Dienstag, 28. Februar 2017

Zurück zu den Wurzeln


















"Die Wandmalerei ist neben der Bildhauerei die älteste überlieferte Kulturleistung der Menschheit."
Weiß Wikipedia

Meine persönlichen Erfahrungen mit Wandmalereien beschränkten sich bisher auf die Esszimmertapete im (gemieteten) Haus meiner Eltern, die ich in früher Kindheit mit einem roten Wachsmalstift verziert habe.
Ich fand das schöner so.























Diese Ecke in unserer Ferienwohnung gefiel mir bis jetzt gar nicht. Tristes Weiß und Fettflecken.
Ein Eimer Wandfarbe hätte dazu geführt, dass ich über den Einbauschränken auch hätte streichen müssen, und ich kann mich gerade noch beherrschen. Hat der Maler vor mir schon nicht richtig hingekriegt.
Ein Poster hätte nie alle Flecken verdeckt, und eine Posterwand... nee, zu unruhig, zu Jugendzimmer.

Also hab ich nachgedacht und die Lösung gefunden: Angetäuschte Ziegelsteine.


















Ich habe mir eine Ziegelsteinschablone gebastelt, die Umrisse mit einem Buntstift aufgezeichnet und dann geduldig Stein um Stein mit verdünnter Acrylfarbe bedacht. Möglichst unterschiedlich, damit es nicht zu monoton wird.
In Siena "natur" und gebranntem Siena, was beides sehr schöne warme Farben sind. Übrigens auch schon seit prähistorischen Zeiten für Wandmalerein in Gebrauch.























Die Flecken sieht keiner mehr, und die Ecke ist doch schon viel gemütlicher, oder?

Durch das Verdünnen mit Wasser sammeln sich die Farbpigmente in den Vertiefungen der Raufasertapete und machen ganz von selber eine feine unregelmäßige Oberfläche.
Nur in der letzten Reihe über dem Fußboden ist mir leider ein Stein "ausgelaufen", weil ich zu großzügig mit der Farbe war. Das ist aber auch nicht gerade die angenehmste Höhe, um eine Wand anzumalen.

Insgesamt hab ich vielleicht so drei Stunden für mein Werk gebraucht. Meiner besseren Hälfte gefällt es sogar so gut, dass wir überlegen, die Ziegel jetzt noch an der anschließenden Wand um die Tür und hinter dem Esstisch weiterzumalen, oder auch gleich noch hinter dem Sofa bis zur Terrassentür... man braucht das ja nicht auf einen Ruck zu machen.


















Das ist jetzt also der Vorteil am Erwachsensein: Man kann sich seine eigenen Wände kaufen und dann nach Belieben bemalen.

Montag, 27. Februar 2017

Fundstücke

Im Schluchsee ist immer noch wenig Wasser, aber die Ufer sind wieder weitgehend schneefrei. Zeit für eine kleine Entdeckungsreise.























Dieses hübsche Häuschen gehörte zu Lebzeiten wohl einer Flussdeckelschnecke. Es ist papierdünn und war vor allem auf der Unterseite schon sehr löchrig, sonst hätte ich das mitgenommen.


















An einer Stelle liegen aus mir nicht bekannten Gründen ein paar abgesägte Bäume im Wasser.


















Also zur Zeit eben nicht, was die Muscheln natürlich kalt erwischt hat.


















Muscheln an Fichtenzweigen sind ein zutiefst ungewohnter Anblick.


















Noch ungewohnter: Süßwasserschwämme.
Ich wusste bis gestern gar nicht, dass es so was gibt.

Und das nach 13 Jahren Schulbildung inklusive Biologie-Leistungskurs. Da hatten wir jahrelang Zeit für den Zitronensäurezyklus, den Aufbau der DNA-Ketten und eher unausgereifte Theorien aus der Verhaltenskunde, aber eine Lehrerin, die Wald-Bingelkraut von Waldmeister nicht unterscheiden konnte. Und weil ich damals noch jung und dumm war, habe ich sie in diesem Fall verbessert, was mich meine Mitarbeitsnote bis zum Abitur gekostet haben dürfte... aber Gott sei Dank haben wir ja jetzt das Internet und können nachlesen, was uns niemand beigebracht hat.


















