So.
Das Futter ist drin.
Es wirft im richtigen Leben auch bei weitem nicht so viele Falten, ich musste nur mit Blitz fotografieren. Das Tageslicht wurde ja irgendwie abgeschafft oder so.
Übrigens heißt das, dass ich keine Applikation auf den Rücken gemacht habe. Alles, was ich ausprobiert habe, sah zu albern oder zu unprofessionell aus. Außerdem - let's face it: ich möchte die Jacke ja auch öfter im Alltag tragen und nicht nur maximal zweimal im Jahr auf irgendwelchen Festivals. Da reichen die Fransen an Extravaganz eigentlich aus.
Aber noch mal kurz zum Schaffensprozess. Das Futter selber war ganz angenehm zu nähen. Allerdings hängt es hier zum Zeigen falschrum auf der Puppe (in der Jacke ist da dann die linke Seite oben). Das heißt, dass meine mühsam geplante Innentasche jetzt doch auf der falschen Seite sitzt.
Naja, so was wie räumliches Vorstellungsvermögen besitze ich halt nicht. Das sind Reibungsverluste, die sich nicht vermeiden lassen.
Das Futter wird rundrum am Besatz und am Kragen festgenäht (ich hab es am unteren Saum offen gelassen, das war beim Originalfutter auch so und geht so schön einfach).
Zum Festhalten hatte ich diese komischen kleinen Blechklammern. Das ist irgendwelches Büromaterial. Was man im Büro damit tun soll, erschließt sich mir nicht so ganz, aber wenn man gerade eine Lederjacke füttern will, sind die Dinger echt richtig praktisch.
Das Feststeppen war trotzdem schwierig, fummelig und nervtötend.
Bevor ich die Ärmel gefüttert hab, sind mir zum Glück noch die Schulterpolster eingefallen.
Die geneigte Blogleserin erkennt das bestimmt sofort, aber für die Jungs sollte ich es vermutlich erläutern: das sind keine Schulterpolster, sondern die Einlagen aus einem Push-Up-BH, die mir an der ihnen ursprünglich zugedachten Stelle zu viel des Guten waren.
Gehen hier auch. Schulterpolster sind zwar etwas größer und anders geformt, aber für das doch recht steife Leder reichen die hier völlig.
Und das ist die etwas bizarre Methode, das Ärmelfutter zu fixieren: Man dreht Jacke und Futter auf links und zieht dann am Ärmelsaum das Futter ein Stücküber den Oberstoff respektive das Leder.
Das muss man dann leider von Hand festnähen, da passt ja nirgends die Nähmaschine dazwischen.
An der Stelle hatte ich wieder viel Gelegenheit zum Fluchen.
Aber wenn man dann den Ärmel wieder auf rechts dreht, sitzt wunderbarer Weise alles, wo es hingehört.
Ach ja, die Knöpfe sind auch wieder dran.
Kleine "Schlüsselringe" sind offenbar ein Klassiker für die Befestigung von Knöpfen mit Ösen. Ich hab nämlich eine Handvoll alte Kittelknöpfe, bei denen diese Ringlein dabei waren. Mir war nur nie klar, wozu die gut sind. Tolle Sache, man fädelt einfach die Knopföse auf den Schlüsselring und der Knopf sitzt bombenfest.
Das Schildchen musste natürlich wieder rein. Hecho en Mexico darf ja nicht verloren gehen. Oder gar der schöne... tja, was mag es sein? Ein Vogelkopf bestimmt.
Meine Vermutungen schwanken unsicher zwischen Adler, Papagei, Hühnerhabicht oder Huhn mit Schuppenflechte.
Jedenfalls hab ich das Ding sogar gewaschen und nach dem Trocknen liebevoll wieder weichgeknetet.
Bilder von der fertigen Jacke gibt es natürlich auch noch. Ich hab euch ja welche mit mir drin versprochen.
Aber dafür brauche ich definitiv besseres Wetter.
Freitag, 1. Februar 2013
2 Kommentare:
Ich freue mich immer über nette und konstruktive Kommentare! Vielen Dank dafür!
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Oh wie schön, das rote Innenfutter passt richtig gut da rein.
AntwortenLöschenKlammern sind gut, ne? :D
Gefällt mir sehr gut! Das rote Futter passt einfach toll zur Jacke.
AntwortenLöschenBesonders gefallen mir die, äh, "Schulterpolster" *kicher*
Und das mit dem "ewig nachdenken und dann Taschen o.ä. doch auf die falsche Seite nähen" kenne ich auch *gg*