Den folgenden Eintrag habe ich gestern Abend vor dem Fußballspiel vorbereitet und auf die Reise geschickt.
Als bei der Übertragung die Explosionen zu hören waren und dann noch der französische
Staatspräsident aus dem Stadion verschwunden war, hatte ich natürlich
ein ganz ungutes Gefühl... aber bis zu dem Zeitpunkt, als ich ins Bett
ging, war noch nichts Genaueres bekannt geworden.
Heute Morgen galt dann mein erster Blick ins Internet den schrecklichen Nachrichten aus Paris.
Jetzt
kommt mir dieser Post so dermaßen belanglos vor, dass ich wenigstens
noch dazu schreiben möchte, wie sehr ich mit den Opfern und ihren
Angehörigen und Freunden fühle.
Wie können Menschen anderen so etwas antun?
Neulich hatte ich Motiv und Gelegenheit, um mal wieder den Schlossberg in Freiburg hochzulatschen. In der viel zu warmen, aber höchst dekorativen Novembersonne.
Wenn man die richtigen Sachen in der richtigen Beleuchtung fotografiert, kann man zugegeben aus der meiner Meinung nach völlig überschätzten Stadt doch so einiges herausholen.
Gegenlicht im Herbstwald ist immer schön.
Etwas versteckt befindet sich am Schlossbergfels eine riesige Metallplatte.
Hier ruht ein Greis, der stets in freier Brust
Des Rechts der eignen Forschung sich bewusst,
Auf Menschen Satzung nimmer blind vertraut,
Still seiner Hoffnung Altar selbst erbaut.
Genossen seines Lebens, zeugt für ihn nach Wahrheit!
Du ewiger Richter, schenk uns allen Gand und Klarheit!
Christian August Hoffmann, Dr. med.
Geb. d. 27. August 1790, gest.d. 6. Dec. 1868
An sein Grösse denkt, an sein Milde,
An seines Herzens liebenswerthe Züge,
An alle Edelthaten seines Lebens.
Und auf der kleineren Tafel:
Hier ruht die beste, die treuste aller Mütter
Johanne Friederike Hoffmann
Geb. Bleymüller
geb. d. ?. Aug 1786
gest. d. ? März 1860
(Ja, das hab ich alles für euch abgetippt!)
Das steile und felsige Gelände eignet sich allerdings mal so was von gar nicht für Bestattungen, dass einem da ob des Wahrheitsgehaltes leichte Zweifel kommen.
Und siehe da, meine Freiburg-Bücher und das Internet sagen übereinstimmend, dass da noch nie jemand geruht hat. Und dass weder Dr. Hoffmann noch seine Frau jemals in Freiburg gewohnt haben.
Hobbyheimatforscherinnen glauben an hier ansässige Kollegen oder Bewunderer, die die Grabplatten aus der thüringischen Heimat Hoffmanns nach Freiburg gebracht haben.
Leider weiß trotzdem niemand mehr, was es so genau mit ihm auf sich hatte.
Jedenfalls kann man jetzt über ihn nachsinnieren, während man über Freiburg guckt.
Das hier hinter den Tanzmücken ist (wie schon auf dem ersten Bild) nicht das Freiburger Münster, sondern die Johanneskirche. Sehr schöne Neogotik.
Hier das Türmchen vom Schwabentor und im Hintergrund die Haslacher Kirche.
Und das ist das Münster. Schon ziemlich lange mit Gerüst am Turm. Trotzdem toll.
Samstag, 14. November 2015
4 Kommentare:
Ich freue mich immer über nette und konstruktive Kommentare! Vielen Dank dafür!
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Zuerst möchte ich mich Deinem Vorwort uneingeschränkt in vollem Umfange anschließen. Was ist mit unserer Welt und den Menschen eigentlich los? Hat der Rinderwahn inzwischen Menschen infiziert? Ich kann das alles nicht verstehen. Im Grunde seines Herzens möchte doch jeder Mensch in Frieden und Harmonie leben oder? Deine Bilder sind wunderschön. Die Natur kümmert's nicht. Sie malt ihre traumhaften Bilder, macht weiter wie bisher und wird sich auch zu retten wissen, wenn die Menschheit sich selbst zugrunde gerichtet hat. Wir können nur hoffen, dass letztendlich die Vernunft über den Wahnsinn siegt. Liebe Grüße Edith
AntwortenLöschenIch habe erst heute von den schrecklichen Ereignissen in Paris erfahren und bin völlig fassungslos.Wodurch wurden diese Irren derart fehlgeleitet?
AntwortenLöschenDas kann doch nichts mit Weltanschauung oder ehrlichem Glauben zu tun haben. Oder bin ich einfach zu naiv, um die Wahrheit zu erkennen?
deine Bilder, liebe Centi, sind wieder sehr schön und passen sogar irgendwie zur Stimmung.
Edith aus Rostock
Angesichts Deiner schönen Fotos geht mir so durch den Kopf, dass wir Menschen für die Natur doch nur eine kleine Episode in der Erdgeschichte sind. Aber keine besonders Ruhmreiche....
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
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