Und von all den Wassertierchen mal abgesehen gibt es jede Menge malerische Wurzeln und Äste.

























Und allerhand, was ich in einem See eigentlich nicht finden möchte.


















Riesennägel, die man jetzt mit bloßer Hand verbiegen kann.


















Gute Gründe, weshalb man im Schluchsee nie ohne Gummischuhe schwimmen sollte. Wichtiger als die Badehose.


















Was für Schweine, die so was einfach ins Wasser schmeißen!


















Das hier ist vermutlich von einem Boot abgefallen...


















... und das hier einem Segler aus der Tasche gerutscht.


















Auch schön: Ich habe mindestens fünf mittelgroße (bis lächerlich kleine) Steine gefunden, in die findige Leute Metallösen gebohrt haben, wahrscheinlich, um Boote dran festzubinden. Leider sind besagte Steine dann alle irgendwann weiter nach unten abgerutscht...


















Was Nationales ist auch noch abgesoffen.

Zusammenfassend würde ich ja behaupten, dass all die Leute, die gerade so lauthals jammern: "Mimimi, der Seepegel ist zu tief, mimimi die Touristen, mimimi das Ausflugschiff, mimimi der Segelsport", vielleicht auch ganz gut daran täten, die günstige Gelegenheit zum Aufräumen zu nützen.
Jeder Badegast, der sich den Fuß an einem Flaschenboden aufschneidet und jedes Kind, das sich in eine rostige Konservendose setzt, ist erstens arm dran und zweitens bestimmt schlechter fürs Image als ein paar Torfinseln.

Sonntag, 26. Februar 2017

Sieben Sachen

Wie immer am Sonntag zeige ich euch sieben Sachen, für die ich am Wochenende meine Hände gebraucht habe.
Den Sammelplatz für alle Sieben-Sachen-Vorstellerinnen findet ihr bei Grinsestern.























1. Laufschuhe gebunden und joggen gegangen. Wie man sieht, war es kalt.


















2. Den Ziegen Hallo gesagt. Man muss sie einfach mögen, oder?























3. Verbratene Kalorien mit Chiabrot, Erdnussbutter und Tomaten aufgefüllt.


















4. An der Wellendecke weitergehäkelt. Das Dunkelbraun ist in Wirklichkeit übrigens violett.


















5. Die Federsäcke gefüttert. Schon mal ne Spatzenzunge gesehen? Ich auch nicht. Fotografie macht's möglich.























6. Geblättert und gelacht. Das ist eine Sammlung mit lustigen Liedern.
 

















7. Ein hellblau angestrichenes Brett ein bisschen angeschliffen. 

Donnerstag, 23. Februar 2017

Nebel und Sonne























Bilder vom Radfahren letzten Samstag - Nebel, Sonne und ein Hauch von Vorfrühling.




















Die Schwäne auf dem Baggersee hatten automatischen Weichzeichner... das kann man sich natürlich nicht entgehen lassen.



















Und überall glitzernde Regentropfen.



Mittwoch, 22. Februar 2017

The Manly Art of Knitting























Vor geraumer Zeit bin ich auf Pinterest über ein Bild der Originalausgabe von 1972 gestoßen und dachte: Schade, dass es davon keine Neuauflage gibt. Das würde doch so ausgezeichnet gut zum bienenzüchtenden, stadtgärtnernden Heimwerker-Hipster der Stunde passen. Und außerdem - allein das Coverbild!
Großes Kino.
Ich vermute, dass die Leute beim Suhrkamp-Verlag auch bei Pinterest herumstöbern... jedenfalls haben sie eine übersetzte Neuauflage herausgegeben. Als schickes, mattes Hardcover erhältlich für sparsame zehn Euro.























Der Autor erläutert ganz kurz, warum Stricken auch ein Hobby für Männer ist, dann werden die Grundlagen erklärt. Kurz, aber ganz gut verständlich.
Im Praxistest brauchte der lernwillige Mann (in Form meines Lieblingskollegen, des Captains) zwar doch ein bisschen Unterstützung, weil einfach mal gezeigt kriegen doch einfacher ist als die beste Erklärung, aber da waren Youtube-Videos auch nicht hilfreicher als das Buch.

