Schick, keine Frage. |
Worum geht’s?
Olav ist einer, der professionell Menschen „erledigt“. Man könnte auch sagen: ein Auftragsmörder. Seiner Meinung nach ist das das Einzige, was er richtig gut hin kriegt, weil er für jede andere Arbeit im kriminellen Millieu ein zu weiches Herz hat. Und deshalb wird es auch schon wieder schwierig: Er verliebt sich in die Frau seines Auftraggebers. Und genau sie soll sein nächstes Opfer sein.
Als ich das Buch bekommen habe, war ich erst ein bisschen erstaunt, dass es so dünn ist. Nicht, dass die Seitenzahl nicht irgendwo stand, aber wer achtet schon auf so was? Ich hatte von Jo Nesbo sonst nur dicke Krimiwälzer gelesen, die ich früher gerne mochte. In letzter Zeit gingen mir aber die unwahrscheinlichen Handlungsabläufe genauso auf die Nerven wie die immer heftigere Gewalt. Jedenfalls – das Buch ist kürzer, und die Geschichte ist eine gute Grundlage für einen Krimi mit ein bisschen Witz.
Am Anfang hat das Buch meine Erwartungen auch echt übertroffen. Nesbo schreibt wie immer gekonnt, flüssig, intelligent und in diesem Fall eben auch ironisch und lässig, würde ich mal sagen. Cool eben. So wie in Krimis aus den 60ern, als die Helden noch echte Kerle waren und flotte Sprüche drauf hatten. Unser Held Olav hat aber noch dazu eine Schreib- und Leseschwäche und kann nicht gut rechnen (was in Anbetracht eines so gut geschriebenen Buchs in der Ich-Form nicht so restlos überzeugt). Deswegen, denkt man zunächst, hat er sich wohl überhaupt auf eine kriminelle Karriere verlegt. Er ist ja ein richtig netter Kerl und hätte auch was anderes machen können. Leider erfährt der Leser dann aber bald, dass der gute Olav einen gewalttätigen Vater und eine alkoholkranke Mutter hatte. Schwere Kindheit halt. Und mit der Schilderung seines ganzen traurigen Lebensweges geht die angenehm muntere Tonart flöten und wechselt ins zunehmend Tragische (und Grausame).
Es kommen schon noch ein paar nette Szenen, aber insgesamt verliert das Buch gegen Ende. Die Geschichte ist in sich zwar stimmig, aber wer schon ein paar Krimis gelesen hat, kann sich ungefähr ausrechnen, was passieren wird - und liegt damit auch richtig.
Trotzdem, insgesamt ist das Buch fluffig zu lesen und keine Zeitverschwendung.
"Hope he paid in advance" |
Mein Fazit:
Ein netter Krimi, der leider sein anfängliches Niveau nicht ganz durchhält.
Durch die recht einfache Sprache ist die englische Übersetzung auch gut geeignet für Leute, die Englisch lesen üben möchten.
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