Lavendelsäckchen

Vor ungefähr drei Wochen musste ich feststellen, dass eine Sockenbaustelle, die seit vier oder fünf Jahren friedlich im Wollkorb ruhte, Mottenlöcher hatte. Mehr Schaden haben die Viecher wohl nicht angerichtet, aber Vorsorge ist besser als Nachsehen.

Das Internet behauptet, dass Lavendelgeruch Motten abschreckt. Trifft sich gut. Lavendel hab ich auf dem Balkon und zurückschneiden muss man den eh ab und zu.

Die Blüten hab ich dran gelassen, das Kraut duftet auch wie blöde.
Wenn man Kräuter zum Trocknen aufhängt, bindet man sie am besten mit einem Schnipsgummi zusammen. Das hält nämlich auch dann noch, wenn die Stängel (die neue Rechtschreibung ist gruselig) trocknen und dadurch dünner werden.

Jetzt durfte das Bündel trocknen. Ich hab es gleich in mein Nähzimmer gehängt (da, wo auch der Wollkorb steht) und das Zimmer war solange wunderbar beduftet. Nach ein paar Tagen ändert sich der Geruch und wird süßer, vanilleähnlicher... ein bisschen wie Kuchenbacken. Sehr fein.

Heute hab ich das Bündel abgehängt und mit dem Wiegemesser kleingemacht. Wer so was nicht hat, kann das Kraut auch einfach mit den Fingern zerbröseln.

Ich hab aus einem Rest Leinen Quadrate für zwei kleine Kissen geschnitten und den Lavendel eingenäht. Vorher hab ich ihn noch in Küchenpapier lose eingewickelt, damit er nicht durch den Stoff durchstaubt. Wenn der mal nicht mehr duftet, mache ich die letzte Naht eben wieder auf und fülle frischen rein.

Noch ein Starfoto, und dann ab damit in den Wollkorb, den Kleiderschrank oder die Sockenschublade.