Donnerstag, 20. November 2014
Glottertal - I did it.
Als ich den Schwarzwald noch nicht kannte, hab ich ihn für keine schöne Gegend gehalten. Das liegt am Klischee. Vor dem geistigen Auge entstehen unwillkürlich Reisebusse, Wanderstöcke, Kuckucksuhren, Bollenhüte und Kirschtorten.
Man muss auch ehrlich sagen, dass es Ecken gibt, die für mein Empfinden die Schmerzgrenze weit überschreiten - Titisee, Hinterzarten, der Feldberg oder eben das Glottertal.
Allerdings gibt es auch recht ruhige Gegenden im Schwarzwald.
Und selbst an den Tempeln des Massentourismus kann man der Landschaft noch was abgewinnen, wenn man sich entweder jenseits der ausgewiesenen Wanderwege bewegt, oder im November bei Nebel rummarschiert.
Letzteres haben wir heute gemacht - wir waren Wandern im Glottertal.
Das Dorf ist ziemlich - nun ja.
Aber der Wald ist toll.
Wir haben ein Eichhörnchen und ziemlich viele Waldmäuse gesehen. Die legen wohl gerade Vorräte an.
Und selbstverständlich gibt es auch im Glottertal Pilze!
Als wir und die Route im Internet ausgeguckt haben, war ich sofort davon angetan, weil der Weg an zwei Gebäuden im Waldrand entlangführte, die mir auf der Satellitenaufnahme schon interessant vorkamen.
Eine verfallende Halle, die mal irgendwas Technisches gewesen sein muss. Glaube ich. Einen Stall baut man ja nicht so aufwändig am Hang, und nach Stall sieht es auch nicht aus. Ich hätte auf Kraftwerk getippt, weil da aber nur ein ganz kleiner Bach ist, wüsste ich nicht so ganz, wo die Energie herkommen sollte.
Und daneben ein kleines Häuschen, wo vielleicht der Aufseher oder der Hausmeister gewohnt hat.
Ich hätte mich da ja gerne noch länger umgeschaut, aber wir mussten ja weiter, und dämmerig wurde es auch schon.
Obwohl ich ja sonst vor so ziemlich allem Angst hab - verlassene Gebäude ziehen mich unwiderstehlich an. Auch wenn sie ein bisschen gruselig sind.
Das Internet hat mich mal wieder enttäuscht. Die Häuser liegen keinen Kilometer oberhalb der berühmten "Schwarzwaldklinik" (da sind wir auch noch dran vorbei gelatscht) und stehen ganz bestimmt in direktem Zusammenhang damit, und ich hab trotzdem nicht rausgekriegt, was da denn nun mal war.
Der Weg über die Wiesen zurück ins Tal war auch ganz hübsch. Ohne Nebel hätte man da bestimmt auch noch Aussicht gehabt.
Also, wir halten fest: Das Glottertal tut auch nicht weh.
Oder nur stellenweise.
2 Kommentare:
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Außer den Reisebussen finde ich ja keine Deiner Assoziationen schlimm! Erst mit Wanderstrock wandern und dann Kirschtorte unter einer Kuckucksuhr futtern, während Bollerhutdamen vorbeiflanieren - das fände ich sogar ganz toll ^^
AntwortenLöschenLiebe Centi,
AntwortenLöschenschöne, melancholische Bilder. Soweit sind die Reisebusladungen wohl nicht gekommen? Deine Faszination für alte Gebäude kann ich gut verstehen (solange man sie nicht selbst renovieren muss...).
Ein schönes Wochenende!
Deine Sarah