Ab sofort gibt es wieder kurze, knackige Buchbesprechungen über die
Bücher, die ich im vergangenen Monat gelesen habe. Oder, dank Blogpause, im
vorvergangenen.
Hinweis:
Da es einige der Bücher, die ich hier vorstelle, noch aktuell
im Handel gibt, kann es sein, dass es sich bei diesem Beitrag um unbezahlte und unaufgeforderte Werbung handelt. Macht aus dieser Info, was ihr wollt (und
bedankt euch beim Gesetzgeber dafür, dass ich hier unsinnige Hinweise posten
muss).
Stefan Ulrich: Die Morde von Morcone 😣
Meiner Meinung nach wird das jetzt echt keine Werbung: Ihr könnt euer Geld
auch nehmen und einfach aus dem Fenster schmeißen, anstatt euch das Buch zu
kaufen. Und das sage ich ungern, weil es ein Weihnachtsgeschenk war! Wäre Herr Ulrich nicht bereits bekannt, hätte er dafür keinen Verleger
gefunden. Inhalt: Frustrierter Deutscher mittleren Alters mit zu viel Geld und selbstgebackenem
Eheproblem hockt in Italien, bandelt mit jüngerer Frau an (ich würde meinen
rechten Arm dafür geben, wenn es ein einziges Mal eine gleichaltrige oder
ältere Frau wäre) und wird in eine ebenso abstruse wie vorhersehbare Mordserie
verwickelt.
Mária Szepes: Der rote Löwe 😔
Ein eigenartiger Roman mit satten 700 Seiten. Ein junger Mann begeht
einen Mord, um an ein Mittel zu gelangen, das ihm ewiges Leben verheißt. Zur
Läuterung wird er durch die Jahrhunderte hindurch immer wieder geboren. Das
Buch ist nicht schlecht, aber es ist im Gegensatz zu den meisten Fantasyromanen
in weiten Teilen recht ernst gemeint und bis auf eine wirklich boshaft-gute (aber
leider recht kurze) Passage völlig humorfrei. Eine Menge Rosenkreuzer, Alchemie
und Seelenwanderung. Was dem Buch fehlt, ist eine gewisse professionelle Distanz
zum Stoff. Es wurde während des zweiten Weltkriegs geschrieben. In dieser Zeit
starb auch noch ein neugeborenes Kind der Autorin, also hatte sie wohl wirklich
viel Schlimmes zu verarbeiten. Durch ihre esoterische Weltsicht hat sie diesen
Ereignissen vielleicht einen Sinn abringen können. Der Roman ist vermutlich vor allem deswegen
bekannt geworden, weil die kommunistische Regierung Nachkriegs-Ungarns paranoid
genug war, ihn verbieten zu lassen.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das nochmal lesen werde.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das nochmal lesen werde.
Renate Hagen: Die Feuersäule 😊
Gleiche Zeit, anderer Ansatz. Die Autorin beschreibt in ihrem kurzen
Text, wie sie mit ihren Kindern gegen Ende des Krieges aus den ehemals
deutschen Ostgebieten fliehen muss. Von ihrem Mann wird sie schon vor der
Flucht getrennt, Haus und Hof wird sie nie wiedersehen, und ihre Kinder werden,
als ein neuer Wohnort gefunden ist, bei anderen Leuten einquartiert. Halt gibt
ihr und ihrer Familie dabei der Glaube an Gott. Sehr schlicht, sehr persönlich
und irgendwie beeindruckend.
Elke Marion Weiß: Triangel 😊
Im weiteren Sinne ein Heimatkrimi aus dem Kaiserstuhl. Geschrieben
ausschließlich aus der Sicht der Protagonistin, einer Künstlerin Ende 30, die
sich mit hoher krimineller Energie und ohne die geringsten Skrupel durchs Leben
mogelt. Oder im Notfall mordet. Man kann ihr aber nicht so richtig böse sein. Eher
hat man so das Gefühl, na ja, es ist natürlich nicht OK, aber irgendwie ist die
Idee auch gar nicht so schlecht… Gegen Ende werden die seltsamen Zufälle und
skurrilen Verwicklungen allerdings ein bisschen zu viel. Da hätte die Autorin
ein oder zwei Schnörkel einfach weglassen sollen. Trotzdem spannend, lustig und
flott geschrieben.
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