Was mir persönlich an Berlin am besten gefällt, sind ja eindeutig die Friedhöfe. Tut mir leid. Zweifellos bietet die Stadt für geselligere Charaktere mehr.
Ich bin einfach froh, wenn das Gewusel und der Lärm mal ein bisschen nachlässt.
Außerdem haben sie da echt schöne Statuen. Teils lebensgroß, teils kleiner, aber wirklich sehr hübsche Sachen dabei.
Einige verbreiten ja eine gewisse subtile Erotik.
Ich meine, man bleibt bei Besinnung, aber für einen Friedhof... also irgendwie schon, oder?
Dieser Jüngling bewacht ein Vogelnest in seiner Armbeuge. Das ist ja echt nett.
An dieser Dame finde ich weniger das Negligée bemerkenswert, sondern die Tatsache, dass sie sich nicht mit dem Ellenbogen auf diesen Sockel stützt.
Entweder macht sie das schon seit hundert Jahren nicht, oder der Sockel wurde mal ersetzt und passt jetzt nicht mehr ganz.
Und weil wir schon bei den Engeln sind, möchte ich euch die beiden singenden Pausbacken nicht vorenthalten, die an einer Kirche eine Ziersäule tragen.
Vielleicht nicht unbedingt hübsch, aber gut genährt.
Und zum Abschluss der Grabstein für Heinrich Roller.
"Ihrem Meister seine Jünger in Dankbarkeit und Verehrung"
Mit Bronzetante.
Also so was in der Art hätte ich ja dann auch mal gerne!
"Der verehrten Centi ihre Leser in ewiger Dankbarkeit" oder so. Mit einer Bronzeratte oben drauf.
Wenn ihr dann vielleicht zusammenlegen könntet? Denn der Centi ihre Leser seid ja wohl ihr.
Na gut. Ich hoffe ja, dass ihr euch da in absehbarer Zeit noch nicht entscheiden müsst.
Übrigens war Heinrich Roller nicht der Erfinder des gleichnamigen Möbel-Mitnahme-Marktes, sondern einer Stenographieschrift. Das sind dann zweifellos die schwungvollen Schnörkel auf dem Stein.
Dienstag, 8. September 2015
5 Kommentare:
Ich freue mich immer über nette und konstruktive Kommentare! Vielen Dank dafür!
Antworten auf ältere Beiträge moderiere ich, damit mir nichts durch die Lappen geht. Deswegen kann es da schon mal länger dauern, bis dein Beitrag erscheint.
Datenschutzhinweise stehen im Footer ganz unten auf der Homepage. Mit der Nutzung dieses Kommentarformulars bestätigst du, dass du mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden bist.
Mit einem Klick auf den Button «Veröffentlichen» bestätigst du, dass dir die Datenschutzerklärung meiner Website bekannt ist und dass du dieser zustimmst.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Danke für die tollen Fotos, ich mag Friedhöfe auch sehr gern.
AntwortenLöschenKennst Du diese Seite?
http://www.knerger.de/index.html
Da kannst die Grabstätten vieler prominenter Personen anschauen.
Liebe Grüße, Juliane
...wunderschöne Aufnahmen... ich habe zwei Bildbände über Friedhofsfiguren - und deine Bilder stehen ihnen in nichts nach :)
AntwortenLöschenDanke! Ich glaub, die beiden hab ich auch. =)
LöschenAber, aber... Berlin hat auch tolle Museen! Immerhin ein Funken Lokalpatriotismus trage auch ich in mir. :D
AntwortenLöschenWobei die Friedhöfe natürlich auch sehr ansprechend sind, deine Bilder noch viel mehr. Etwas erinnern mich die erotischen Untertöne an meine Vorlesung im letzten Semester: pietistische Kirchenlieddichtung der dänischen Aufklärung beinhaltete z.T. sehr innovative und unter anderem erotische Liebesmetaphorik, um die innige Verbindung zu Jesus bzw. Gott zu illustrieren, in etwa frei nach dem Motto "Der Zweck heiligt die Mittel". Vielleicht hat sich das der Bildhauer, der an einigen dieser Statuen arbeitete, auch gedacht.^^
Bestimmt! Für Museen hätte ich mich nur besser vorbereiten müssen, Friedhöfe findet man auch ohne Google und mit Umsonst-Stadtplan... na ja, und wenn es nicht regnet, bin ich dann eigentlich auch lieber draußen. ;-)
Löschen