Donnerstag, 22. Oktober 2015

Blasiwald

 















 
















Einen Bericht über ein süßes Schwarzwalddorf mit den Bildern von der Schluchseestaumauer beginnen zu lassen, ist eigentlich ein bisschen gemein.

Aber Blasiwald liegt halt unterhalb der Talsperre, deswegen kommt man da auf jeden Fall dran vorbei oder muss drüber.























Als Fußgänger kann man diesen schicken Waldweg von der Staumauer bis zum Dorf gehen - ist gar nicht weit, und der Wald ist dort überall sehr schön. Und sehr viel.








































Klar findet da ab und zu mal auch mal eine ordentliche Holzhauerei statt...


















Blasiwald besteht aus ein paar winzigen Teilorten mit Wohnhäusern, Ferienhäusern und Bauernhöfen. Der Name stammt vom Kloster St. Blasien, von dem aus die Gegend besiedelt wurde.

Mit auf dem Bild ist das Gasthaus "Zum Lochheiri", das ich, nach zugegeben nur einmaligem Besuch, unbedingt empfehlen möchte. Sehr gutes Essen (mit selbstgebackenem Kuchen) zu völlig vernünftigen Preisen, ein moderner, aber gemütlicher Gastraum und eine freundliche Wirtin.

Der Namensgeber Lochheiri hat leider keinen Wikipediartikel. Das war ein Wilderer im 19. Jahrhundert, der im Blasiwälder Ortsteil Loch lebte, 14 Kinder zu ernähren hatte und schließlich von Waldaufsehern erschossen wurde - ungesühnt, natürlich, wie das damals so üblich war. Ein bisschen so wie der berühmte bayrische (schreibt man das jetzt echt mit y und trotzdem ohne e?) Wildschütz Jännerwein.


















Durchaus möglich, dass das da im Vordergrund auch einer von den mehr oder weniger gut erhaltenen Steinkreisen ist. Meiner Meinung nach sind das eher unspektakuläre Werke von Viehhirten, aber man kann natürlich auch an die Steinzeit oder die Kelten und geheimnisvolle Riten glauben. Kraftorte und so.


















Ein neuerer Kraftort, wenn man so will, ist die katholische Kirche Maria Königin des Friedens aus den 1950er Jahren. Also damals neu gebaut, nichts Altes abgerissen oder so.























Mit ihrer schlichten weißen Fassade und dem einsamen Standort wirkt die auf mich irgendwie amerikanisch. So ein bisschen wie bei November Rain.


















Der Inneraum ist auch sehr schlicht. Gefällt mir ja ausgezeichnet.
Als noch nicht jeder Erwachsene sein eigenes Auto hatte und der sonntägliche Kirchgang noch eine Selbstverständlichkeit war, war man natürlich froh darüber, nicht mehr nach Schluchsee oder St. Blasien latschen zu müssen (wobei es zu der neuen Kirche auch ziemlich streng den Berg hoch geht...)
Allerdings muss ich ja sagen, dass ich so meine Zweifel habe, ob die Blasiwälder eine so große Kirche jemals vollgekriegt haben. Die Zeiten mit den 14 Kindern waren da ja auch schon vorbei.























Die ehemals katholische Thomas-Kapelle wurde, nachdem die neue Kirche fertig war, großzügigerweise den evangelischen Christen am Ort geschenkt.


















Obwohl wir schon so oft am Schluchsee waren, hatten wir Blasiwald vorher noch nie besucht.
Dabei ist die Landschaft richtig schön, ich habe tatsächlich einen echten Hirsch im Wald gesehen und dann wie gesagt das gute Essen... wir werden bestimmt wieder kommen.


3 Kommentare:

  1. Sehr schöne Aufnahmen!
    Total begeistert bin ich allerdings von der "Holzhauerei". Sowas gibt es bei uns nicht, jedenfalls nicht den Begriff.
    Edith

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    1. Ja, das fanden wir auch super... bei und steht meistens "Holzarbeiten" auf den Schildern. =)

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  2. Ja, zum Glück ist unsere wunderschöne Heimat noch ein Geheimtipp ;-)

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