Freitag, 1. August 2014

Produktvergleich: Ärmellose Radtrikots

Seit ich wieder Rad fahre, hab ich mir einige Gedanken zum Thema Sportbekleidung gemacht. Lohnt es sich, so was zu kaufen? Im Discounter oder im Fachgeschäft? Was sollte man ausgeben und was lieber sparen?

Weil ich relativ viel und relativ lange Strecken fahre, finde ich für mich eine gewisse Ausstattung an Sportklamotten sinnvoll.  Ich trage (was mich zugegeben erstmal Überwindung gekostet hat) tatsächlich ganz gerne die elastischen, engen Sachen aus Kunstfasern.

Vor ein paar Monaten hab ich mir online ein für meine Verhältnisse teures, ärmelloses Radtrikot von Pearl Izumi bestellt. Enganliegend mit eingearbeitetem Bustier.
Kaum war es da, gab es woanders ein ähnliches Oberteil von Puma reduziert. Das ist nicht zum Radfahren konzipiert, sondern für Gymnastik oder Yoga, aber deswegen kann ich das ja trotzdem anziehen.


















Links in Türkis Puma für ca. 5 Euro,
rechts in Violett Pearl Izumi für ca. 50 Euro.
Für alte Knochen wie mich, die immer noch in D-Mark umrechnen, ist das echt ganz schön viel Asche. 100 Mark für ein Hemdchen!

Was gleich ins Auge fällt: Puma ist kaum tailliert. Pearl Izumi wird dagegen zur Hüfte hin weiter.
Das allein ist für mich echt ein dickes Plus, weil ich eine Taille mein eigen nenne und diese gerade geschnittenen Teile unweigerlich hochrutschen. Ist bei Violett viel besser.

Bei beiden Oberteilen ist der Auschnitt nicht zu tief und enganliegend - sehr gut gegen unfreiwilliges Insektensammeln.


















Werfen wir einen Blick auf die Verabeitung.
Bei Puma ist das Band, mit dem der Hals- und Armausschnitt eingefasst ist, an den Enden ein bisschen lieblos zusammengehauen. Bei Pearl Izumi muss man suchen, um das Ende überhaupt zu finden.
Da hängt auch noch nirgends ein Fädchen raus. Bei Puma schon.

Auch der Stoff ist bei Puma dünner. Das ist bei hohen Temperaturen kein Fehler. Allerdings sieht man Schweißflecke sehr deutlich - aber da das 1. für Yoga gedacht und 2. helltürkis ist, kann ich das gerechterweise auch nicht vergleichen.


















Und das Innenleben?
Die eingenähten Bustiers waren für mich kaufentscheidend. Wenn frau bei 30° oder noch heißer rumradelt und einen BH trägt, sammeln sich dadrin zwei kleine Stauseen. Und die schmalen Träger sind auch kein Ausbund an Bequemlichkeit.
Bei Puma ist einfach das obere Teil mit dünnerem Stoff hinterlegt und unten ein breites Elastikband eingenäht. Bei Pearl Izumi ist das Ganze zusätzlich ein bisschen geformt und aus elastischem, aber stabilen Gewebe.

Der Halt ist für mich mit B-Cup bei beiden Trikots völlig ausreichend.
Pearl Izumi macht allerdings immerhin ein bisschen bella figura, Puma drückt einfach nur platt.
Und weil ich ja auch auf dezentes Auftreten Wert lege, soll nicht unerwähnt bleiben, dass man bei Puma mit den dünnen Stöffchen sehr wohl sieht, wenn es zum Beispiel mal kühler wird. So bleiben Igelnasen nicht verborgen.
Da zieht auch das Argument mit der falschen Sportart nicht - auf dem Rad bin ich ja vornübergebeugt, meistens allein unterwegs und sonst schnell vorbei... Gymnastik oder Yoga würde ich (zumindest in einer Gruppe) mit dem Ding an nicht machen wollen.

Bei Pearl Izumi kann da nichts passieren. Die Stoffe sind wesentlich fester.

Was allerdings auch einen Nachteil hat: Das An - und vor allem das Ausziehen, wenn man verschwitzt ist, ist bei Pearl Izumi ein akrobatischer Akt.



















Nicht so entscheidend, aber doch erwähnenswert: Die Logos sind bei beiden Trikots schön klein und dezent. Den springenden Puma halte ich ja für das gelungenste Markenzeichen, das es überhaupt gibt.
Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, wie viele Wäschen der wohl noch übersteht.
Der Schriftzug bei Pearl Izumi sieht dagegen unverwüstlich aus.

Also, ist das Pearl Izumi-Trikot den zehnfachen Preis wert?
Fast. Es ist wirklich toll, bis auf das erwähnte Ausziehproblem. Aber 50 Euro würde ich wohl doch nicht noch mal ausgeben. So zwischen 30 und 40 jederzeit. Ich würde wahrscheinlich warten, bis ich so eins in der Art noch mal reduziert bekomme. Das kommt auch der inneren Jägerin entgegen.

Und Puma für 5 Euro?
Na, was kann man für den Preis schon falsch machen? Man muss es pausenlos nach unten ziehen und wenn das Wetter umschlägt, ist man über was zum Überziehen aus mehreren Gründen glücklich - aber sonst bin ich damit soweit ganz zufrieden. Noch eins würde ich mir allerdings nur kaufen, wenn ich nichts Besseres bekomme.

4 Kommentare:

  1. Ich fahre nicht professionell genug Rad, um solche Trikots zu brauchen, aber den Vergleich fand ich wirklich interessant!

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  2. Könnte man das Pumahemd nicht noch auf Taille umnähen?

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    1. Im Prinzip schon, aber da bräuchte ich zusätzlichen Stoff. Und ob es sich lohnt, dafür was zu kaufen - also da bin ich etwas skeptisch. ;-)

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