Freitag, 4. März 2016

Frühling auf Knopfdruck

Wahrscheinlich erzähle ich euch gar nichts Überraschendes, wenn ich zugebe, dass ich seit meiner Jugend zu Depressionen neige. Vor Jahren hab ich dann schließlich mal eine Psychotherapie gemacht, die gelinde gesagt kontraproduktiv wirkte, und musste anschließend für ein paar Monate in eine psychiatrische Klinik. Hinterher hatte ich dann nochmal zwei Jahre Therapie, und ich hab auch später immer mal wieder Medikamente verschrieben bekommen.

Psychopharmaka sind zwar bei Weitem nicht so schlimm, wie ich früher dachte, aber gerade gerne nimmt man so was natürlich auch nicht. Ich werde davon immer unglaublich müde und unglaublich hungrig.

Obwohl ich an sich den Winter als Jahreszeit mag, wenn er mit ordentlich Schnee und Eis daherkommt, fehlt mir ganz einfach das Tageslicht. So ein Pseudowinter wie dieser, in dem es nie so richtig kalt, dafür aber gerne trüb und nass ist, macht das nicht besser. Dann noch Stress im Büro, und flupp, ist die Laune im Keller und das Seelchen klein und hässlich.

Dagegen hat mir der Onkel Doktor was aufgeschrieben, was vermutlich keine Nebenwirkungen hat: Eine Tageslichtlampe.























In Skandinavien benutzen sie diese Dinger auch, und wenn sich jemand mit Winterdepressionen auskennt, dann ja wohl die Jungs da oben.
Die Lampe stellt man irgendwo neben sich, nicht zu weit weg, macht sie für ein Stündchen am Tag an, und zwei Wochen später ist man glücklich.
Sagt mein Psychiater.

Übrigens ist es in meinem Büro nicht dunkel, und draußen auch nicht. Da regnet es zwar, aber drinnen hab ich die helle Deckenbeleuchtung an.























So sieht das eigentlich aus. Aber die Tageslichtlampe ist so dermaßen hell, dass auf dem Bild alles andere ziemlich duster wirkt.

Geblendet wird man nicht, aber es ist schon ein bisschen ungewohnt, neben so einer hellen Lichtquelle zu sitzen. Übrigens kann man das Licht auch dimmen. Ich schalte aber mal vorsichtshalber auf voll Stoff. Viel hilft viel, nicht wahr?

Weil mir die Lampe vom Arzt verschrieben wurde, musste ich sie nicht mal selber bezahlen. Hätte ich aber gemacht - falls es hilft, ist das schließlich gut angelegtes Geld.

Ich werde berichten, ob das Teil bei mir was bringt.























Falls nicht, kann ich es immerhin brauchen, wenn ich mal was abpausen möchte... das sind die guten, dickeren Notizzettel mit 80g pro Quadratmeter Papiergewicht.
Durchsichtig wie Butterbrotpapier.

13 Kommentare:

  1. willkommen im Club.
    ich weigere mich allerdings vehement chemsiche Antidepressiva einzunehmen, Citalopram habe ich mal genommen, es war die Hölle.

    ich nehme nun schon seit längerem wieder Laif 900 (JOhanniskraut) und trinke 3xtäglich 10ml Hafersaft von Schönenberger, habe auch wieder meine tageslichtlampe (Gewinnspiel sei dank !!!) in Gebrauch und merke wirklich einen Unterschied :)

    ich bin auch der Ansicht, dass selbst das beste Antidepressivum nicht helfen kann wenn das Leben es nicht zulässt: wenn andere Baustellen in ihrem Leben habe, kann man bei mir zur Zeit schon von Trümmerhaufen reden...

    ich hoffe die Tageslichtlampe hilft dir !
    alles Gute und viel Kraft

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    1. Das ist ja (meistens) das Dumme: Man ist ja nicht ohne Grund depressiv geworden. Irgendwann mag die Krankheit schlimmer sein als die Ursache, aber das macht es auch nicht leichter. =/
      Pass auf dich auf, ja?

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  2. Über eine Tageslichtlampe hatte ich schon mal nachgedacht, bin dann aber wieder von abgekommen. Es würde mich deshalb wirklich interessieren, ob das Dingens was bringt.
    Die Hoffnung stirbt zuletzt, deshalb...viel Glück damit!
    Edith

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    1. Irgendwie fehlt mir noch ein bisschen der Glaube, dass eine elektrische Lampe richtiges Sonnenlicht erstzen kann. Aber wer weiß, vielleicht hilft es ja echt.

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  3. Wie sieht es mit Vitamin D aus? Bringt Manchem viel!
    Lieben Gruß
    Gabi

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    1. Hab ich mal ausprobiert, aber nichts von gemerkt. Allerdings haben mir auch schon viele Leute erzählt, dass ihnen das was hilft. =)

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    2. Wollt ich auch grad vorschlagen, allerdings habe ich meins aus Frankreich mitgebracht, da dort das Vitamin D höher dosiert ist. Hier kriegt man ja nur Wasser in Apotheken. Ich nehme es, und nach einer halben Stunde bin ich wach und fühle mich auch von der Stimmung her gleich besser.

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  4. Ich drücke dir die Daumen, dass dir die Tageslichtlampe gut hilft.

    Liebe Grüße,
    Sabrina

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  5. Hallo Centi,

    ich bin zwar nicht im herkömmlichen Sinne depressiv, aber schon mal Sternzeichen Fisch, also von Natur aus mal himmelhoch jauchzend, mal zu Tode betrübt und obendrein anscheinend noch hochsensibel. Hormonell bedingt habe ich auch öfter stimmungsmäßige Achterbahnfahrten und eine medikamentenbedingte Depression (durch Cortison) habe ich auch schon erlebt. Seither habe ich zumindest eine ungefähre Vorstellung, wie sich das eine "echte" Depression anfühlen muss und habe wirklich Hochachtung vor Menschen, die mit diesen inneren Dämonen ihr Leben lang kämpfen.

    Ich bin absolut kein Fan von Medikamenten, ich hasse das Gefühl von Kontrollverlust, kann mir aber gut vorstellen, dass so eine Tageslichtlampe, wie Du sie da jetzt hast, hilft. Ich selber mag das trübe Licht dort draußen gerade auch gar nicht und merke an Tagen, an denen die Sonne scheint deutlich, wie meine Laune steigt. :-)

    Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du mit der Lampe positive Erfahrungen machst.

    Ganz liebe Grüße
    Nessa

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  6. ...und gibt es da auch Sonnenbrand? ;)
    Wirkt zumindest auf dem Bild so, meine Güte, was für eine Sonne!

    Ich bin gespannt, ob du uns berichten kannst, dass es wirkt.

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  7. Hättest du sie selbst zahlen müssen, was hätte die Lampe denn dan gekostet?

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    1. Gibt's online zwischen 130 und 150 €. Im Fachhandel eher teurer. Mein Arzt meint, die hätte derzeit das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.

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Ich freue mich immer über nette und konstruktive Kommentare! Vielen Dank dafür!
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