ziemlich teuer, und solche zum Wände anstreichen kann man nicht nehmen, die sind zu grob.

Dies hier ist die erste Farbschicht, die noch sehr fleckig wirkt. Mir war zuerst auch nicht bewusst, was für gewaltige Farbmengen man für große Flächen anmischen muss. Sonst hab ich immer zu viel Farbe, hier habe ich immer zu wenig.

Übrigens habe ich auch eine kleine Vorzeichnung gemacht, von der man links vielleicht noch etwas erahnen kann. Vorzeichnungen sind eine große Arbeitserleichterung, weil man die großen Bildbestandteile dann einfach schon mal vorläufig fixiert hat. Man kann immer noch was ändern, aber beim Malen hat man Hilfslinien, die einem sagen: Da hört der Himmel ungefähr auf, das Wasser geht ungefähr bis hier, und da und da sind Bäume oder Häuser.


















Nach der zweiten und dritten Schicht sieht der Himmel schon viel besser aus. Das Blau ist jetzt glatt genug, und auf der linken Seite und unten machen sich die Schleierwolken breit. Mein Himmel hat nämlich zwei Sorten Wolken: Dünne, federige Schleierwolken oben und dickere, fluffigere Haufenwolken weiter unten.
Die beiden machen zusammen eine schöne Tiefen- und Lichtwirkung.


















Einige Stunden später sind die Schleierwolken eigentlich fertig, aber an den Haufenwolken kann noch etwas gearbeitet werden.
Die Schleierwolken habe ich mit dem Borstenpinsel auf den trockenen Untergrund mit wenig stark verdünnter Farbe aufgemalt. Klingt widersinnig, oder? Also: Farbe mit viel Wasser drin, aber davon nur ganz wenig auf dem Pinsel. Das muss man recht vorsichtig machen, weil man schon etwas Druck braucht, aber sich bei zu viel Reibung die Farbe unten drunter wieder anlöst.
Für die Haufenwolken habe ich einen etwas dünneren Borstenpinsel und unverdünnte Farbe benutzt.

Am See habe ich seit dem ersten Schritt gar nichts mehr geändert.
Bis hierhin habe ich drei Farben benutzt: Titanweiß, Phthaloblau und gebrannte Umbra für die Schatten in den Wolken und im Wasser.

4 Kommentare:

  1. Das Bild sieht jetzt schon klasse aus. Bin schon sehr gespannt auf das Endergebnis. Ich male auch sehr viel mit Acrylfarben - allerdings nicht auf Leinwand, sondern auf sehr schwerem Zeichenpapier.
    LG, Varis

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  2. das hast du toll bis jetzt gemalt nah da bin ich gespannt wie es wieter geht...
    Die Wolken sind schon grossartig!
    Lieben Gruss Elke

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  3. Liebe Centi,
    die Wolken sehen beeindruckend echt aus, Wahnsinn wie toll der Himmel gemalt ist.
    Ich bin gespannt, wie das Bild aussieht, wenn es fertig ist.
    Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

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