Ich geb offen zu, dass ich keine Ahnung von Metal habe. Das bedaure ich bis zu einem gewissen Grad, weil ich mir sicher bin, dass sich da viel Musik versteckt hält, die mir gefallen könnte. Aber ich hab einfach keine Lust das Riesenfass Metal mit seinen zig Subgenres zu öffnen. Das ist bestimmt noch viel schlimmer als das Wave-und-Gothic-Fass.
Trotzdem kann man sich ja ab und an eine CD kaufen oder auf gut Glück ein Konzert besuchen. Das haben wir gestern gemacht - bei 16 Euro pro Nase für drei Bands kann man schließlich nicht so viel falsch machen.
Gegeben wurden im Cräsh in Freiburg Je aus Frankreich, Falloch aus England und Lantlôs aus Deutschland.
Je waren die Vorband und firmierten wie alle andern auch unter Post Black Metal. Ich wusste bislang nicht, dass es Post Black Metal gibt, aber offensichtlich ist das so. Außerdem hatten Sie den Zusatz "depressive".
Ich war jedenfalls froh, mein Ohropax dabei zu haben. Heiland, war das laut!
Je fand ich wacker - für meinen Geschmack vielleicht eine Spur zu böse, und eventuell brauchen sie auch noch ein bisschen mehr Auftrittspraxis, aber man konnte sich das alles gut anhören, keine Frage.
Die nächste Band waren dann Falloch. Die hatten den special Zusatz "Shoegaze". Ich hab's mir vorsichtshalber noch mal erklären lassen, konnte das aber nicht so recht wiederfinden.
Da war ich etwas hin- und hergerissen. Die Musik war sehr melodisch, flächig, teilweise fast schon kitschig, aber echt gut gemacht, nur der Gesang war sehr speziell. Auch sehr melodisch, und der Sänger kann das auch richtig, aber das hatte was von diesen Rentierhirten in Finnland... und das ist für mein Gehör leider ganz schwer zu ertragen.
Und dann kamen noch Lantlôs. Ich sage versehentlich immer Lautlos, aber das sind sie ganz bestimmt nicht. Ohropax blieb meine Rettung.
Lantlôs hatten auf dem Plakat gar keinen Zusatz, die waren nur Post Black Metal. Stimmte für mein mittlerweile enorm gereiftes Empfinden auch - weder arg böse, noch an der Filmmusikgrenze, noch hat jemand gejoikt.
Dafür mit ziemlich vielen Musikern, die schon von weiter weg deutlich jünger aussahen als ich.
Von näher dran waren sie deutlich sehr viel jünger.
Praktisch noch Kinder.
Kinder mit Vollbärten.
Oder wie man mein Mann es mit melancholischem Blick auf die Bühne formulierte: Scheiße, bin ich alt!
Aber was macht das schon? War ein schöner Abend. Gute Musik und eine sehr angenehme, entspannte Atmosphäre. Kein Rempeln, kein Pöbeln, keine Alkoholausfälle, nur nette, höfliche Leute.
Gerne wieder.
Samstag, 27. September 2014
5 Kommentare:
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Wow... ich bin glaube ich zu lange aus der aktiven Metalszene heraus, denke ich... Post Black Metal? nie davon gehört. Und Shoegazer??? Öööööhm...
AntwortenLöschenAber egal, Haupsache gutes Konzert.
Which reminds me, das hätte ich auch gerne nochmal...
Kunden, die dieses Produkt kauften, interessierten sich auch für: Alcest, Agalloch, Fen, Sólstafir :)
AntwortenLöschenOh, mein ganz persönliches Profil! :D Danke!
LöschenOh ja, diese ganzen Schubladen - ich steige da auch nicht durch:
AntwortenLöschenMelodic Death Orchestral Metal mit Einflüssen von....Ja, ist klar.
Ohropax sind für mich auf Konzerten [Gestern: Ruhrgewalten - ich bin von dem "Veranstaltungsnamen" immer noch ganz begeistert...] ein Muss, ich möchte mir mein Gehör doch noch erhalten - und meistens klingt es gedämpft auch etwas besser ;)
Hihi, "Ruhrgewalten" ist toll! :D
LöschenJa, mit Ohropax klang es tatsächlich besser... dann ist das ja meiner Meinung nach einfach zu laut, aber das muss wohl so.