Dienstag, 18. April 2017

Das Kamel


















Es stand ein Kamel in der Wüste am Nil,
fraß nur ganz wenig und nur wenig entfiel.
Es hat schon die Kindheit im Sande verbracht
und nie an den Wechsel des Wohnorts gedacht.
Den Leitsatz im Auge - egal was auch kam:
machala machala - dahaam ist dahaam.


















Sein bescheidenes Dasein ist dadurch erklärlich:
Vitamine gibt's ganzjährig relativ spärlich,
nicht wie bei glücklichen Kühen im mannshohen Grase -
hier muss man schon froh sein an einer Oase.























Auch Steine müssen hier als Seltenheit gelten,
weil Pharaonen aus ihnen Pyramiden erstellten,
Die Gegend ansonsten - bis hinunter nach Theben -
ist, abgesehen von Ausgrabungen, relativ eben.


















Da hat ein Kamel im Zirkus und Zoo
durch den Umgang mit Menschen ein höheres Niveau.
Doch von den vielen Kamelen, Zebras und Affen
kann ja nicht jeder beim Zirkus Hagenbeck schaffen.


















Höhepunkt des Tages ist mittags um drei,
denn da kommt ein Bus mit Touristen vorbei,
die ab und zu aus den Fensterchen gucken,
um Kaugummis ins alte Ägypten zu spucken.

Bald schon kommen sie in den länglichen spitzen
Schatten der hohen Pyramiden zu sitzen.
Der Rest will sich in den Grabkammern tummeln
und den Göttern an den Zehnägeln fummeln.























Gegen vier fährt der Omnibus meist wieder fort
aus der Wüste, das Kamel aber steht immer noch dort
auf allen vier Beinen im sengenden Sand,
da wo es anfänglich des Gedichtes schon stand.

(Manfred Hepperle, 1979)


5 Kommentare:

  1. XD und süß wie die Kamele die Kamera erkunden

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  2. Das ist ja witzig!!! :))) Schön gemacht!
    Lieben Gruß
    Gabi

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  3. Ich liebe deine Tiergeschichten :D

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  4. Hahaha, das letzte Bild! :D Und die anderen Bilder sind toll, das sieht nach einer echt weiten Reise in riesiger Wüste aus.

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  5. Super :) Das hat mir den Sonntagabend erheitert!

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