Mittwoch, 15. Februar 2017

Vorbeugen ist besser als Heilen

Insbesondere dann, wenn nichts zum Heilen übrig bleiben würde.


















Ich habe heute an unsere Gemeindverwaltung geschrieben und sie darum gebeten, diese beiden Bäume vor unserem Haus nicht zu fällen. Möglicherweise halten die mich jetzt für verrückt - ich weiß ja nicht, ob sie das überhaupt vorhatten.
Aber dummerweise fragt ja niemand vorher, hey, wäre das für euch Anwohner OK, wenn wir die beiden umhacken, oder sollen wir die lieber stehen lassen? Nein, irgendwann kommen die Jungs mit der Motorsäge und zack, ist weg, was Jahrzehnte zum Nachwachsen braucht - wenn man denn etwas nachwachsen lässt.
Und nachdem sogar die Linde vor unserer Dorfkirche letztes Jahr durch einen trüben Blumenkübel ersetzt wurde, bin ich schon etwas misstrauisch.
Vielleicht hilft es ja was. (Und wenn die mich jetzt komisch finde, was solls. Ich bin ja aus Überzeugung ein Baumschmuser!)























Und dann kam natürlich noch der Schock am Sonntag mit den gefällten Alleebäumen in Waldkirch dazu. Die waren ja nicht nur groß und schön und prächtig, die hatten sogar Augen.

Nachklapp:
Die Gemeindeverwaltung hat sich sofort bei mir gemeldet und freundlich Auskunft gegeben. Die beiden Bäume stehen doch auf einem Privatgrundstück. Das heißt einerseits, der Eigentümer kann sie jederzeit fällen, wenn er will, weil es bei uns keine Baumschutzsatzung (oder wie das heißt) gibt, anderseits aber auch: Solange das Ordnungsamt nicht sagt, dass die eine Gefährdung darstellen, kann er sie stehen lassen, solange er will. Und das Ordnungsamt findet die Bäume in Ordnung.
Also halbschlecht, halb gut, aber was soll man machen.
Fein dagegen: Zwei gefällte Zierbäumchen werden durch einen anständigen Obstbaum ersetzt und für den Laubbaum, der vor unserem Wohnzimmerfenster gerade eingeht, wird auch ein neuer gepflanzt. Das hört man gerne.

10 Kommentare:

  1. Ich find's gut, dass du ihnen einen Brief geschrieben hast. Bei meinen Eltern ums Haus rum werden auch andauernd Bäume gefällt. Das sieht so viel trauriger aus als vor 20 Jahren, als meine Eltern dort eingezogen sind. :/
    Ich drück die Daumen, dass dein Brief was bewirkt...

    Liebe Grüße,
    Sabrina

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  2. Kann ich gut verstehen, dass Du um die Bäume fürchtest. Hier wird im Moment auch alles abgesägt, was nicht niet- und nagelfest ist. "Baumpflege" steht auf den Autos. Was für ein Hohn!
    Liebe Grüße, Juliane

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  3. Die Linde vor der Dorfkirche durch einen Blumenkübel ersetzen ist ja eine Schande o.O.

    Ich mein, man kann ja eine Linde fällen, wenn sie nicht mehr standfest ist. Aber dann muss man eine neue einsetzen.

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  4. Ich drücke die Daumen für die Bäume!
    Bei meinen Elternhaus ist heute eine Trauerweide gefällt worden - sie ragte über den Teich, ich hatte sie sehr gern und in diesem Winter ist der Stamm leider durchgebrochen. Scheint ein schlechtes Baumjahr zu sein!

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  5. Die Fällerei gesunder Bäume dient vermutlich überwiegend Sparmaßnahmen, oder (weil Bäume ja auch gepflegt werden müssen)? Mir fällt jedenfalls auf Anhieb kein anderer möglicher Grund ein.
    Die Augenbäume sind großartig, sehr schade um sie. Mir graut schon davor, wenn das nächste Mal einer "meiner" Bäume gefällt wird - ich hab immer Lieblingsbäume, die ich auch, öhm, begrüße, wenn ich vorbeikomme. Und ich finde es nicht nur schade, sondern bin richtig langanhaltend traurig, wenn ich einen davon verliere - zum Glück, toi toi toi, ist jetzt seit gut acht Jahren keiner von ihnen mehr gefällt worden.

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    1. Das geht mir genauso mit Lieblingsbäumen. Auf den landwirt, der ohne Not die beiden riesigen Birnbäume gefällt hat, bin ich immer noch sauer. und unsere Nachbarn, die ihr Grundstück von allen Fichten und Walnussbäumen gesäubert haben, finde ich allein deswegen schon zutiefst unsympathisch.

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  6. Deine Sorge um die Bäume kann ich sehr gut nachfühlen. Hier in der Gegend wird auch alles umgeholzt, was nicht niet- und nagelfest ist. Und ständig nörgelt die Feuerwehr, unsere Ölweide hinge zu weit in die Straße und sähe sie auch am liebsten gefällt. Nix gibt's! Zwei Äste haben wir abgesägt, aber der Baum bleibt!!
    Liebe Grüße
    Andrea

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    1. Es ist echt eine Schande. Als könnten wir uns in Zeiten des Klimawandels noch darauf verlassen, dass wir in unseren Breitengraden einfach immer neue große Bäume nachzüchten könnten.
      Und eben, oft reicht es ja völlig aus, wenn man ein paar Äste entfernt.

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