Dann werden ein paar einfache Strickmuster gezeigt und erklärt, und dann kommen die Projekte:























Das finde ich sehr niedlich und sehr aufbauend. In meinen beiden klassisch weiblichen Strickbüchern wird die Möglichkeit, dass ein Strickstück nicht perfekt gelingen könnte, gar nicht erwähnt.

Außer der Hundedecke gibt es noch einen Wandbehang, eine Hängematte, eine Satteldecke fürs Pferd - was man(n) halt so braucht - und eine Mütze.























Hier hat der Captain angesetzt und sich (nach ein paar Probelappen) ganz alleine zwei Mützen gestrickt, die man durchaus auch tragen kann, wenn man kein Plüschgemüse ist.























Ich finde, dass das Buch echt ein prima Geschenk für jeden Mann ist, der gerne heimwerkelt und mal was Neues ausprobieren möchte.
Und für jeden, der jetzt schon strickt, natürlich sowieso.

Übrigens hat sich der Captain seine Ausgabe selber gekauft und mir für diesen Post ausgeliehen. 

Montag, 20. Februar 2017

Erste Filzversuche


















So, nun also Nadelfilzen mit Schwiegermutterns Paket. Weil ich ja sparsam bin, hab ich ertsmal die nassgefilzte Steinhülle vom Sonntag in zwei Hälften geschnitten und die zu Pilzkappen umgearbeitet.
Beim Nadelflzen geht es nicht mehr so schnell. Das dauert.
Immerhin hab ich mich erst gegen Ende des zweiten Pilzes in den Finger gestochen. Aus Rachhuddellichkeit.


















Weil ich gerade irgendwelche Reste aus einer anonymen Tüte fische, hab ich kein Ahnung, was das für Wolle ist. Die graue ist sehr stabil, mit einer Menge störrischer Haare drin; die weiße ist schon etwas weicher.
Für sehr kleine Objekte scheint mir die graue nicht so gut geeignet zu sein. Deswegen hab ich gleich noch was Kleineres draus gebastelt.


















Ein Mäuschen. Sieht ein bisschen nach Kindergarten aus, aber mei... für das allererste Tierchen nicht so schlecht, oder?
Als ich für die Augen schwarze Wolle gesucht habe, fiel mir die Packung mit der Merinowolle in die Hände. Ein seidenzartes Gedicht! Vermutlich eher was für Winzigkeiten als die graue Grobe.


















Trotzdem hat das Gefussel ja auch was.

Sonntag, 19. Februar 2017

Sieben Sachen mit Filz und Nebel

Wie immer am Sonntag zeige ich euch sieben Sachen, für die ich am Wochenende meine Hände gebraucht habe.
Den Sammelplatz für alle Sieben-Sachen-Vorstellerinnen findet ihr bei Grinsestern.


















1. Aus der Sonne in eine dicke Nebelwolke hinein geradelt. Irgendwie wirkt das auf Fotos nie so richtig überzeugend. In der Realität ist das aber ganz seltsam.


















2. Fotos von den Schwänen auf dem Baggersee gemacht. Die sind jetzt nämlich zu zweit. Ich bin entzückt! Kein Schwan mehr einsam, und vielleicht gibt es ja irgendwann auch mal Küken...


















3. Die kleineren Vögel daheim gefüttert. Neulich war eine Heckenbraunelle da. Ein zwar häufiger, aber sehr unauffälliger kleiner Vogel, der auf die Entfernung auch noch ziemlich nach Spatzenweibchen aussieht - deswegen kann ich nicht behaupten, dass ich so einen vorher schon mal bewusst gesehen hätte.
Die beiden da oben kenne ich dagegen gleich.


















4. Die Treppe gewischt (natürlich am Samstag!) und das Equipment zum Trocknen auf den Balkon drapiert. 


















5. Eine rote Paprika aufgeschnitten und innen nicht weniger als drei kleine Bonus-Schoten gefunden. Besonders gut, weil das eine aus dem Dreierpack war, den man nicht nach Gewicht bezahlt. Also Gratisgemüse!























6. Die Orchidee und ihre Freunde bewässert.


















7. Mal so zum Ausprobieren einen Stein umfilzt. Nass, ohne Nadel. Das geht so was von ratzfatz, das hätte ich nicht gedacht.