Dienstag, 16. Dezember 2014

Meister Reineke und die Strebenbolzen

Das Wald- und Wiesenrad wächst und gedeiht.


















Weil es ja keinen Gepäckträger bekommen wird, wollte ich gerne wenigstens eine Satteltasche haben.
Dazu hab ich tief ich meinen Schubladen gewühlt und ein altes Täschchen wiedergefunden, aufpoliert und bemalt.


















Das gute Stück begann sein Leben als Tragetasche für Zubehör für ein Maschinengewehr der Bundeswehr, das es schon sehr lange nicht mehr gibt. Die Tasche ist damit deutlich älter als alles andere an dem Fahrrad, aber sie ist wirklich noch bestens und viel zu schade, um einfach zu verstauben.


















Ich hab auf der Seite zwei Löcher reingestanzt und da Schlüsselringe durchgezogen. Damit sollte man die Tasche haltbar am Sattel befestigen können.
Außerdem hab ich sie gut mit Ballistol eingeölt (wann hätte Waffenöl je besser gepasst?) und die Aluteile vom Verschluss wieder sauber gebürstet.

Aber einfach so schwarz war mir zu langweilig. Und weil ich erstens ein Waldrad baue und zweitens eine Fuchs-Patin bin, musste ich die Tasche noch durch ein entsprechendes Waldtier aufwerten.


















Das war mein erster Versuch, ganz allein und aus dem Gedächtnis einen Fuchs zu malen. Ein bisschen sehr plüschig vielleicht.


















Weil der Captain so hilfsbereit ist, hat er mir auch einen Fuchs gezeichnet... sagt er. Wenn ihr mich fragt, ist das eher ein Eichhörnchen auf Speed.

Jedenfalls hab ich dann eine Silhouette aus dem Internet zur Hilfe genommen und einen klassischeren Reineke entworfen. Die Pfotenposition ist vielleicht nicht ganz hundertprozentig, aber was soll's.


















Und jetzt noch ein Wort zu den Strebenbolzen. Das sind die Dinger, an denen die Streben von den Schutzblechen am Rahmen befestigt werden, also da, wo die Radnabe sitzt. An meinen Schutzblechen waren nur noch drei statt vier Stück dran, also hab ich einen nachgekauft.
Nach dem Festmachen ist mir dann aufgefallen, dass einer von der anderen hartnäckig verkantet war und die Strebe nicht mehr richtig durchging. Deswegen saß das vordere Schutzblech schief. Das konnte nicht so bleiben, aber mir war inzwischen wieder eingefallen, dass ich ja auch noch die Strebenbolzen von den Original-Schutzblechen hatte.
Könnte man doch austauschen.


















Aber von wegen - die haben unterschiedliche Durchmesser! Das muss man sich mal geben, sogar Schutzblechstreben gibt es in verschiedenen Dicken.

Weil ich keine Lust hatte, schon wieder zum Radladen zu latschen, hab ich mittels Schraubenzieher und Fluchen die Verkantung am richtigen Bolzen gelöst und den fröhlich wieder eingesetzt. Schutzblech gerade, alles bestens... aber denkste. Das Rad drehte sich nicht mehr richtig.
Die Schraube war so lang, dass sie an die Speichen stupfte.


















Das war eine fürs Hinterrad!
Am Hinterrad müssen die länger sein, wenn man da auch noch den Gepäckträger festmachen will. Fiel mir dann irgendwann ein. Aber wer rechnet denn mit so was?
Na ja, also hab ich halt Bolzen vorne mit Bolzen hinten getauscht (das andere Paar hatte ich zufällig richtig eingesetzt) und jetzt passt es.
So verbringt man auch locker mal wieder ein Stündchen.


















Die Pedale anzuschrauben war dafür ganz, ganz einfach. Zwar hat das eine Pedal ein Gewinde, dass sich sozusagen in die falsche Richtung windet (eins geht nach links, eins nach rechts), aber weil ja die Pedale da nur auf eine Art drauf passen und man einfach beide vom Rad aus gesehen nach vorne drehen muss, war das gar kein Problem.
Auf moderneren Pedalen steht wohl auch drauf, welches links und welches rechts hin muss.

3 Kommentare:

  1. Tolle Tasche! Und toll, dass ihr eine Fuchs-Patenschaft übernommen habt. Das finde ich super.
    Ich wohne mitten in der Stadt und treffe (fast) regelmäßig die Füchse, die hier in der Nachbarschaft wohnen. Neulich morgens stand sogar einer direkt vor unserer Haustür.
    Ich kann dein Faible für diese wunderschönen Tiere sehr gut nachvollziehen.
    viele Grüße,
    Julischka

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  2. Oh, die Satteltasche ist sehr cool geworden! Das wird ein tolles Rad, bei so viel Liebe zum Detail. :-)

    Dein erster Versuchsfuchs hat mich direkt an den rororo rotfuchs erinnert, den kenn ich noch von vielen Büchern, die ich gelesen habe, als ich klein war.

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